5550 Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Terrain-Ges. „Berlin-Nordost“ in Liqu., Berlin. Gegründet: 6./11. 1895. Die G.-V. v. 18./5. 1923 beschloss Auflös. der Ges. u. trat somit in Liqu. Liquidator: Reg.-Baumeister Dr.-Ing. Wehl. Eine Div. oder Liqu.-Quote haben die Aktionäre seit 1912 nicht bekommen. Nach dem Geschäftsbericht für 1923 kommt dies auch nicht mehr in Frage, denn wenn auch der Erlös der im Jahre 1922 restlos verkauften Parzellen in Reichs-Dollar-Schatzanweis. angelegt wurde, so mussten andererseits hohe Beträge für Ruhrabgabe usw. gezahlt werden. Ferner versagte die Stadt Berlin die Ent- lassung der Ges. aus dem alten Regulierungsvertrag von 1910. Die Forder. der Stadt über- steigen ein Vielfaches das verbliebene geringe Vermögen. Die G.-V. v. 29./2. 1924 beschloss Hinterleg. des Vermögens u. endgültige Auflös. der Ges. Nach einer Bek. v. 24./2. 1925 des Handels-Reg. wurde die Liqu. als beendet angemeldet u. die Firma gelöscht. Lt. Bek. v. 14./9. 1927 ist die Liqu. wieder eröffnet. Liquidator: Kaufm. Wilhelm Böhmann, Berlin SwW. 68, Lindenstr. 112. Lt. dessen Bericht in der G.-V. v. 1./12. 1927 richten sich die Forder. der Ges. gegen die Erwerber der 1922 verkauften Parzellen. Sämtl. Forder. sind persönlicher Art u. nicht dinglich gesichert, da auch die Restkaufgeldhyp., die von einem Teil der Aufwert.- Schuldner zur Eintragung bewilligt waren, nicht mehr zur Eintragung gelangten, weil ihre Rückzahlung bereits vor Auflassung der Grundstücke an die Käufer wieder erfolgt war. Die Forderungen stützen sich nicht eigentlich auf die Aufwert.-Gesetzgebung, sondern nur aul aufwertungsfreundliche Urteile der Rechtsprechung. Im ganzen bestehen ca. 100 Aufwert.- Ansprüche, von denen etwa 30 nicht weiter verfolgt werden können, weil die ersten Erwerber des Grundstücks die Terrains wieder weiterveräussert haben. In diesen Fällen wird im allgemeinen nur der Weg der Abtretung der Aufwert.-Ansprüche, die die Käufer der Gesellschaftsterrains an ihre Nachfolger haben, offen bleiben. Zur Beschaffung der notwendigen Mittel sind 49 Aufwert.-Ansprüche für RM. 6000 versteigert worden. Über den Wert der gesamten Ansprüche lässt sich noch nichts sagen, da die Unterlagen dafür schwanken. Näheres über die Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Aufsichtsrat: Bankier Albert Küster, Kaufm. Hermann Reiners, Kaufm. Arthur Leiser, Berlin. Terraingesellschaft Berlin-Südwesten in Liqu. in Berlin W. 8, Charlottenstrasse 60. Gegründet: 4./9. 1895; eingetr. 22./10. 1895. Die Ges. trat am 30./11. 1911 in Liquid. Zweck: Erwerb u. Verwertung von im Südwesten von Berlin in B.-Wilmersdorf gelegenen, sowie von anderen Grundstücken. 8 Besitztum: Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung 70 ha 22 a 80 qm; der Übernahme- preis betrug M. 6 000 000 oder M. 8.55 brutto für den qm. Durch Verkäufe verringerte sich der Terrainbesitz auf 65 ha 67 a 73 qm, hierzu traten die 1905 erworbenen in Friedenau belegenen Terrains mit einem Flächeninhalt von 12 042,78 dqR, wovon 11 535.55 qR Bau- u. Vorgartenland. Auch wurde 1905 ein in früheren Jahren an Rentier Balke ver- kaufter Grundbesitz in Wilmersdorf (3061 qR) für die Ges. zurückerworben, ausserdem noch zwei Terrainstreifen an der Varzinerstrasse in Friedenau (249.07 qR) angekauft. Durch Bau- stellenverkäufe verringerte sich der Besitz bis 1913 auf 29 084 qR, hiervon in 1913/14 11 Baustellen (1193,23 qR) u. 1914/15 2 Baustellen (148.33 qR) verkauft, somit Restbestand am 30./6. 1915 an Bau- u. Vorgartenland rd. 27 664 qR. In den J. 1915/19 keine Verkäufe. Im J. 1913 hat die Ges. begonnen ihre Terrains in eigener Regie zu bebauen; zunächst bis 1915/16 4 Zwei- familienhäuser in der Assmannshausener Strasse errichtet. Das Strassennetz ist bis auf wenige Lücken fertigausgebaut. Die Terrains haben Verbind. mit der Stadt durch Strassen- bahnlinien im Südwest-Corso u. durch die Wilmersdorfer Untergrundbahn. Die Ges. grün- dete 1911 das Gärtnerei-Unternehmen Gartenvereinigung Berlin-Südwesten G. m. b. H. (St.- Kap. M. 250 000). – Nach Paragraph 38 des Statuts trat die Auflös. der Ges. ein, sobald der R.-F. die Höhe von 10 % des A.-K. erreicht hatte. Das gesamte Restgelände der Gesellsch. gehört zur Bauklasse A, kann also mit Parterre u. drei Etagen bebaut werden. 1919/20 wurde der an der Hanauer Strasse gelegene, von der Ringbahn begrenzte Block für M. 40 pro qm an eine gemeinnützige Siedlungsges. verkauft. 1921/22 sind 225 qR verkauft worden. Immer- hin versucht die Ges. durch Bebauung mit Einfamilienhäusern die Terrains bestens zu verwerten. 1924/25 sind 594.18 qR an die Heimstätten-Siedlung, B.-Wilmersdorf, Gemein- nützige A.-G. veräussert worden. Der Kaufpreis für das Gelände ist der Ges. gestundet worden. Er ist unmittelbar hinter der ersten Hypothek eingetragen worden vor der Hauszinssteuer. Grundbesitz 1./7. 1925 noch 24 944 qR. Im Jahre 1927/28 wurden 778 qR, im Jahre 1928/29 54 712 qm verkauft, so dass der Grundstücksbestand am 30./6. 1929 noch rund 287 000 qm betrug. In der G.-V. v. 26./11. 1926 erklärte der Liquidator über die Lage der Gesellschaft u. a.: Bereits 1912 sei mit der Gemeinde Wilmersdorf auf Grund der alten Bauordnung ein Bebauungsvertrag abgeschlossen worden, der durch die Inkraftsetzung der neuen Bauordnung dem Unternehmen an Mindereinnahmen etwa RM. 3 Mill. kosten werde. Zur Regelung dieser Differenz schwebten z. Z. mit der Gemeinde Wilmersdorf Verhandlungen. Die G.-V. beschloss darauf, den Liquidator zu ermächtigen, gegen die Stadtgemeinde Berlin (Bez. Wilmersdorf) einen Prozess auf ―