Chemische Industrie. 4601 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. u. Steuern 5501, Handl.-Unk. 50, Saldovortrag v. 1./1. 1928 33 258. – Kredit: Vergütung 6000, Verlust 32 809. Sa. RM. 38 809. Kurs: Ende 1914–1915: – %; Ende 1916: 150 %; Ende 1917–1926: – %. Notierte in Dresden. Notiz 1927 eingestellt. Dividenden 1913–1928: 0, 4, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Dr. Walter Wehner. Prokuristen: Dr. Walter Schleussner, Köln; Georg Sehr, Frankf. a. M. Aufsichtsrat: Vors. Dr. C. Schleussner, Dr. C. A. Schleussner, Dr. W. Schüller, Frankfurt a. M. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Köln: Deutsche Bank, Leop. Seligmann. Holzverkohlungs-Industrie Act.-Ges. in Konstanz, Reichenaustr. 15. Gegründet: 15./12. 1902; eingetr. 16./12. 1902. Gründung s. Jahrg. 1903/1904. General- Repräsentanz in Wien. Zweigniederlass. in Bodenfelde, Brilon, Bruchhausen, Frankfurt a. O., Schleiden, Wildau. –— Verkaufsniederlagen: Hiag-Vertretung, Berlin W 8, Unter den Linden 17; ― A 4, Zentrum 2260; £ „Formacetum“. – Vertreter: An allen Grossstädten des In- u. Auslandes. Zweck: Vornahme aller Geschäfte u. Handlungen, welche direkt oder indirekt mit der trockenen Destillation des Holzes in Verbindung stehen, insbes. Herstellung u. Handel von Holzverkohlungsprodukten, sowie Präparation derselben für bestimmte Zwecke u. Fabrikat.- Zweige; ferner Herstellung von chem. Produkten und Handel in solchen. – Erzeugnisse: Aceton, Acetonöl, Allylalkohol, Amylacetat, Amylalkohol, Buttersäure, Chlorophyll, Essig- säure, essigsaures Natron, Holzessig, Holzteer, Ketone, Kreosot, Lösungsmittel, Methanol, Essigäther, Weichmachungsmittel. – Wort. u. Warenzeichen: Hiag. – Angestellte: ca. 300. – Arbeiter: ca. 1000. – Chemiker, Ingenieure u. Akademiker: 54. Entwicklung: Die Ges. ist als eine Art von Trust u. als Erwerbs-Ges. zugleich tätig; sie wurde gegründet, um nach dem Zusammenbruche der Kasseler Trebertrocknungs-Ges. durch Erwerb der lebensfähigen Tochterunternehm. derselben die Verhältnisse der Holzverkohlungs- industrie zu sanieren. So kaufte sie in Deutschland die Geschäftsanteile einer Reihe von Holzverkohl. u. chem. Fabriken, die bis zum J. 1919 als Tochterges. (G. m. b. H.) betrieben, später aber sämtlich in eigene Zweigniederlass. umgewandelt wurden, u. zwar Bruchhausen, Brilon-Wald, Hannover mit Münder, Hochspeyer, Bodenfelde, Amöneburg, Wildau, Frank- furt a. O., Schweinfurt, von welchen später die Betriebe in Hochspeyer, Hannover, Münder u. Amöneburg aufgelassen wurden. 1920/21 wurden die in Aue i. W. u. Schleiden i. Eifel belegenen Holzverkohlungen der Chem. Werke „Marienglück“', Huckendick & Co., Köln- Lindenthal, übernommen. Von diesen beiden Betrieben wird das Werk Schleiden i. Eifel in unveränd. Weise als Zweigniederlassung der Ges. fortgeführt. Die Ges. betreibt ferner ein Werk. in Liesing b. Wien. 1928 wurde das Werk in Schweinfurt stillgelegt u. verkauft sowie die Besitzungen in Hochspeyer u. Teile der Anlage in Münder abgestossen. Aus dem beschlagnahmten Amerika-Guthaben erhielt die Ges. 1929 einen Betrag von RM. 3 500 000. Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt an der in der Tschechoslowakei gelegenen Bantlin'sche Chemische Fabriken A.-G. in Perecin u. an der Union A.-G. für chem. Industrie in Prag, Werk Aussig, ferner an der Atlas Ago Chem. Fabrik A.-G. in Mölkau b. Leipzig u an der Chem. Fabrik von J. E. Devrient A.-G. in Zwickau. Anfang 1929 gründete die Ges gemeinsam mit der Distillers Co. Ltd., Edinburgh, die British Industrial Solvents Ltd. London. In diesem Unternehmen sollen vorzugsweise Chemikalien für die Kunstseide- industrie hergestellt werden. Das Werk in Hull wird 1929 teilweise in Betrieb genommen. Kapital: RM. 10 410 000 in 8900 St.-Akt. A zu RM. 1000, 15 000 St.-Akt. B zu RM. 100 u. 100 Vorz.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 18 000 000. Urspr. M. 7 000 000. Erhöht bis 1911 auf M. 14 000 000. Nochmal. Erhöh. lt. G.-V. v. 4./7. 1913 um M. 4 000 000. Weitere Erhöh. von 1921 bis 1923 auf M. 140 000 000 in 120 000 St.- u. 20 000 Vorz.-Akt. zu. M. 1000. (Über Kapitalsbewegung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 4./8. 1924 Umstell. von M. 140 000 000 auf RM. 10 410 000 in 520 000 St.- Akt. zu RM. 20 u. 10 000 Vorz.-Aktien zu RM. 1 (1 St.-Akt. zu M. 1000 = 4 neue zu RM. 20 u. M. 1000 Vorz.-Akt. = RM. 1). Durch Beschluss der G.-V. v. 4./7. 1925 wurde der Um- stellungsbeschluss dahin geändert, dass von den St.-Aktien 1 Aktie zu M. 1000 nicht in 4 Aktien zu RM. 20, sondern in 1 Aktie zu RM. 80 umgewandelt wurde. Der Umtausch der Aktien auf Grund der Goldbilanzverordn. ist durchgeführt. Das A.-K. ist nunmehr eingeteilt in 8900 St.-Akt. Lit. A zu RM. 1000, 15 000 St.-Akt. Lit. B zu RM. 100 und 100 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-A.-K. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 80 bzw. 800 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K.), event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 7 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R. (bei mehr als 6 Mitgliedern je 1 % mehr, höchstens 10 % (mind. jedoch RM. 1000 für das Mitgl. u. RM. 2000 für den Vors.), Rest nach G-V.-B.