972 4088 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte, Sitz in Rosenberg, Oberpfalz. (Börsenname in Berlin: Maximilianshütte.) Gegründet: Die A.-G. wurde als Nachfolgerin der früheren Kommandit-Ges. Michiels Goffard & Co. durch Vertrag v. 17./4. 1851 mit Sitz in Sauforst bei Burglengenfeld (Oberpfalz) gegründet. Gemäss Vertrag v. 29./5. 1855 u. Genehmig. v. 9./8. 1855 war die Ges. im Register des kgl. Handelsgerichts Regensburg am 6./10. 1862 mit dem damaligen Sitz Maximilianshütte eingetragen; sie verlegte 1871 ihren Sitz nach München u. lt. G.-V. v. 18./8. 1911 nach Rosenberg (Oberpfalz). Niederlassung unter der Firma „König Albert-Werké in Lichten- tanne bei Zwickau i. Sa. Zweck: Betrieb von Bergwerken u. Hochöfen, die Gewinnung von Kohle, Herstellung, Verwertung u. Verarbeitung von Eisen, Stahl u. deren Nebenprodukten. — Das Fabrika- tionsprogramm der Ges. umfasst sämtliche A-Produkte (Halbzeug, Formeisen, Eisenbahn- material), ferner die Herstell. von Stabeisen, Fein- u. Mittelblechen, Grau-, Stahl-, Metall- u. Handelsguss, Achsen, Thomasmehl. Düngerkalk u. Schlackenziegeln. Besitztum: Die Ges. hat einen Grundbesitz von insgesamt 1010.6921 ha, der sich auf folgende Länder verteilt: Bayern 480.1311 ha, Thüringen 124.7420 ha, Sachsen 76.5049 ha u. Preussen 329.3141 ha; davon entfallen 403.4573 ha auf Industriegelände u. Wohnungs.- kolonien, während der Rest im wesentlichen landwirtschaftl. Zwecken nutzbar gemacht ist. Die Erzgerechtsame hat eine Flächenausdehnung von 52 985 ha, die Steinkohlengerechtsame von 8 preuss. Maximalfeldern überdeckt rund 1750 ha. – An zurzeit in Betrieb befindlichen Anlagen besitzt die Ges. 6 Erzgruben mit 9 Förderschächten u. einem aufgeschloss. Gesamt- vorrat von 10 000 000 t geschätzt, 2 Hochofenwerke mit insges. 9 Hochöfen u. einer Jahres- leistungsfähigkeit von etwa 390 000 t Roheisen, 2 Thomas-Stahlwerke mit 5 Konvertern von je 12 t und 3 Konvertern von je 15 t, die eine jährl. Leistungsfähigkeit von etwa 345 000 t Rohstahl haben, 2 Siemens-Martin-Stahlwerke mit 3 Öfen von je 18 t u. 3 Öfen von je 40 t, die eine jährl. Leistungsfähigkeit von etwa 120 000 t Rohstahl aufweisen, 3 Walzwerksanlagen mit 1 Blockstrasse, 1 Mittelstrecke, 4 schweren Schienen- und Trägerstrassen, 3 Stabeisen- strassen und 5 Feinblechstrassen. Die Ges. besitzt ferner je eine Grauguss-, Stahl-, Metall- und Handelsgiesserei sowie 1 Achsenfabrik, 2 Thomasschlackenmühlen, 2 Kalkwerke und 2 Schlackenziegeleien, welch letztere eine durchschnittliche Jahreserzeugung von insgesamt 17 000 000 Steinen haben. Die Ausrüstung sämtl. Werke entspricht in jeder Hinsicht dem heutigen Stande der Technik. Fertiggestellt sind u. werden Anfang 1930 in Betrieb genommen 1 weiteres Thomasstahlwerk mit 4 Konverter, 1 Fertigstrasse von je 15 t u. einer Jahresleistungsfähigkeit von etwa 160 000 t Rohstahl, 1 Blockstrasse. Im Bau: ein 10. Hochofen. Als Kraftquelle wird auf sämtlichen