4820 Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. Aufsichtsrat: Justizrat Kolsen, Berlin; Dir. Heinrich Gremmler, Berlin; Dr. Georg Schmidt, Charlottenburg: Konsul Wolfgang Gaedertz, Lübeck; Baurat Theod. Reh, B.-Nikolassee; Prof. Dr. Otto Warburg, Charlottenburg. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse; Darmstädter u. Nationalbank. Tanganyika Aktiengesellschaft, Berlin W8, Mauerstr. 39. Gegründet: 28./6. 1926; eingetr. 20./7. 1926. Gründer s. Hdb,. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927. Zweck: Betrieb aller Zweige wirtschaftl. Tätigkeit im Tanganyika-Gebiet, im übrigen Ostafrika u. anderen überseeischen Gebieten. Kapital: RM. 50 000 in 500 Akt. zu RM. 100, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Beteil. 39 501, Debit. 8301, Verlust 4552. – Passiva: A.-K. 50 000, Kredit. 2355. Sa. RM. 52 355. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 4596, Verlustvortrag 3928. – Kredit: Zs. u. Prov. 3972, Verlust 4552. Sa. RM. 8524. Dividenden 1926–1928: 0 %. Direktion: Bankdir. Dr. Kurt Weigelt. Aufsichtsrat: Bankdir. Kommerz.-R. Dr. Paul Millington-Hermann, Joh. Julius Warn- holtz, Dir. der Deutsch-Ostafrikanischen Ges., Geh. Regierungsrat Theodor Gunzert, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Westafrikanische Pflanzungs-Gesellschaft „Victoria“ in Berlin W 15, Kurfürstendamm 214. Gegründet: 21./1. 1897; eingetr. 2./10. 1897. Zweck: Pachtung, Erwerb u. Verwertung von Grundbesitz, der Betrieb von Land-, Plantagen- u. Forstwirschaft, gewerbl. u. Handelsunternehm. im In- u. Auslande; der Betrieb von sonstigen Unternehm. u. Geschäften, welche als im Interesse der Ges. liegend erachtet werden; Beteiligung an den den vorgenannten Zwecken dienenden Unternehm. u. Erwerb solcher Unternehm. sowie Übernahme deren Vertretung; Eingehung von Interessen- Gemeinschaften mit Dritten. 0 Entwicklung: Sämtl. früheren Pflanzungen der Ges. in Kamerun (näheres darüber s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23) wurden während des Krieges beschlagnahmt. Die Ges. arbeitete dann durch zwei Berliner Tochter-Ges., Victoria Auslandshandelsgesellschaft m. b. H. u. Ihig, Internationale Handelsgesellschaft von Ingenieuren m. b. H., im heimischen Im- u. Export. Die Ihig wurde 1925 wieder abgestossen. Im Nov. 1924 hat die Ges. ihre gesamten im britischen Mandatsteil von Kamerun gelegenen Pflanzungen wieder gekauft u. den Be- trieb Ende März 1925 wieder aufgenommen. Besitztum: Der Pflanzungsbesitz besteht nunmehr aus der Victoria-Pflanzung bei Bota-Victoria, der Prinz Alfred-Pflanzung bei Missellele-Tiko sowie einigen kleineren Faktoreigrundstücken. Es befanden sich unter Kultur auf beiden Pflanzungen Ende Juli 1914: 4935 ha, Ende Dezember 1928: 4948.3 ha. Zu den Pflanzungen gehören Kakao- trockenanlagen, Palmfrucht- und Gummiaufbereitungsanlagen, ferner eine schmalspurige Pflanzungsbahn u. zum Laden u. Löschen der Güter u. für die Verbindung mit der Prinz-Alfred-Pflanzung ein Motorschlepper u. einige Leichter. Zu der Prinz-Alfred- Pflanzung gehört ausserdem eine Sägemühle. Ein neu gebautes modernes Ölwerk konnte 1926 bis auf die Pressen u. 1927 vollkommen in Betrieb genommen werden. – In einer Höhe von etwa 800 m über dem Meere wurde in unmittelbarer Nähe des früheren Gouvernementssitzes Buea ein grösserer Anbau von nichttropischen Produkten (Kartoffeln, Mais, Gemüse) durchgeführt und auch Viehzucht betrieben. Aus der Bueafarm soll vor allen Dingen Verpflegung für die Arbeiter gewonnen werden. Dann ist sie aber auch zur Versorgung der Beamten mit europäischem Gemüse, frischem Fleisch, Milch und Butter gedacht. – Bei dem Wiederaufbau der Handels-Abteil. musste sich die Ges. zunächst auf den Victoriabezirk beschränken. Bis zum 31./12. 1925 wurden 11 Faktoreien in Betrieb ge- nommen. In sämtl. Kameruner Betrieben wurden am 31./12. 1928 32 europäische Beamte u. 2317 schwarze Arb. beschäftigt. Die Ges. gehört der Vereinigung Kameruner Pflanzungen an. – Bezügl. der Entschädig. durch das Reich beträgt der bisher erhaltene Betrag in Goldmark rund 4½ % der durch das Reich anerkannten Schadenswerte (M. 20 000 000). Die Gesamtentschädigung wurde lt. Kriegsschädenschlussgesetz von 1928 auf 15 % festgesetzt. Kapital: RM. 6 000 000 in 12 000 Aktien zu RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 3 000 000. Urspr. M. 2 500 000, erhöht 1903 um M. 500 000. 1904 um M. 1 500 000, 1907 zur Sa- nierung der Ges. Herabsetzung des A.-K. von M. 4 500 000 auf M. 3 000 000 durch Zus. legung des A.-K. 3: 2. Weiter erhöht lt. a. o. G.-V. v. 16./12. 1922 um M. 9 000 000, angeb. 1: 3 zu 100 % – Steuer usw. Die letzte Akt.-Emission ist in 3 Serien (A, B, C) eingeteilt und zu- nächst nur mit 25 % eingezahlt. Lt. G.-V. v. 4./11. 1926 Umstell. von M. 12 Mill. auf RM. 6 Mill. (2:1) in 12 000 Akt. zu RM. 500. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im II. Quartal in Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.