4600 Chemische Industrie. Westdeutsche Sprengstoffwerke Akt.-Ges., Köln, Zeppelinstr. 1–3. Gegründet: 21./5. 1894. Der Sitz der Ges. wurde 1898 von Castrop nach Dortmund u. 1910 von Dortmund nach Hagen i. W. u. 1915 wieder nach Dortmund verlegt, ab 10./11. 1925 Sitz in Essen. Die Firma lautete bis 1./4. 1910 Castroper Sicherheits-Sprengstoff-Akt.-Ges. Sitz bis 30./8. 1927 in Essen. Zweck: Herstellung, Ankauf u. Verwertung von Sicherheitssprengstoffen u. anderen Sprengstoffen, von Pulver sowie Zündrequisiten u. der dazu erforderlichen Rohstoffe, Erwerbung u. Errichtung von Anlagen, welche zu all diesem dienlich sind. Anfang 1912 wurde mit der Dynamit-A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co., Hamburg, eine Interessengemeinschaft auf mehrere Jahre abgeschlossen. Genannte Hamburger Ges. über- nahm den grössten Teil der Aktien der Ges. Im Juni 1915 wurde der Vertrag dahin ab- geändert, dass an Stelle von Dynamit-Trustaktien solche der Dynamit-A.-G. vorm. A. Nobel & Co. in Hamburg traten. Die Fabrik Rummenohl ist an die Dynamit A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co. in Ham- burg verpachtet. Kapital: RM. 2 000 000 in 2000 St.-Akt. Zzu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 2 000 000. Urspr. A.-K. M. 400 000 in 400 St.-Akt. Über die Wandl. des A.-K. s. Jahrg. 1913/14 ds. Handb. A.-K. danach M. 1 300 000 in 690 Vorz.- u. 610 St.-Aktien. Die G.-V. v. 16./6. 1911 beschloss Erhöh. um M. 700 000 in 390 St.-Akt. zu 101 % u. 310 Vorz.-Akt. div.-ber. Die Einziehung von Vorz.-Aktien soll in der Weise gestattet sein, dass durch Auslos. Vorz.- Aktien zur Rückzahl. mit einem Aufgelde von 20 % bestimmt werden können. Die Kap.- = Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 27./11. 1924 in gleicher Höhe auf Reichsmark, wobei die Vorz.- Akt. in St.-Akt. umgewandelt wurden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div. an St.-Aktien, 10 % Tant. an A.-R. Überrest Super-Div. an sämtliche Aktien gleichmässig bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Gesamte Fabrikanlagen: Grundst., Geb., Masch., Apparate, Geräte u. Eisenbahn 769 431, Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser 253 000, Kassa: Essen 467, Debit. 1 184 925. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 200 000, Kredit. 7824. Sa. RM. 2 207 824. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten, Steuern usw. 63 169, Abschr. 90 654. Sa. RM. 153 823. – Kredit: Einnahmen aus Zinsen, Pachten u. vertragl. Vergüt. RM. 153 823. Dividenden: St.-Aktien 1914–1928: 7½, 17½, 16.2, 16, 113, 12.6, 12 , 16, ?, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Aktien: 9½, 19½, 18.2, 18, 13 /, 14.6, 14 /o, 18, ?, 0, 0, 0, 0 0, 0 %. Direktion: A. Born, Dr. Rud. Schmidt, Köln. Prokuristen: Otto Riedel, J. H. Ingwersen, Köln. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Fl. Fr. Richter, Hamburg; Konsul J. L. Kruft, Oeynhausen; * Gen.-Dir. Dr. Paul Müller, Köln; Gen.-Dir. Bergassessor a. D. C. Ruschen, Herten i. W. * Zahlstelle: Ges.-Kasse. Westendorp & Wehner Aktiengesellschaft in Köln, Otto-Fischer-Str. 29/31. Gegründet: 6./12. 1896: eingetr. 30./12. 1896. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1898/99. Firma bis 1907: Act.-Ges. für Trockenplattenfabrikation vorm. Westendorp & Wehner. Zweck: Fortbetrieb der früh. Einzelfirma „Westendorp & Wehner“, überhaupt Anfertig. u. Vertrieb von photograph. Trockenplatten. Grundbesitz der Ges. 1258 qm. Interessengemeinschaft: Die Gesellschaft schloss am 12./2. 1898 mit der Trockenplatten- fabrik Dr. C. Schleussner A.-G. in Frankfurt a. M. einen Gewinnbeteiligungs-Vertrag ab, der 1918 dahin abgeändert wurde, dass die Dauer des Vertrages bis 31./12. 1926 festgelegt wurde, mit der Massgabe, dass er jeweils auf 2 Jahre verlängert wird, sofern er nicht 1 Jahr vorher gekündigt wird. Diese Vertragsänderung trat rückwirkend am 1./1. 1917 in Geltung. (Siehe auch bei Dr. C. Schleussner, A.-G. in Frankf. a. M.) Kapital: RM. 70 000 in 3500 Aktien zu RM. 20. Urspr. M. 500 000. 1920 erhöht um M. 300 000. Lit. G.-V. v. 3./7. 1923 erhöht um M. 2 700 000, davon M. 2 400 000 für die Aktion. (1:3) zu 3000 %. Lt. G.-V. v. 2./12. 1924 Umstell. von M. 3 500 000 auf RM. 210 000 (50: 3) in 3500 Aktien zu RM. 60. Die G.-V. v. 14./7. 1926 beschloss Herabsetz. des A.-K. auf RM. 70 000 (Verh. 3: 1) durch Abstempel. der Aktien von RM. 60 auf RM. 20. Die Aktien zu RM. 20 werden in Aktien zu RM. 1000 umgetauscht (je 50 zu RM. 20 = 1 zu RM. 1000). Grossaktionär: Dr. C. Schleussner A.-G., Frankfurt a. M. Dawesbelastung: RM. 1 000 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F.; dann 4 % Div. an Aktien, dann 6 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt.), Rest weitere Div. u. Vortrag. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst. u. Geb. 165 000, Masch. u. Inv. 10 603, Patent 1, Eff. 1, Verlust 33 431. – Passiva: A.-K. 70 000, Hyp. 20 000, Banken 19 000, Kredit. 83 963, Steuerrückstände 8217, Rückstell. 7234, Gewinn 31./12. 1928 622. Sa. RM. 209 037.