5624 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Zweck: Erwerb u. Betrieb des dem Braunkohlenwerke u. Dampfziegelei Gniest G. m. b. H. gehörigen Braunkohlenwerks nebst Dampfziegelei sowie anderer Bergwerke. Am Bahnhof Berg- witz ist eine Brikettfabrik mit 8 Pressen u. eine Dampfziegelei errichtet. Ende 1906 hat sich die Ges. ein grösseres Kohlenfeld gesichert; dasselbe hängt mit dem Areal der Grube der Ges. Friedrich IV in Gniest zusammen u. wird seit 1907 durch Erweiter. dieser Grube aus- gebaut. Der Grundbesitz der Ges. beträgt ca. 178 ha. An eigenen u. vollbez. Kohlenfeldern besitzt die Ges. 1500 preuss. Morgen. Die elektr. Zentrale zu Bergwitz versieht die Stadt Wittenberg, Kemberg u. kleinere Ortschaften mit elektr. Licht. 1908 hat die Verwalt. in unmittelbarer Nähe der Brikettfabrik ein wertvolles Kohlenlager entdeckt u. durch zahlreiche Bohrungen aufgeschlossen. In der Hauptsache ist das Feld durch Tagebau abzubauen, bei einer durchschnittl. Kohlenmächtigkeit von 13 bis 18 m. Der förderfähige Kohleninhalt beträgt mind. 325 000 000 hl, der selbst bei einem verstärkten Betriebe ca. 50 Jahre ausreicht. Die Tagebaue der beiden alten Gruben Gustav II u. Friedrich IV wurden vollständig aus- gekohlt u. sind stillgelegt. Z. Zt. werden täglich 50 Waggons Briketts u. 80 Waggon Roh- kohle produziert. Kapital: RM. 2 250 000 in 7500 Aktien zu RM. 300. –— Vorkriegskapital: M. 2 500 000. Urspr. M. 1 000 000 in St.-Akt. 1910 im Verh. 3:1 zus.gelegt u. dann wieder um M. 667 000 erhöht. 1911 Erhöh. um M. 1 000 000 in Vorz.-Akt., 1914 um M. 500 000 in Vorz.-Akt. 1921 um M. 5 000 000 Mill. in Vorz.-Akt. Die G.-V. v. 4./12. 1923 beschloss auf die M. 1 000 000 St.-Akt. eine Zuzahl. von M. 500 je Aktie u. Gleichstell. mit den Vorz.- Aktien, sowie Aufhebung der Bezeichn. St.- bzw. Vorz.-Aktie. St.-Akt., auf die die Zuzahl. bis 15./8. 1923 nicht geleistet wurde, sind für kraftlos erklärt, an Stelle dieser wurden neue Aktien ausgegeben. Lt. G.-V. v. 11./11. 1924 Umstell. von M. 7 500 000 auf RM. 2 250 000 (10: 3) in 7500 Aktien zu RM. 300. Hypoth.-Anleihe: M. 6 000 000 in 5 % Obl. 1922, rückzahlbar zu 102 %. Stücke zu M. 5000 u. M. 1000. Zwecks Barablös. gekündigt zum 2./1. 1927. Rückzahl. erfolgt mit RM. 3.82 für je nom. M. 1000 zuzügl. 2 % Zs. für 1925 u. 3 % Zs. für 1926. Zahlst.: Ges.-Kasse; Anhalt- Dessauische Landesbank in Dessau u. ihre Fil.; Allg. Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig u. ihre Fil. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), bes. Rückl., vertragsmäss. Gewinnanteil an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., 8 % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. oder nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Bergwerkseigentum u. Betriebsanlagen 7 541 195, Vorräte 161 401, Kassa u. Postscheck 22 180, Wechsel 9268, Debit. 423 562, Verlust 1 223 570. – Passiva: A.-K. 2 250 000, R.-F. 225 000, Kredit. 6 896 378, Akzepte 9800. Sa. RM. 9 381 178. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 681 067, Betriebsausgaben u. Abschr. 4 282 478. – Kredit: Betriebseinnahmen 3 739 975, Verlust 1 223 570. Sa. RM. 4 963 545. Dividenden 1914–1928: St.-Akt.: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 1, 70, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorstand: Bergwerks-Dir. Berg-Dipl.-Ing. Fritz Danert, Bergwitz; Bergwerksdir. Ewald Droop, Wittenberg: Stellv. Berg-Dipl.-Ing. Josef Baudenbacher. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Dr. Karl-Wolfgang Wiethaus; Stellv.: Dir. Alb. Eckardt, Artern; Gen.-Dir. a. D. Herm. Schaaff, Georgenfeld (Sa.); vom Betriebsrat: Hugo Konrad, Otto Orlamünde. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dessau: Anhalt-Dessauische Landesbank u. Fil.; Leipzig: Alls-. Deutsche Credit-Anstalt u. Fil. Aktiengesellschaft Reichskohlenverband in Berlin W. 15, Ludwigkirchplatz 3/. Gegründet: 30./9. 1919; eingetr. 3./11. 1919. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1921/22. Zweck: Die Akt.-Ges. hat die in dem Gesetz über die Regelung der Kohlenwirtschaft vom 23./3. 1919 (Reichsgesetzblatt Seite 342) und in den dazu erlassenen Ausführungsbe- stimmungen dem Reichskohlenverband übertragenen Aufgaben als Organ der Gesellschaft bürgerlichen Rechts „Reichskohlenverband“ zu erfüllen. Kapital: RM. 250 000 in 250 Akt. zu RM. 1000 mit 25 % Einzahl. Urspr. M. 250 000 in 250 Nam.-Akt. zu M. 1000, eingez. 25 %. Lt. G.-V. v. 19./9. 1924 ist das A.-K. von M. 250 000 in gleicher Höhe auf Reichsmark umgestellt worden. Geschäftsjahr: 1/4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1929: Aktiva: Resteinzahl. 187 500, Kassa 2838, Bank 145 472, Postscheck 37 236, Inv. 1, Debit. 27 919. – Passiva: A.-K. 250 000, Kredit. 55 480, Umlage- vorschuss 95 487. Sa. RM. 400 968. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 359 479, Reichswirtschaftsministerium 25 000, Reichskohlenrat 248 000, Umlagevorschuss 95 487. – Kredit: Vortrag aus 1927/28 105 307, Umlagen 622 658. Sa. RM. 727 966. Dividenden 1919/20–1928/29: 0 %. Direktion: Geh. Bergrat Dr. h. c. Ernst Stutz, Geh. Oberregierungsrat Conrad Keil, Dir. Heinrich Löffler, Dr. Hans Lintl. Aufsichtsrat: Gen.-Dir. Dr. Albert Janus, Dir. Josef Moser, Dir Fritz Klassen, Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Konrad Piatschek, Halle (Saale); Dr. Paul Silverberg, Gen.-Dir. Dr. Fritz Kruse, ――