4466 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 85 447, Gen.-Unk. 1 062 381, Abschr. 60 125, Gewinn 6022. Sa. RM. 1 213 976. – Kredit: Fabrikationsgewinn RM. 1 213 976. Dividenden: 1923/24–1927/28: GM. 2 auf je M. 1000 A.-K., ?, 0, 0; 1928: 0 %. Direktion: Fritz Kirsch, Chemnitz; Stellv Max Landgraf. Prokuristen: Emil Opitz Paul Siegert, Kurt Viertel, Günther Nothmann. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Karl Becker, Stellv. Fabrikbes. Arthur Becker, Fabrikant Julius Bernstein, Chemnitz; Kaufm. Josef Frank, Leipzig; Dr. jur. Josef Müller, Berlin; Rechtsanw. Dr. jur. Arthur Weiner, Chemnitz. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Wolf Blumberg Söhne Akt.-Ges., Chemnitz, Zwickauer Str. 81. Gegründet: 2./10. 1925, mit Wirk. ab 1./1. 1925; eingetr. 12./2. 1926. Gründer und Gründungsvorgang s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1926. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des unter der Firma Wolf Blumberg Söhne in Chemnitz betriebenen Unternehmens, Herstell. u. Vertrieb von Strumpf- u. Wirkwaren aller Art, die Beteil. an fremden Unternehmen der Textil- u. Textilmaschinenindustrie. Kapital: RM. 200 000 in 200 Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Debit., Wechsel, Kassa 413 477, Masch., Inv., Fuhr- werk 318 000, Waren 668 256. – Passiva: A.-K. 200 000, R.-F. I 45 000, do. II 35 000, Kredit. 1 118 568, Gewinn 1164. Sa. RM. 1 399 733. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 45 883, Spesen 233 810, Gewinnvortrag 1164. – Kredit: Gewinnvortrag 1927 7578, Fabrikation 273 281. Sa. RM. 280 859. Dividenden 1925–1928: ? %. Direktion: Dr. E. J. Blumberg. Aufsichtsrat: Vors. Kommerzialrat August Blumberg, Wien; Stellv. Hugo Bunzl, Ortmann; die Fabrikanten Ludwig Bunzl, Martin Bunzl, Robert Bunzl, Wien; Georg Blumberg, Kurt Blumberg, Teplitz. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Chemnitzer Actien-Spinnerei in Liqu. in Chemnitz. (Börsenname: Chemnitzer Spinnerei.) Gegründet: 30./3. 1857. Die G.-V. v. 27. 5. 1929 beschloss Auflös. der Ges. Liquidatoren: Syndikus Dr. Franz Frucht, Chemnitz, Katharinenstr. 11; Rechtsanw. Dr. Herbert Lossow, Chemnitz, Poststr. 22. Das am 8./4. 1929 eröffnete Vergleichsverfahren wurde am 1./6.1929 aufgéhoben. Zweck: Herstell.' u. Verwert. von Garnen u. Zwirnen, auch Beteilig. an verwandten Unternehm. Erricht. u. Betrieb mechan. Weberei nach. G.-V.-B. – Vorzugsweise werden hergestellt: Herrenhemden u. Unterhosen, Damenschlupfhosen u. Unterjacken. Entwicklung: Die Ges. erwarb 1922 eine in Ehrenfriedersdorf gelegene Trikotagen- fabrik. 1925 Angliederung der Weberei Harnisch & Oertel A.-G. in Glauchau durch Über- pahme eines grösseren Aktienpakets. Diese Beteilig. wurde 1928 wieder abgestossen. Im Dez. 1928 Übernahme der Trübenbach u. Reissig A.-G. in Schellenberg. Im Jahre 1926 erlitt die Ges. grosse Verluste bei den Sanierungen der Tochterges. der Harnisch & Oertel A.-G. u. der Trübenbach & Reissig A.-G. Die günstige Konjunktur des Jahres 1926 brachte der Aktien-Spinnerei eine kleine Erholung. Aber die folgenden Jahre haben sich in bezug auf die Konjunktur sehr ungünstig entwickelt, insbes. das Jahr 1928. Im Jahre 1929 setzte sich der Konjunkturabstieg fort. Diese Entwickl. hat zu einem vollständigen Zus.bruch der Aktien-Spinnerei geführt. Am 31./12. 1928 betrug der Verlust RM. 2 028 067, Aufang Juni 1929 RM. 4 473 668. Dem früheren, fristlos entlassenen Dir. Anhegger wurde in der G.-V. auf Antrag des A.-R.'s die Entlastung verweigert. Besitztum: Die Fabrikgrundstücke liegen in Altchemnitz an der Schulstrasse. Auf dem südlichen befindet sich die Spinnerei I, auf dem nordlichen die Spinnerei II. Sie um- fassen einschliesslich Kontorgebäude 94 260 qm, wovon 30 290 qm bebaut sind; ausserdem besitzt die Gesellschaft 13 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser mit 10 140 qm Fläche u. 82 060 qm unbebaute Grundstücke, zusammen also 186 460 qm. Hiervon sind 172 750 qm in Chemnitz, 8450 qm in Markersdorf, 2030 qm in Harthau u. 3230 qm in Ehrenfrieders- dorf gelegen. Die Anzahl der Spinnspindeln beträgt: in Spinnerei I 56 928 Selfaktorspindeln, 12 344 Ring- spindeln: in Spinnerei II 59 840 Selfaktorspindeln, 11 320 Ringspindeln, zus. 140 432 Spindeln. Die Kraftanlage der Spinnerei I wurde gänzlich auf elektrischen Strom umgebaut. der vom städtischen Elektrizitätswerk bezogen wird. Ein neues Transformatorenhaus wurde errichtet. Der Antrieb der Spinnerei II erfolgt durch Dampf u. Elektrizität. Der Dampf wird in 10 Kesseln mit 950 qm Heizfläche erzeugt u. treibt 2 Dampfmaschinen mit zus. 3000 PS u. 1 Dampfturbince mit 600 1 S. Der Zweigbetrieb der Gesellschaft, die Trikotagenfabrik Ehrenfriedersdorf, umfasst einen Flächenraum von 3200 qm, welcher mit einem Wohnhaus u. einem zweistöckigen Fabrikgebäude nebst einem neuen Kessel- u. Maschinenhaus bebaut ist. Die Zahl der Rundstühle beträgt 73, die der Nähmaschinen 93.