. — Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. 4823 Kapital: RM. 800 000 in 8000 Aktien zu RM. 100. Urspr. M. 6 Mill. in 6000 Aktien zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 26./5. 1923 erhöht um M. 14 Mill. in 300 Aktien zu M. 1000. 600 Aktien zu M. 5000, 800 Aktien zu M. 10000, ausgeg. zu 100 %. Die a. o. G.-V. v. 15./11. 1924 beschl. Umstell. im Verh. 100: 1 von M. 20 Mill. auf RM. 200 000 in 2000 Aktien zu RM. 100, gleichz. Erhöh. um RM. 200 000 in 2000 Aktien zu RM. 100, davon angeb. RM. 100 000 im Verh. 2: 1 zu 110 %. Lt. G.-V. v. 27./6. 1925 Erhöh. um RM. 400 000 in 4000 Aktien zu RM. 100, davon RM. 200 000 angeb. 2: 1 zu 110 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundbes. 95 878, Holzschlag-Konzession 1, Gebäude 325 072, Inv. 1, Fahrz. 9864, europäische Waren in Afrika u. schwimmend 713 397, Produkte 221 182, Aussenst. in Afrika 107 148, do. in Europa 102 774, Barbestände u. Bankguth. 77 401, Wertp. 396 850, bereits bezahlte in Europa lagernde Waren 17 156, Interims-K. 24 603, Restforder. auf Liqu.-Schädenl – Passiva: A.-K. 800 000, R.-F. 30 000, Wiederaufbaures. I 219 694, do. II 165 157, langfrist. Darlehen 148 250, Kredit. in Europa 440 269, do. in Afrika 41 632, Guth. der Angest. 86 036, schwimmende Tratten 69 652, noch nicht gezahlte Div. 954, Interims-K. 63 608, Gewinn 26 077. Sa. RM. 2 091 332. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 40 962, Hamburger Unk. 95 775, Gewinn 26 077. – Kredit: Vortrag 13 571, Gewinne in Hamburg u. Afrika 149 244. Sa. RM. 162 815. Kurs: Ende 1925–1927: 90, 140, 100 %. Freiverkehr Hamburg. Dividenden 1922–1928: 100, 0, 15, 10 (junge Akt. 5), 0, 0, 0 %. * Direktion: Johann. Dauelsberg. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Dr. Harald Poelchau, Stellv. Willi Sick, Hamburg; Geh. Reg.-Rat Wilh. Hansen, Wittenberg a. E.; Bankier Dr. Kurt Poensgen, Düsseldorf; Rittergutsbes. Paul Klingelhöfer, Zürich; Dr. Roderich Schlubach, Hamburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg: Nord. Bankkomm. Sick & Co.; Düsseldorf: B. Simons & Co. Gesellschaft Süd-Kamerun, Hamburg, Königstr. 15. Gegründet: 8./12. 1898. Zweck: Erwerbung von Grundbesitz, Eigentum u. Rechten jeder Art in Westafrika sowie die wirtschaftl. Erschliessung u. Verwertung der gemachten Erwerbungen einschl. aller afrikanischen Produkte. Insbesondere ist Zweck der Ges., die ihr gehörigen u. etwa noch zu erwerbenden Gebiete auf ihre natürlichen Hilfsquellen jeder Art zu erforschen; Wege, Eisenbahnen, Kanäle, Telegraphen, Dampfschiffsverbindungen u. andere Mittel für den inländischen u. internationalen Verkehr selbst oder durch andere herzustellen u. zu betreiben; die Einwanderung zu fördern, Ansiedelungen zu gründen u. für nützlich erachtete Bauten u. Anlagen jeder Art auszuführen; Landwirtschaft, Bergbau, Reederei sowie überhaupt gewerbliche u. kaufmännische Unternehmungen jeder Art zu betreiben oder zu unter- stützen. – Das Arbeitsfeld der Ges. erstreckte sich vor dem Kriege auf die früheren deutschen Kolonien u. andere überseeische Gebiete. Durch Erlass des Gouverneurs von Kamerun v. 19./8. 1905 war der Ges. ein Gebiet im ungefähren Umfange von 1 500 000 ha als Eigentum übertragen worden, dessen Grenzen durch die Flüsse Ndjui, Bumba, Boeck, Adjuaha, Djah, linker Nebenfluss des Djah Wumu u. Mbede gebildet wurden. Die Haupt- niederlassung der Ges. befand sich in Molundu; bis Ausbruch des Krieges im Jahre 1914 waren zahlreiche Faktoreien u. Einkaufsposten vorhanden. Die G.-V. v. 27./9. 1924 beschloss, den Betrieb des Unternehmens mit Wirkung ab 1./10. 1924 so lange auszusetzen, bis das Reich weitere Entschädigungen gewährt oder bis es der Ges. möglich ist, neue Betriebsmittel durch Kapitalserhöhung zu beschaffen. Die Entschädigungsansprüche wurden 1928 durch das Kriegsschädenschlussgesetz geregelt. Auf die mit M. 9 184 000 anerkannten Schäden entfallen im Vor-, Nach- u. Schlussentschädigungs- verfahren insgesamt RM. 1 455 600. In der Goldmark-Eröffnungs-Bilanz wurden die vor- gesehenen 6 % Schuldbucheintragungen mit Goldklausel mit 80 % bewertet u. die als Wiederaufbauzuschlag bewilligten auf 15 Jahre unverzinslichen Schuldbucheintragungen mit cal 20 %. – Die Bemühungen der Ges. wegen Freigabe ihres 1½ Mill. ha grossen Grundbesitzes in Kamerun, der zufolge eines im Jahre 1922 durch ein französisches Sonder- gericht in Duala gefällten Urteils liquidiert u. in französischen Staatsbesitz übergegangen ist, werden fortgesetzt. Wiederaufbau: Das frühere Arbeitsfeld, der Süd-Osten des ehemaligen Schutzgebietes Kamerun, war der Ges. bei Beginn der Wiederaufbauarbeiten völlig verschlossen. Deshalb war sie gezwungen, sich an anderer Stelle nach einem geeigneten Tätigkeitsfeld umzusehen. Mit Hilfe eines zunächst bescheidenen Wiederaufbaudarlehens wurde Anfang 1926 mit Aufbauarbeiten an der Ostküste Sumatras (Niederländisch Indien) begonnen. In dem Gummizentrum Palembang wurde eine modern eingerichtete Gummiveredelungsfabrik errichtet. Diesem Unternehmen, das als holländische Akt.-Ges. unter der Fa. N. V. „Sumatra“ Industrie- en Handelsmaatschapij (Kap. fl. 500 000, eingez. fl. 270 000) geführt wird, hat das holländische Generalgouvernement mit Dekret vom 24./6. 1926 eine Konzession zur Verarbeitung von jährl. 600 t Eingeborenen-Gummi verliehen. Die erste Sendung, die Anfang 1928 auf den Markt gebracht wurde, fand guten Absatz u. wurde günstig beurteilt. Weiter wurde dem Betrieb eine Ziegelei angegliedert, die bei den vorhandenen regelmässigen Absatzmöglichkeiten guten Nutzen zu lassen verspricht. – Im Laufe des Jahres 1927 wurde * ――