„ Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. 4825 Besitztum: Die Ges. hat ihre koloniale Tätigkeit am 26./3. 1925 durch Übernahme der Pflanzung Likomba im britischen Mandatsgebiet von Kamerun wieder aufnehmen können. Dieser Besitz, ein Teil der früher. Pflanzung der Familie Woermann, erstreckt sich vom Ombe- fluss im Westen bis zum schiffbaren Mungofluss im Osten. Die Grösse der Pflanzung beträgt rd. 6000 ha. Sie liegt fast ausschl. in der fruchtbaren Tiko-Ebene am Fusse des Kamerun- berges. Die Pflanzung besteht fast durchweg aus tiefgründigem, vulkanischem Schwemm- boden, der ausserordentlich fruchtbar ist. Eine Eisenbahn in Länge von etwa 8 km ver- bindet den Haupthof von Likomba mit dem Tiko-Pier, an dem Seeschiffe bis zu 6000 t anlegen können, u. nach dem bereits ein regelmässiger Schiffsdienst eröffnet wurde. Likomba ist durch gute Autostrassen mit dem Seehafen Victoria, sowie mit der Gebirgsstadt Buea verbunden. Sofort nach Übernahme der Pflanzung ist mit dem Wiederaufbau begonnen worden. Am 31./12. 1927 standen 1040 ha unter Kultur. Es ist z. Zt. ein Bestand von 41 600 Oel- palmen sowie von ca. 25 000 Kakaosträuchern vorhanden. Zur Ausnutz, dieser Bestände ist eine Oelfabrik errichtet worden. Ferner sind Vorbereit. getroffen für den Bananenanbau in grösserem Stile; 702 ha sind bereits mit Bananen bepflanzt worden. Neu gebaut wurde ein Faktoreigebäude. Zu der Pflanzung gehört ausserdem ein moderner Sägewerkbetrieb, ferner 2 Trockenhäuser für Bananen u. Kakao. Der zur Pflanzung gehörige Urwald (etwa 5000 ha) enthält sehr grosse Bestände an wertvollen Nutzhölzern. Die Ges. besitzt ferner 3 Europäer-Wohnhäuser mit je 2 Wohnungen; mit dem Bau eines vierten Wohn- hauses wurde Ende 1927 begonnen; ausserdem sind neu gebaut worden eine Anzahl Arb.- Wohn., 1 Autogarage, 1 chop store u. 3 kleine trader stores. Auch wurden neue Kakao- pflanzungen angelegt u. neue Wirtschaftsgebäude errichtet. –— Die Ges. beschäftigte in Likomba 15 Europäer u. durchschnittlich 864 Mann je Tag. Statistik 1928: Geerntet wurden 80 016 Bündel Bananen, 325 Sack Kakao von je 60 kg; hergestellt wurden 61 Fass Öl u. 503 Sack Kerne. Kapital: RM. 2 000 000 in 400 Akt. zu RM. 1500 u. 2800 Akt. zu RM. 500. Urspr. M. 2 000 000 (Vorkriegskapital) in 400 Akt. zu M. 5000, lt. G.-V. v. 25./9. 1924 Umstell. auf RM. 600 000. Die G.-V. v. 3./6. 1927 beschloss Erhöh. um RM..1 400 000 in Akt. zu RM. 500. Von den neuen Aktien wurden RM. 1 000 000 von einer der Ges. nahestehenden Finanz- gruppe fest übernommen. Restl. RM. 400 000 wurden von einem Bankkonsort. den Aktion. zum Kurse von 106 % dergestalt zum Bezuge angeboten, dass auf eine alte Aktie zu RM. 1500 zwei junge Aktien zu RM. 500 bezogen werden konnten. Ferner beschloss die G.-V., die alten Aktion. aufzufordern, ihre alten Aktien im Nennwerte von RM. 1500 in je 3 Aktien zu je RM. 500 umzutauschen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R., (garantiert jedem Mitglied mit RM. 1000), Überrest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Likomba-Pflanzung: Pflanz. u. unbebaute Ländereien 1 334 341, Geb. 176 475, Masch. 195 697, Feldbahn u. Brücken 121 754, Material., Hospital, Inv., Utensil. u. Arb.-Verpfl.-Vorräte 74 428, Trockenanlagen 88 018, Waren-, Produkten- u. Holzbestände einschl. schwimm. Waren 332 505, Kassa, Bank u. Debit. 390 425, Mobil. 272, Überg.-Posten 4225. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 36 821, nicht eingel. Div. 756, Rück- stellung für Steuern 500, Akzepte 23 130, Kredit. 648 037, Tant. 6000, Gewinnvortrag 2900. Sa. RM. 2 718 145. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ausgaben in Hamburg: Handl.-Unk. u. Steuern 64 793, Rückst. für noch zu zahl. Steuern 500, Jahresgewinn einschl. Vortrag 19 590 (davon R.-F. 10 690, A.-R.-Tant. 6000, Vortrag 2900). – Kredit: Vortrag von 1927 5775, von Likomba ausgewiesene Gewinne abzügl. Unk. u. zweifelhafte Ausstände 79 108. Sa. RM. 84 883. Kurs Ende 1913 – 1928: 53, 47.90*, –, 67, 63, 65*, 276, 640, 1385, 10 000, 4, 16, 50, 959 100, 100 %. Notiert in Hamburg. Dividenden: 1912/13–1923/24: 5, 4, 5, 5, 6, 4, 17, 44, 200, 42 G.-M., 0 %, je Aktie zu M. 5000; 1./10.–31./12. 1923: 0; 1924–1928: 0 %. Direktion: H. Hass, Dr. C. von Haebler, Hamburg. Prokurist: A. Helm. Betriebsleiter: Carl Woermann, Likomba. Aufsichtsrat: (5–7) Vors.: E. H. Ringel, Stellv. Dr. Roderich Schlubach, George Behrens, Bank-Dir. Max Gutschke, Arthur Lindener, Rud. Freiherr von Schröder jr., Hamburg. Zahlstellen: Hamburg: J., Behrens & Söhne, Schlubach, Thiemer & Co.; Berlin: Darm- städter u. Nationalbank. Osuna-Rochela Plantagen-Gesellschaft in Hamburg, Lange Mühren 9. Die G.-V. v. 25./7. 1929 genehmigte den Fusions-Vertrag mit der Guatemala-Plantagen- Ges. in Hamburg, wonach das Vermögen der Osuna als Ganzes ohne Liqu. auf die Guatemala-Ges. übergeht. Gegen nom. RM. 480 Osuna-Aktien wird 1 Aktie zu RM. 500 der G. P. G. gegeben. Die Ges. ist aufgelöst u. die Firma erloschen. Nachstehend letzte Aufnahme der Ges.