5576 Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Zweck: Erwerb, Verwertung und Ausnützung von Grundstücken, insbesondere durch Herstellung von Strassen, Plätzen, Baulichkeiten und sonstigen Anlagen, ferner Wieder- veräusserung und Verpachtung im ganzen oder in Parzellen, Aufnahme und Gewährung von hypothek. Darlehen sowie die Beteilig. an anderen, die Erreichung des Gesellschafts- zwecks fördernden Unternehmungen. Die Ges. ist befugt, Kredit in Anspruch zu nehmen, verfügbare Barmittel auszuleihen oder durch Diskontier. von Wechseln, Ankauf oder Beleihung von Wertp. aller Art oder durch Anleg. bei Bankhäusern nutzbar zu machen. Besitztum: Anfang 1924 besass die Ges. noch die Grundstücke Kühhornshof, Zugänge zum Kühhornshof u. nördl. des Marbachweges, insges. 136 692 qm. Die Bemühungen, das zum grössten Teil brachliegende Gelände zu verwerten, haben im Jahre 1928 zu einem teilweisen Erfolg geführt. Die Ges. hat mit der Stadt Frankf. a. M. einen Tauschvertrag abgeschlossen, demzufolge ein Teil des unter Denkmalspflege stehenden und daher un- bebaubaren Kühhornshofgeländes in Grösse von 15 630 qm Rohland gegen ein an der Eschersheimer Landstrasse gelegenes Gelände in Grösse von 7731 qm Nettobauland getauscht wurde. Eine Bedingung des Tauschvertrages ist die Bebauung innerhalb von zwei Jahren, u. 13 der Verwalt. ist es gelungen, ein Bauvorhaben von 89 Wohn. zu günstigen Beding. zu finanzieren. Der Bau ist im Jahre 1929 begonnen worden u. wird Anfang 1930 beendet sein. Sanierung: Die Gründe, die zu den Verlusten der Ges. in den Jahren 1924 u. 1925 führten, sind lt. Geschäftsbericht für 1925 folgende: Die frühere Verwalt. hatte 1924 den ges. Grundbesitz an die Gewobag, Gemeinnützige Wohnungsbau A.-G. Hessen-Nassau in Fft. a. M. verkauft. Es war von seiten der Verwalt. dabei verschwiegen worden, dass der grösste Teil 1 des Grundbesitzes auf Jahre hinaus verpachtet war u. dass der Pachtvertrag erstmalig 1929 u. nur gegen Ablös. einer hohen Summe für jedes noch nicht abgelaufene Pachtjahr gekündigt werden konnte. Das Kaufgeschäft wurde daher von der „Gewobag“ angefochten * u. der Kaufvertrag nach einem Schiedsgutachten für ungültig erklärt. Die Ges. musste sich verpflichten, die Grundstücke Zug um Zug gegen Rückerstattung des Kaufpreises zurückzunehmen. Durch diese Rückübernahme erleidet die Ges. erhebliche Verluste, zu- mal die aus dem Kaufvertrag seinerzeit geleistete Anzahl. in Höhe von RM. 314 272 in Form von ca. RM. 136 000 Prov. an ein früh. Aufsichtsratsmitgl., ca. RM 55 000 Anlage bei einem nicht zahlungsfähigen Bankhaus u. ca. RM 105 000 Darlehen an ein früh. Aufsichtsrats- mitgl. verwendet wurde u. nahezu völlig verloren ist. Gegen den früheren Vorst. u. A.-R. wurde die Klage bezw. Regressklage eingeleitet. Mit der Gewobag wurde eine Einigung dahin erzielt, dass wenigstens ein Teil der an sich zurückzuvergütenden Summe einbe- halten werden konnte. Über Sanierung der Ges. s. bei Kapital. Der von der Ges. gegen den früheren Aufsichtsratsvorsitzenden und gegen frühere Aufsichtsratsmitglieder seführte Prozess ist in erster u. zweiter Instanz gewonnen worden. Zur Zeit schwebt Berufung vor dem Reichsgericht. Die gegen die Firma L. Bornstein & Co., Frankf. a. M., und gegen das frühere Mitglied des Aufsichtsrates, Herrn Theophil Walter, geführten Prozesse konnten durch Vergleiche erledigt werden. Kapital: RM. 300 000 in 3000 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 4 000 000 (Vorkriegskapital) in 4000 Akt zu M. 1000. Lt. a. o. G.-V. v. 13./4. 1926 Umstell. auf RM. 600 000 (6 : 1) in 4000 Akt. zu RM. 150. Zwecks Deckung des Verlustes aus 1924 u. 1925 (s. oben) beschloss die G.-V. v. 16./10. 1926 Zusammenleg. des Kap. im Verh. 2: 1 durch Zusammenleg. von je 4 Akt. zu RM. 150 zu 3 Akt. zu RM. 100. Die gegen diesen Beschluss erhobene Klage wurde kosten- pflichtig abgewiesen, so dass die Kapital-Zusammenleg. Ende 1927 rechtskräftig wurde. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Immobil. 1 084 680, Hyp. 75 518, Debit. 1 676 061, Eff. 1, Erstatt.-Anspr. 1. – Passiva: A.-K. 300 000, R.-F. 60 000, Hyp. 50 000, Kredit. 2 424 067, Gewinn 2195. Sa. RM. 2 836 262. Gewinn- u, Verlust-Konto: Debet: Gerichts-, Anwalts- u. Notariatskosten 1681, Unk. 9584, Steuern 5933, Tant. 5000, Zs. 29 463, Gewinn per 31./12. 1928 2195. – Kredit: Gewinn-Vortrag 2200, sonst. Einnahmen 48 160, Hyp.-Zs. 3497. Sa. RM. 53 857. Dividenden: Bis 1925 wurde keine Div. verteilt. Nach G.-V.-B. v. 16./10. 1926 ist * statutarisch die Auszahl. einer Div. möglich. Kurs Ende 1922–1926: 1150, 15, 10.25, 6.85, – (5) %. Im April 1922 in Frankfurt a. M. eingeführt. Notiz 1927 eingestellt. Direktion: Hans Heidlberg. Berlin S. 14, Inselstr. 6. Aufsichtsrat: Kaufm. Walther Astor, Berlin; Kaufm. Joh. Heil, Rechtsanw. Dr. Alex. Lorch, Frankf. a. M.; Geh. Reg.-Rat z. D. Dr. H. Bachem, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Frankfurter Vorort-Terrain-Gesellschaft in Frankfurt a. M., Sandweg 81. Die G.-V. v. 21./5. 1928 genehmigte den mit der Süddeutschen Immobilien-Gesellschaft in Frankfurt a. M. abgeschlossenen Fusionsvertrag. Das Vermögen der Ges. setzt sich zu- sammen aus Grundstücken im Werte von RM. 790 000, Hyp. RM. 15 000 u. Eff. RM. 3000. Den RM. 808 400 Aktiven stehen RM. 563 400 Passiven gegenüber. Das Reinvermögen be- trägt sonach RM. 240 000. Dementsprechend erhält die Terrain- Ges. nom. RM. 240 000 von den neu zu schaffenden RM. 500 000 Aktien der Frankfurter Immobilien-Ges. Es wird eine Vorz.-Aktie zu nom. RM. 140 in 2 neue Aktien zu nom. RM. 100 der Süddeutschen Im- ――― ――――― ―