Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 4881 Direktion: Baurat Dr.-Ing. e. h. Johannes Bousset, Magistratsbaurat Otto Honroth, Franz Raaz. Prokuristen: Oberbaurat M. Arnoldi, Baurat Werner Mahlendorff, Ober- Ing. Adolf Müller, Paul Madalinski. Aufsichtsrat: Stadtkämmerer Dr. Georg Lange, Stadtbaurat Dr.-Ing. Leonhard Adler, Stadtverordn. Hermann Amberg, Stadtverordn. Friedrich Lange, Stadtverordn. Dr. Paul Michaelis, Stadtverordn. Dr. Richard Lohmann, Stadtverordn. Paul Schwarz, Stadtverordn. Dr. Karl Steiniger, Stadtverordn. Richard Krille, Prof. Dr. Erich Giese, Geh. Baurat Prof. Dr.-Ing. h. c. Gustav Kemmann, Stadtbaurat Herm. Hahn, Stadt-Rat Ernst Reuter, Stadt- verord. Paul Schwenk, Berlin; vom Angestelltenrat: Karl Burmeister; vom Arbeiterrat: Johann Plähn. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Berliner Paketfahrt – Speditions- und Lagerhaus (vormals Bartz & Co.) Aktiengesellschaft in Berlin S. 42, Ritterstr. 98/99. (Börsenname: Bartz & Co. Lagerhaus.) Gegründet: 29./1. 1886; eingetr. 3./4. 1886. Die Gesellschaft besitzt 10 Filialen in Berlin, eine in Freiburg i. Schl. und eine in Warnemünde. Firma bis 18./6. 1927: Berliner Speditions- u. Lagerhaus-Actien-Gesellschaft (vorm. Bartz & Co.); dann bis 26./9. 1927: Speditions- u. Lagerhaus (vorm. Bartz & Co.) A.-G. Zweck: Betrieb des Speditions-, Rollfuhr-, Kommissions-, Inkasso-, Lagerhaus- und Möbeltransportgeschäfts der früheren Firma Bartz & Co. in Berlin. Entwicklung: 1903 Übernahme des Spedit.-Geschäfts der Fa. Licht & Patzenhofer in Berlin nebst Grundst. Bergstr. 39/40. 1906 Übernahme der Speditionsfirma Paul Schott & Co. in Berlin. Auf Beteilig.-K. ist der Anteil der Ges. an dem Transport-Comptoir der Vereinigten Spediteure der Berlin-Anhalt. Eisenbahn, G. m. b. H., an den „Berliner Gütersammelstellen G. m. b. H.“, sowie der Anteil der Ges. an der 1906 gegründ. G. m. b. H. Bahnamtl. Rollfuhr-Ges. verbucht, welche die gesamte Berliner Bahnspedition übernommen hat; 1914 Beteil. an der Berliner Speditionsfirma Jul. Abramowsky G. m. b. H. Ein grösserer Kundenzuwachs für die Ges. entstand durch einen im J. 1909 mit der Internationalen Transport-Akt.-Ges. in Wien abgeschlossenen Vertrag, sowie im April 1911 durch Übernahme des Berliner Rollfuhrgeschäfts der Speditionsfirma Josef J. Leinkauf. Ende 1920 trat die Ges. in Inter- essengemeinschaft zur Firma Schenker & Co. Berlin, welche zunächst vom 1./1. 1921 bis 31./12. 1935 dauern sollte, aber am 4./2. 1925 im gegenseit. Einverständnis mit Wirk. ab 1./1. 1925 aufgehoben worden ist. Näheres über diesen Vertrag s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1924/25. Im Jahre 1926 ging die Ges eine Betriebsgemeinschaft mit der Akt.-Ges. Berliner Spediteur- Verein u. A. Kinkel, Berlin, ein; die Betriebsgemeinschaft bezweckt, durch die gemeinsame Benutz. der Fuhrwerke u. der Einricht. für die Entladung u. den Versand der Güter sowie durch die teilweise Zus. leg. von Büroarbeiten grössere Ersparnisse zu erzielen. In der G.-V. v. 18./6. 1927 wurde beschlossen, einen mit der Berliner Paketfahrt A.-G. in Berlin abgeschlossenen Fusionsvertrag zu genehmigen, wonach das gesamte Vermögen dieser Ges. gegen Gewähr. je einer Aktie über RM. 100 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1927 für jede RM. 100 Aktie der Berliner Paketfahrt A.-G. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1927 übernommen wurde. Sept. 1928 Erwerb der Firma Hans Scharnbeck, Bahnspedition, Marienfelde/Berlin. Besitztum: Der Ges. gehören die Grundstücke Kaiserstr. 39/40, Schillingstr. 28/29, Bergstr. 39/40, Ritterstr. 98/99, Friedenau, Lauterstr. 27/28. In dem Gesamtbetrieb waren Ende 1928 vorhanden: 330 Pferde, 16 Lastkraftwagen, 368 verschied. Wagen, 8 Traktoren. Beschäftigt waren 335 Beamte u. 833 Arbeiter. = Kapital: RM. 3 000 000 in 12 000 Akt. zu RM. 120, 10 000 Akt. zu RM. 100 u. 560 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. Bei einer Auflös. der Ges. erhalten die Vorz.-Akt. aus dem Liquid.erlös, bevor eine Ausschüttung an die Stammaktionäre erfolgt, einen Anteil bis zur Höhe von 110 %, während der danach verbleibende Rest des Liquid.erlöses den St.-Akt. allein zufliesst. Die Vorz.-Akt. können bis 30./6. 1933 in St.-Akt. umgewandelt werden. – Vorkriegskapital: M. 2 000 000. Urspr. M. 1 250 000, erhöht 1889 um M. 450 000; 1893 Rückkauf von M. 250 000 zu 87 %; erhöht 1896 um M. 300 000, weiter erhöht zwecks Stärk. der Betriebsmittel 1899 um M. 250 000 (auf M. 2 Mill.). Nochmals erhöht 1920 um M. 3 Mill. (also auf M. 5 Mill.) in 3000 Aktien zu M. 1000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 3./2. 1923 um M. 7 000 000 in 7000 Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1923. Hiervon wurden M. 1 000 000 zu 100 %, M. 5 000 000 zu 1000 % u. M. 1 000 000 zu 2500 % begeb. u. davon M. 5 000 000 den bisher. Aktion. im Verh. 1:1 bis 12./3. 1923 zu 1000 % – Steuer angeb. Lt. G.-V. v. 15./11. 1924 Umstell. v. M. 12 000 000 auf RM. 1 440 000 (8¼: 1) in 12 000 Akt. zu RM. 120. Die G.-V. v. 18./6. 1927 beschloss, das A.-K. um RM. 1 000 000 auf RM. 2 440 000 zu erhöhen durch Ausgabe von 10 000 Akt. zu je RM. 100; die neuen Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1927, dienten zum Umtausch gegen Aktien der fusionierten Berliner Paketfahrt A.-G. in Berlm. Die G.-V. v. 31./8. 1928 beschloss Erhöh. um RM. 560 000 durch Ausgabe von 560 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. Juli 1929 Aufford. zum Umtausch der Aktien zu RM. 120 in solche zu RM. 100 (5 à 120 = 6 à RM. 100). Frist 8./10. 1929, danach Kraftloserklärung. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. = 1 St. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1929. 306 aee ee