4386 Industrie der Steine und Erden. Zwischendecken sowie mit elektr. Beleucht. versehen. Das Rohmaterial für die Fabrikation wird aus den der Stadt Dommitzsch gehörigen Grundstücken gewonnen, mit welchen das Werk durch eine Grubenbahn verbunden ist, u. deren alleinige Ausbeutung der Ges. vertragsm. zusteht u. schätzungsweise wohl für 50 Jahre den Bedarf decken wird. Zum Be. trieb des Werkes dienen zwei Dampfkessel mit zus. 230 qm Heizfläche, sowie eine Dampf- masch. von 350 PS. Ausserdem besitzt die Ges. für ihren Betrieb Tonaufbereitungsmasch. Röhren, u. Ziegelpressen, Kugel- u. Trommelmühlen, Steinbrecher u. maschinelle Transport- anlagen. Hergestellt werden Steinzeugröhren für Kanalisationen u. Abwässerungen, sowie Tonklinker u. Schamottesteine. Die Ges. ist mit ihren Erzeugnissen in Steinzeugröhren, Trögen u. Viehkrippen mit einer ihrer Produktionsfähigkeit entsprechenden Beteiligungs- ziffer der seit dem. 1./4. 1922 bestehenden Verkaufsgesellschaft Deutscher Steinzeugwerke m. b. H., Charlottenburg, angeschlossen. Die Ges. beschäftigt zurzeit 11 Angestellte u. 200 Arbeiter. Kapital: RM. 600 000 in 2000 Akt. zu RM. 20, 1300 Akt. zu RM. 200 u. 300 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 000 000. Urspr. M. 600 000, erhöht 1883 um M. 400 000. Erhöht lt. G.-V. v. 15./7. 1922 um M. 4 Mill. in 4000 St.-Akt. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 22./2. 1923 um M. 11 Mill. in 10 000 St.-Akt. u. 1000 Nam.-Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die St.-Akt. von einem Konsort. übern., davon M. 1 Mill. den bisher. Aktion. zu 5000 % angeb. Vorz.-Akt. mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.- Anspruch u. 12 fachem beschr. Stimmrecht u. zu 100 % begeben. Lt. G.-V. v. 14./10. 1925 Umstellung des A.-K. von M. 16 Mill. nach Einziehung der 1000 Vorz.-Akt, mithin von M. 15 Mill. auf RM. 600 000 (25: 1) in 14 000 Akt. zu RM. 40 u. 2000 Akt. zu RM. 20. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Nom. M. 10 St.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 15 % des A.-K.), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, dann bis 4 % Div. an St.-Akt., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R., Rest Super- Div. bezw. nach G.-V.-B. Der A.-R. erhält ausserdem eine jährliche Gesamt- vergüt. in Höhe von ½ % des A.-K., welche auf Geschäfts-Unk. verrechnet wird. Bilanz am 31. März 1929: Aktiva: Grundst. 24 759, Geb. 402 100, Öfen 29 028, Masch. 89 346, Grubenbahn 1, Anschlussgleis 1, Pferde u. Wagen 5860, Utensil. 1, Materialien u. Fabrikate 277 574, Kassa 3576, Eff. 1765, Aussenstände u. Bankguth. 93 977. – Passiva: A.-K. 600 000, R.-F. 98 006, rückst. Div. 301, Verbindlichkeiten 45 157, Restlöhne 1500, Rein- gewinn 182 843. Sa. RM. 927 809. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsunk. 702 896, Steuern u. Abgaben 75 678, Abschr. 41 935, Reingewinn 182 843 (davon: R.-F. 5008, Div. 108 C00, Tant. 10 540, Vortrag 59 295). – Kredit: Vortrag 82 685, Waren 917 367, Zs. 1782, Eff. 1518. Sa. RM. 1 003 353. Kurs Ende 1913–1928: 88, 81*, –, 50, 104, 86*, 125, 352.75, 950, 16 000, 18, 3.30, 0.80, 86, 172, 303 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1912/13–1928/29: 5, 3, 0, 0, 0, 4, 5, 10 £ 10, 15, 60, 500 (s. a. u. K.), 0, 0, 2, 10, 18, 3 %. Direktion: Dr. Friedrich Wilbelm Hammerschmidt. = Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Fabrikdir. Ludwig Uffel, Stellv. Bankdir. Emil Wechsler, Berlin; Dr. Wilh. Güttler, Hamburg-Blankenese; Dir. Alois Engel, Obernigk; Bankier Paul Meyrowitz, Benlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg: Nordd. Bk.; Berlin: Disc.-Ges., Darmstädter u. Nationalbk., Paul Meyrowitz. Karpathia Marmorwerke Aktiengesellschaft, Dresden. Gegründet: 30./3. 1926; eingetr. 27./4. 1927. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1928. Sitz bis 19./2. 1927 in Crimmitschau. 2 Zweck: Gewinnung von Marmor u. anderen mineralischen Produkten in den Karpathen sowie der Vertrieb solcher Produkte im In- u. Auslande. Beteil. an der in Sevljus (Tschechoslowakei) begründ. Fa. Karpathia Marmorwerke Mor Guttmann & Co. oder der an deren Stelle tretenden Firma oder Ges. u. die Ausübung der Generalvertret. zum Vertrieb der Erzeugnisse dieser Werke in Deutschland u. dem gesamten Ausland. Um das Unternehmen in der Tschechoslowakei bezüglich seiner Produktion auch als ein tschechisches zu gestalten, wurde die Fa. Eichhorn & Co. in Neresnica errichtet u. in das Handelsregister eingetragen. Die Tätigkeit der Ges. hat sich in erster Linie mit dem Erwerb weitgehender Besitztitel in Form von Grundstücksankäufen u. Abbaurechten erstreckt. Der überwiegende Teil der Marmor-Vorkommen in den Südkarpathen wurde durch Verträge u. Ankäufe gesichert. Da ausserdem das Verkaufsrecht auf den einzigen noch anderweitigen Marmorbesitz unmittelbar in der Nachbarschaft des Besitzes erworben wurde, so wird künftig der Gesamtbesitz an Marmorvorkommen des ganzon Bezirkes in den Händen der Ges. vereinigt u. somit sogleich jede Konkurrenz in der Tschechoslowakei ausgeschaltet sein. Gleichzeitig wurde mit dem Aufschluss von Brüchen begonnen. Die wesentlichen Aufschlussarbeiten wurden über Winter 1927/28 durchgeführt, sodass mit Beginn des Jahres 1928 mit der Produktion begonnen wurde. Inzwischen erfolgte auch Erwerb der Majorität des Konkurrenz-Unternehm. der Ges., der Dolomit G. m. b. H. Kapital: (Erhöh. beschlossen) RM. 100 000 in 145 St.-Akt. u. 55 Vorz.-A. zu RM. 500. Die Vorz.-Akt. erhalten bei der Gewinnverteil. 2 % Kumul.-Div. vor den St.-Akt. im voraus