4722 Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe, Musikwerke, Spielwaren. Rauner-Seydel-Böhm Aktiengesellschaft, Klingenthal i. S. Gegründet: 29./12. 1922 mit Wirk. ab 1./1. 1923; eingetr. 9./10. 1923. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Firma lautete bis 25./6. 1929: F. A. Rauner, Akt.-Ges. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Mund- u. Ziehharmonikas u. anderen einschläg. Artikeln, insbes. Fortführung des bisher unter der offenen Handelsgesellschaft in Fa. F. A. Rauner in Klingenthal betrieb. Fabrikations- u. Handelsgeschäfts. Zweigniederl. in Hamburg. –— 1929 erfolgte Übernahme der Firmen F. A. Böhm A.-G., Untersachsenberg; C. A. Seydel, Söhne, Georgenthal; Carl Essbach, Georgenthal u. E. O. Friedel, Georgenthal; in Verbindung damit Kapital-Erhöh. u. Firma-Anderung in Rauner-Seydel-Böhm A.-G. Kapital: RM. 1 390 000 in 1390 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 5 500 000 in 5500 Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Lt. Goldmark-Bilanz wurde das A.-K. von M. 5 500 000 auf RM. 550 000 in 550 Akt. zu RM. 1000 umgestellt. Die G.-V. v. 25./6. 1929 beschloss zur Übernahme verschiedener Firmen (s. auch oben) Kap.-Erhöh. um RM. 840 000 in 840 Akt. zu RM. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst. u. Geb. 227 300, Masch. 104 500, Inv. 9650, Fuhrpark 11 000, Kassa 1096, Aussenstände 187 091, Fabr.-K. (Vorräte) 265 617. – Passiva A.-K. 550 000, R.-F. 55 000, Verbindlichkeiten 170 272, Gewinn 30 983. Sa. RM. 806 256. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 95 441, Abschr. 8518, Gew.-Vortr 1927 27 886, Reingewinn 1928 3096. – Kredit: Fabrikationsbruttogewinn 107 056, Gewinnvortrag 27 886. Sa. RM. 134 943. Dividenden 1923–1928: 0, 5, 5, 7, 0, 4 %. Vorstand: Hans Hugo Bischoffberger, Sachsenberg. Aufsichtsrat: Fabrikant Emil Rauner, Friedrich AugustRauner, Frau Marie verw. Rauner, Klingenthal; Frau Marie Schmaler, geb. Rauner, Leipzig; Bruno Arno Schlesier, Leipzig-Gohlis. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Rheinische Pianofortefabriken Akt.-Ges. vorm. C. Mand in Koblenz. (Börsenname: Mand Pianoforte.) Gegründet: 27./8. 1907 mit Wirkung ab 1./4. 1907; eingetr. 2./9. 1907. Firma bis 1908: Rheinische Pianofortefabriken A.-G. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1911/12. Fabriken u. Verkaufsstellen in Andernach, Koblenz u. Köln. Zweck: Herstellung und gewerbsmässiger Vertrieb von Pianos, Flügeln u. mechan. Musikwerken. Entwicklung: 1907 Erwerbung der Pianofortefabriken von C. Mand u. Knauss G. m. b. H., beide in Koblenz, 1911/12 Erwerb eines Fabrikanwesens in Andernach. 1919/20 wurde die seit Kriegsbeginn stilliegende Fabrik Casterpfaffenstr. 22/24 günstig verkauft u. das mit Vorkaufsrecht gepachtete Grundstück an der Cusanusstrasse käuflich übernommen. 1928 wurden die Betriebe in Koblenz u. Weilburg stillgelegt u. die Fabrikation allein auf die Andernacher Fabrik konzentriert. ausserdem Verluste aus der Beteil. an der Diskont- vereinigung der Deutschen Pianoforte- u. Harmonium-Fabriken. Eine Sanierung der Ges. wurde erforderlich. Kapital: (Sanierung beschlossen) RM. 750 000 in 15 000 Akt. zu RM. 50. Urspr. A.-K. bis 1920: M. 1 Mill. (Vorkriegskapital), erhöht 1920 um M. 750 000, 1921 um M. 1 250 000, 1922 um M. 2 Mill. Ferner erhöht 1923 um M. 11 Mill. in 10 000 St.-Akt. zu M. 1000 u. 10 Vorz.-Akt. zu M. 10 000. Lt. a. o. G.-V. v. 24./1. 1925 Umstell. von M. 16 Mill., nach Einzieh. von M. 1 Mill., also von verbleib. M. 15 Mill. auf RM. 750 000 (20: 1) in 15 000 Akt. zu RM. 50. Zur Sanierung der Ges. beschloss die G.-V. v. 10./9. 1929 Herabsetz. des A.-K. von RM. 750 000 auf RM. 250 000 (6 Akt. à RM. 50 = 1 à RM. 100) u. nachfolg. Erhöh. um RM. 150 000 in 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 100, div.-ber. ab 1./10. 1929, den Aktion. wurde auf je nom. RM. 200 St.-Akt. eine Vorz.-Akt. zu RM. 100 angeboten. Frist 31./10. 1929. Die Vorz.-Akt. erhalten vor den St.-Akt. eine vorläufige Vorz.-Div. Sollte in einem oder mehreren aufeinanderfolg. Jahren kein Reingewinn erzielt werden, so haben die Vorz.-Akt. ein Nachbezugsrecht auf die Div., das jedoch nach drei Jahren erlischt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K.), etw. bes. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt.), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1929: Aktiva: Grundst. 200 000, Geb. 136 000, Masch. u. sonst. Anlagen 30 000, Fahrgeräte 6000, Warenbestände 651 145, Kassa 3682, Wechsel 2882, Bank- guth. 3850, Schuldner 202 034, Beteil. Diskontvereinig., Interessengemeinschaft etc. 1, Hyp.- Amort. 7280, Verlust 540 663. – Passiva: A.-K. 750 000, R.-F. 150 000, Sonderrückl. 35 000, Hyp. 175 000, Gläub. 161 108, Banken 324 540, Akzepte 187 890. Sa. RM. 1 783 539. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 252 868, Insertionen 24 537, Provis. 38 699, Zs. 104 772, Versich. 6466, Steuern 34 698, Abschr. 520 126. – Kredit: Vortrag 36 782, Gewinn 1928/29 404 723, Verlust 540 663. Sa. RM. 982 169. Kurs Ende 1923–1928: 12, 2.4, 16, 58, 59, 26 %. Notiert in Köln. Dividenden 1912/13–1928/29: 5, 2, 0, 0, 0, 6, 6, 10, 12, 30, 20 000, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Walter Kappler.