Werksanlagen in der Haupt- sache elektrische Energie benutzt, die auf dem Hauptwerk Rosenberg durch Gicht- gasmasch. u. auf den übrigen Werken durch Turbozentralen erzeugt wird. Zur Versorgung der in Sulzbach und Auerbach gelegenen Erzgruben dient eine 35 000 Voltleitung, die von der Gichtgasmaschinenzentrale der Rosenberger Hochofenanlage gespeist wird. Die Kessel- anlagen haben eine Heizfläche von insges. rund 7800 qm. Die zur Verfüg. stehende Energie- menge beträgt zurzeit rund 38 600 Ps im Jahre. Eine weitere Gasmaschinenzentrale mit einer Leistungsfähigkeit von etwa 13 600 PS ist bereits fertig montiert und in Betrieb genommen. Sämtliche Anlagen –— ausgenommen 3 Erzgruben, die Handels- giesserei u. die Achsenfabrik – sind mit der Reichsbahn durch eigene Gleisanschlüsse ver- bunden. Die Gesamtlänge der Gleise in den Betrieben der Ges. beträgt rund 46 km. In eigenem Besitz befinden sich 14 normal- u. 27 schmalspurige Dampflokomotiven, 3 Benzin- u. 3 elektr. Lokomotiven, ferner 60 Güterwagen. Verschiedene Drahtseilbahnen mit einer Gesamtlänge von etwa 8 km verbinden Erzgruben u. Kalksteinbrüche mit den benachbarten Hochofenanlagen bzw. Eisenbahnstationen. Der Ges. gehören 5 Verwaltungsgebäude und 1835 Beamten- u. Arbeiterwohn, mit 3 Konsumanstalten. Nicht in Betrieb ist die ebenfalls der Ges. gehörige Zeche Maximilian bei Hamm i. W. mit 8 preuss. Maximalfeldern in einer Flächenausdehnung von 1750 ba und einem auf 150–200 000 000 t geschätzten Steinkohlen- vorkommen. Die Zeche musste im Jahre 1914 infolge Wassereinbruchs stillgelegt werden. Die Übertageanlagen sind verwertet, rund 143 ha landwirtschaftlich verpachtet, sämtliche Wohnungskolonien vermietet. – Beschäftigt werden zurzeit 316 kaufmännische und technische Beamte u. Angestellte sowie 5131 Arbeiter. Die vorerwähnten Anlagen verteilen sich auf die einzelnen Länder wie folgt: 1. Bayern: a) Hauptwerk in Rosenberg (Oberpfalz): eine Hochofenanlage mit sechs Hochöfen u. einer jährlichen Gesamtleistungsfähigkeit von etwa 250 000 t Roheisen, deren Erzversorgung teils aus den Sulzbacher Gruben mittels einer Drahtseilbahn, teils aus der in Auerbach gelegenen Grube per Bahn erfolgt, ein Thomas-Stahlwerk mit fünf Konvertern von je 12 t Inhalt u. einer Jahresleistungsfähigkeit von insgesamt etwa 225 000 t Rohstahl, ein Walzwerk mit einer Blockstrasse u. zwei schweren Trägerstrassen, eine Thomas-Schlackenmühle, eine Schlackenziegelei mit einer durchschnittlichen Jahreserzeugung von 8 000 000 Steinen, sonstige Nebenbetriebe und eine Gasmaschinenzentrale, deren Leistungsfähigkeit rungd 13 600 PS beträgt; hier befinden sich ferner ein Verwaltungsgebäude, 297 Beamten. u. Arbeiterwohnungen sowie eine Konsumanstalt u. 1 Filialkonsumanstalt; b) Haidhof (Ober- pfalz): zwei Siemens-Martin-Stahlwerke mit drei Ofen von je 18 t u. drei Öfen von je 40 t Fassungsvermögen u. einer jährl. Gesamtleistungsfähigkeit von etwa 120 000 t Rohstahl, ein