4608 Chemische Industrie. Ermessen des A.-R. mit dem Gegenstande des Unternehmens in Zus. hang stehenden Ge- schäfte, sowie die Beteilig. an gleichartigen u. ähnlichen Unternehmungen. Eine durch- greifende Neugestaltung der Institute u. Betriebsgebäude fand mit dem 31./3. 1921 ihren Abschluss. Der Ges. ist das Institut für experimentelle Therapie „Emil von Behring“ u. das Institut zur Bekämpfung der Virusschweinepest bei Eystrup (Weser) angegliedert. Betriebsvertrag: Die G.-V. v. 8./8. 1929 genehmigte einstimmig den Abschluss eines Betriebsübernahmevertrages mit der I. G. Farbenindustrie, der mit dem 1./4. 1929 in Wirk- samkeit tritt. Über diesen Vertrag wurde miitgeteilt, dass gemäss Vereinbarung mit den bisherigen Aktionären über 90 % der Aktien der Behring-Werke in das Eigentum der I. G. Farbenindustrie übergehen werden, u. die I. G. Farben sich verpflichtet, für die noch aus- stehenden Aktionäre der Behring-Werke eine Dividende von 6 % für die Zukunft zu garan- tieren. Es ist in Aussicht genommen, die Marburger Betriebe der Behring-Werke bis auf weiteres unverändert fortzuführen, während der Verkauf der Marburger Produktion in die allgemeine pharmazeutische Verkaufs-Organisation der Leverkusener Fabrik der I. G. Farben einbezogen wird. Zweck der Zus.fassung sei die Vereinheitl. u. Rationalisier. von Pro- duktion u. Verkauf auf dem Serumgebiete. Kapital: (Erhöh. beschlossen) RM. 1 800 000 in 20 000 Akt. zu RM. 60 u. 6000 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 2 500 000; erhöht bis 1923 auf M. 20 000 000 in 20 000 Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbew. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927.) Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 25./10. 1924 von M. 20 Mill. auf RM. 1 200 000 in 20 000 Akt. zu RM. 60 durch Abstempel. Lt. gleicher G.-V. Erhöh. um RM. 600 000 in 6000 Akt. zu RM. 100. Die G.-V. v. 21./7. 1928 beschloss Erhöhung um RM. 500 000 Vorratsaktien, die den Inhabern von RM. 500 000 Teil- schuldverschreibungen in Option gegeben werden. Anleihe von 1928: RM. 500 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. ,, Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. = 1 St. Bilanz am 31. März 1929: Aktiva: Grundst. 95 401, Gebäude 568 875, Masch., Apparate u. Utensil. 72 000, Inv., Kontoreinricht. u. Bibliothek 96 001, Automobile 22 000, Patente 1, Eff. 2750, Tiere 142 812, Waren u. Materialvorräte 1 821 778, Kassa u. Postscheck 10 500, Debit. 679 343, nicht begebene Anleihe 313 000. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Anleihe von * 1928 500 000, R.-F. 16 998, Kredit. 1 502 827, nicht eingelöste Div. 552, Gewinn (Vortrag per W. 1927/28 14 951, zuzügl. Gewinn aus 1928/29 118 541, zus. 133 493, abzügl. Verlust des Insti- tuts z. Bekämpfg. d. Virusschweinepest, Eystrup 129 408) 4085. Sa. RM. 3 824 463. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 33 542, Verlust des Instituts zur Bekämpf. der Virusschweinepest, Eystrup 129 408, Gewinn 4085. – Kredit: Gewinnvortrag 14 951, Gesamterträgnis nach Abzug sämtl. Löhne u. Unkosten 152 084. Sa. RM. 167 035. Kurs Ende 1925–1928: 88, 64.25, 69, – %. Freiverkehr Bremen. Dividenden 1920/21–1928/29: St.-Akt. 0, 0 %, G.-Pf. 50, 0, 0, 0, 0, 6 9% Vorstand: Wilhelm R. Mann; Stellv. Privatdozent Dr. FEr. Krollpfeiffer, Marburg. Prokuristen: E. Biermann, Dr. B. Friling, C. Jacottet, W. Jansen, K. Müller, G. Zahn, F. Wiegand, H. Neumann. Aufsichtsrat: Dir. Dr. R. Mann, Leverkusen; Justizrat Otto Doermer, Opladen; Dir. Dr. A. Ammelburg, Fft.-Höchst; Dir. Dr. Hörlein, Elberfeld; Prof. Dr. L. Brauer, Hamburg; Präsident a. D. Dr. F. Bumm, Berlin; Geh.-Rat Klingenbiel, Dr. C. Siebert, Marburg. =― 706, 707, 708. £ Behringwerke Marburglahn. Codes: Rudolf Mosse, A B C 5 u. 6tn Edition, Bentley's. Zahlstellen: Bremen u. Berlin: Darmstädter u. Nationalbank. Gelatine- u. Leimwerke Joh. Pfeffer Akt.-Ges. in Memmingen. Gegründet: 18./12. 1919 mit Wirkung ab 1./7. 1919; eingetr. 2./3. 1920. Gründer 6. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1921/22. Die Fa. lautete bis 1927: Leimwerke Joh. Pfeffer, A.-G. Zweck: Erwerb u. Fortführung des von Geh. Komm-Rat Joh. Pfeffer in Memmingen betriebenen Leimfabrikationsgeschäfts u. der dämit zusammenhängenden Nebenbetriebe. Die Firma, die zu den grössten Leimfabriken Deutschlands gehört, befasst sich in der Haupt- sache mit der Herstellung von Leim, künstlichen Düngemitteln u. Gelatine, sowie mit der Gewinnung von Fett durch Extraktionsverfahren. Kapital: RM. 1 000 000 in 1000 Aktien zu RM. 1000. Urspr. M. 3 Mill. in 3000 Aktien zu M. 1000; übernommen von den Gründern. Lt. G.-V. v. 9./2. 1925 Umstell. von M. 3 Mill. auf RM. 1 Mill. in 1000 Aktien zu RM. 1000. Grossaktionäre: Die Aktien sind im Besitz des Komm.-Rat J oh. Pfeffer u. seiner Familie. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1928: Aktiva: Grundst., Geb. u. Ind.-Gleise 611 778, Masch. u. Einricht. 322 717, Kassa, Postscheck, Wechsel 68 542, Debit. 379 517, Waren u. Material- vorräte 647 169. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 27 600, Delkr. 37 951, Amortis.-K. 87 466, Bankschulden 160 529, Kredit. 640 992, Gewinn 75 185. Sa. RM. 2 029 725. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Betriebskosten 292 301, allg. Geschäftskosten 148 005, Steuern u. Abgaben 44 494, Abschr. 122 086, Reingewinn 75 185. – Kredit: Vor- trag 6547, Erlös aus Fabrikat. abzügl. Unk 675 525. Sa. RM. 682 073.