==== Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 4137 Kurs Ende 1922–1928: In Berlin: 4000, 5.5, 5.90, 3.50 (PM.), 91.75, 124, 108 %. Kurs in Bremen Ende 1922–1928: 4600, 4, 5.5, 4 (PM.), 85, 119, – %. –— Einführung in Berlin im Aug. 1929 u. in Bremen im Jan. 1923. Dividenden: St.-Aktien 1920/21–1925/26: 20, 20, 250, 0, 0, 0 % 1926 (9 Mon.): 3% . 323 3 8, 0 %. – Vorz.-Akt. 1924/25–1925/26: 7 %. 1926 (9 Mon.): 6 % p. r. t. 1927 bis 1928: 6, 0 %. Direktion: Fritz Haase, William Eisen, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Franz Bernigshausen, Stellv. Richard Volkmann, Dr. Oscar Lohse, Max. P. Schmidt, Berlin; vom Betriebsrat: Erich Peter, O. Graul. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges. Reiss & Martin, Akt.-Ges. in Berlin-Reinickendorf-Ost, Flottenstr. 43–49, Kopenhagener Str. 14–25. Gegründet: 19./3. 1898 mit Wirkung ab 1./1.1898. Übernahme der Firma Reiss & Martin samt Grundstück, Fabrik, Vorräten, Kassa und allem Zubehör für M. 1 066 000. Zweck: Herstell. von Blechbearbeitungsmasch., Schnitt- u. Stanzwerkzeugen jeglicher Art. Beteilig. an ähnl. Unternehm., auch durch Aktien u. Anteilen statthaft. Besitztum: Im Jahre 1922 wurde der Gesamtbetrieb von Berlin, Luisen-Ufer 53/54, nach dem Anfang 1922 erworbenen Fabrikgrundst. in Reinickendorf-Ost verlegt. Dieses Grundst. hat eine Grösse von 2 ha 93 a 54 qm, wovon 6000 qm bebaut sind. Die auf dem Grundst. vorhandenen Baulichkeiten, darunter eine grosse Maschinenhalle, konnten ohne wesentliche Umbauarbeiten für den Betrieb verwendet werden. Zur Erzeug. der Kraft ist Anschluss an das Städtische Elektricitäts-Werk vorhanden. Sanierung: Über die Sanierungsgründe wurden in der G.-V. v. 27./8. 1929 folgende Mitteil. gemacht. Die Reiss & Martin A.-G. sei früher eine Familienges. gewesen u. habe Fabrikation nur in geringerem Umfange betrieben. Als die Ges. dann nach dem Kriege u. der Inflation gezwungen gewesen sei, sich umzustellen, sei dies nicht in der richtigen Weise geschehen; man sei auf eine rationelle, serienmässige Fabrikation zu wenig bedacht gewesen. Flierdurch seien in der früheren Verwaltung Meinungsverschiedenheiten über die Art des Fabrikationsprogramms entstanden, die dazu geführt hätten, dass vor ungefähr einem Jahr etwa des A.-K. an die Richard Kahn-Gruppe verkauft worden seien. Der Kahn-Konzern habe sich damals bereits nicht der Einsicht verschlossen, dass, um ein rentables Arbeiten zu erzielen, eine Sanierung erforderlich sein werde, u. die jetzigen Vorschläge seien die Folge. Nachdem die Verwalt. noch Mitteil. gemäss § 240 H.-G.-B. gemacht hatte, wurde zur Deckung des Verlustes in Höhe von RM. 964 000 sowie zur Reorganisation des Unternehmens beschlossen, das bisher. A.-K. von RM. 1 200 000 St.-Akt. u. RM. 5000 Vorz.-Akt. gleichmässig im Verh. 5: 1 auf RM. 240 000 bzw. RM. 1000 herabzusetzen, u. sodann das A.-K. wieder auf RM. 1 205 000 durch Ausgabe von 964 neuen St.-Akt. über je RM. 1000 mit Div.-Ber. v. 1./1. 1929 ab zu erhöhen. Die neuen Aktien werden von der Ricbard Kahn G. m. b. H. zu pari mit der Verpflicht. übern., den Gegenwert in bar bis zum 30./9. 1929 einzuzahlen u. den alten Aktion. ein Bezugsrecht in der Weise zu gewähren, dass auf RM. 500 zus. gelegte alte Aktien RM. 2000 neue Aktien zu pari bezogen werden können. Der Vors. teilte sodann noch mit, dass die Ges. in Zusammenschlussverhandl. in der Maschinenindustrie mit hinein- bezogen worden sei; die Verwaltung hoffe, dass diese Verhandlungen bald zum Abschluss gelangen werden. Kapital: RM. 1 205 000 in 964 St.-Akt. zu RM. 1000, 2400 St.-Akt. zu RM. 100 u. 100 6 % Vorz.-Akt. zu RM. 10. – Vorkriegskapital: M. 1 000 000. Urspr. M. 700 000, erhöht 1899 um M. 300 000. Weiter erhöht bis 1923 auf M. 12 500 000 in 12 000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 27./11. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 12 500 000 auf RM. 1 205 000 (St.-Akt. 10: 1, Vorz.-Akt. 100: 1). Lt. G.-V. v. 27./8. 1929 Herabsetz. des A.-K. durch Zus. legung 5: 1 von RM. 1 205 000 auf RM. 241 000, sodann Wiedererhöh. um RM. 964 000 in 964 St.-Akt. zu RM. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1929; übern. von Richard Kahn G. m. b. H. Anzubieten den alten Aktion. 1:4 (s. auch bei Sanierung). Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit befindet sich in Händen des Richard Kahn- Konzern. – Dawesbelastung: RM. 955 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: RM. 100 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 10 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., (Grenze 10 % des A.-K.), 6 % Dividende an Vorz.-Akt., dann bis 6 % Div. an St.-Akt., 4 % weitere Div. an Vorz.-Akt., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von RM. 1000 pro Mitgl., für den Vors. das Doppelte), Rest weitere Div. an St.-Akt. resp. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst. 200 000, Geb. 517 500, Masch. 1, Werkz. 1, Modelle 1, Inv. 1, Fuhrwerk 1, elektr. Anl. 1, Material., Halb- u. Fertigfabrikate 97 901, Aussen- stände 65 923, Kassa u. Postscheck 1006, Verlust 964 000. – Passiva: A.-K. 1 205 000, alte Div. 216, Kredit. 641 121. Sa. RM. 1 846 337. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1927 170 386, Fabrikations- verlust unter Berücksichtigung aller Unk. 724 204, Abschr. 69 409. Sa. RM. 964 000. – Kredit: Verlust RM. 964 000.