5666 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. zu RM. 5 u. 5900 Akt. zu RM. 20. Die G.-V. v. 7./3. 1925 beschloss Erhöh. des A.-K. um RM. 182 000 in 1820 Akt. zu RM. 100, div.-ber. ab 1./1. 1925, begeben an ein Konsort. (Braun- schweig. Bk.) zu pari; angeboten RM. 177 000 den Aktion. zu 110 % im Verh. RM. 200 alte zu RM. 300 neue. Um eine Erhöh. des Betriebskap. herbeizuführen, wurde in der G.-V. v. 30./12. 1925 beschlossen, durch Zuzahl. von 30 % des Nennbetrages die St.-Akt. in Vorz.-Akt. Lit. A umzuwandeln. Diese Vorz.-Akt. erhalten vor allen anderen Aktien eine Vorz.-Div. von 12 % mit Nachzahl.-Verpflicht. u. haben im Falle der Liqu. eine Bevorrechtig. aus dem Erlös mit 120 %. Bis Ende 1926 waren RM. 2750 St.-Akt. durch Zuzahl. in Vorz.-Akt. Lit. A umgetauscht. Lt. G.-V. v. 4./2. 1927 werden die bis 15./5. 1927 eingereichten restl. St.-Akt. durch Zuzahl. von 30 % zuzügl. 8 % Zs. v. 1./4. 1926 bis zum Zahltage ebenfalls in Vorz.-Akt. Lit. Aumgewandelt, die übrigen St.-Akt. aber im Verh. 3: 1 in ebensolche Vorz.-Akt. zus.- gelegt. Lt. G.-V. v. 1./11. 1927 Erhöh. des A.-K. von RM. 305 000 auf RM. 610 000 durch Ausgabe von nom. RM. 300 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. RM. 1000 u. nom. RM. 5000 6 % Vorz.-Akt. zu RM. 100 sämtl. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1928. Die neuen St.-Aktien sind von einem Konsortium (Braunschweig. Bank u. Kreditanstalt) übernommen worden, davon RM. 100 000 den Inhabern der alten St.-Aktien im Verh. von 3: 1 zu 110 % angeboten. – Ferner wurde in derselben G.-V. der Vorstand ermächtigt, im freiwilligen Umtausch gegen Einreich. von je 10 St.-Aktien zu je RM. 100 eine St.-Aktie zu je RM. 1000 auszureichen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Vorz.-Akt. B = 1 St., 1 St.-Akt. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst. u. Geb. 344 393, Masch.-Anl. 666 617, Eisen- bahnanl. 13 040, Werkz., Utensil. u. Mobil. 1, dingliche Rechte 1, Patente 1, Lager 102 728, Debit. 186 013, Postscheck u. Kassa 2693, Wechsel u. Schecks 18 991, Verlust 1928: 154 985. – Passiva: A.-K. 610 000, Akzept- u. Bankschulden 776 349, Kredit. 103 118. Sa. RM. 1 489 467. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Unk. u. Steuern 263 879, Abschr. 69 260. – Kredit: Gewinnvortrag 1927: 58, Betriebsergebnis 148 169, R.-F. 29 925, Verlust 1928: 154 985. Sa. RM. 333 139. Dividenden 1923–1928: 0, 0, 0, 0, 10, 0 %. 5 Direktion: Rudolf Graeffe, Triangel; Stellv. Hans Karl Klein, Gifhorn. Anfsichtsrat: Vors. Gutsbes. Johann H. A. Rimpau, Triangel; Stellv. August Tebben- johanns, Braunschweig; Dr. phil. Paul Nehring, Braunschweig; Rechtsanw. Eberhard Ascher, Barmen; Reg.-Baumeister a. D. Hans Schütte, B.-Dahlem. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Vereinigte Graphit-u. Tiegelwerke Obernzell-Untergriesbach Akt.-Ges. in Untergriesbach (Bayern). Gegründet: 11./7. 1910; eingetr. 4./8. 1910. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Sitz bis 3./6 1912 in München. Firma bis Anfang 1923: Erste Bayerische Graphitbergbau A.-G. mit Sitz in Untergriesbach. Sitz bis 3./5. 1926 in Obernzell. Zweck: Abbau von Graphit auf allen Grundstücken, welche der Ges. als Eigen- tümerin, Pächterin, Niessbraucherin oder in Ausübung irgend eines anderen zur Nutz- niessung ermächtigenden Rechtes besitzen wird. Verwertung der selbst gewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, Fossilien oder sonstigen Urprodukte sowie deren Ver- arbeitung für den Handel u. Verbrauch, insbes. durch Aufbereitung u. Verhüttung. Handel mit bergbaul. Urprodukten u. den daraus gewonnenen Erzeugnissen. Entwicklung: Zuerst legte die Ges. 4 Schürfschächte, im Gebiete der Gemeinden Griesbach, Edersdorf, Schaibing, Habersdorf-Rothenkreuz (nahe Passau) gelegen, an. Es fanden sich drei Graphitlagerzüge von 2–20 m Mächtigkeit, 90 m Breite u. 1.5 km Länge. 1912 waren bereits 1520 m aufgefahren. 1913 erwarb die Gesellschaft umfang- reiche Graphitabbaurechte im Pfaffenreuther Graphitgebiet. Da die Gesellschaft in ihrem alten Gebiet durch Schwierigkeiten in der Entwicklung vorübergehend behindert war, verlegte sie ihre Haupttätigkeit zunächst auf das neuerworbene Gebiet, das durch einen schon vorhandenen Stollen bis zu erheblicher Tiefe bereits entwässert und teil- weise aufgeschlossen war. Es wurden dort zwei Förderschächte betrieben u. weitere Auf- schliessungsarbeiten vorgenommen. Diese ergaben ein reiches Graphitvorkommen von bester Qualität. Die Arbeiten auf dem alten Gebiet wurden Anfang 1915 wieder aufgenommen. Die Aufbereitungsanlage in Rampersdorf kam 1914/15 in Betrieb. Eine neue Aufbereitungsanlage mit modernen Maschinen wurde beschafft, die im Sept. 1917 den Betrieb aufnahm. Im Haarer Gebiet hatte die Ges. eine Option auf ca. 1500 Tagwerk Graphitabbaurechte. Behufs Aus- beutung dieser Optionsgrundstücke gründete die Ges. 1915 in Gemeinschaft mit dem Bank- haus S. Bleichröder in Berlin die Niederbayerische Graphitbergbau G. m. b. H. Von dem St.-Kap. von M. 20 000 besitzt die Ges. mehr als die Hälfte. 1922 Angliederung der Ver- einigten Schmelztiegelfabriken u. Graphitwerke J. Kaufmann, Gg. Saxinger jr. & Co. in Obernzell gegen Hingabe der lt. G.-V. v. 4./12. 1922 emitt. M. 3 600 000 St.-Aktien; ferner übernahm die Ges. pachtweise die Graphitgruben Unfried, Kronawitter u. Maier. 1925/26 haben sich die Verhältnisse, die schon im Vorjahr ein rentables Arbeiten der Betriebe ver- hindert hatten, weiterhin verschlechtert und führten zur völligen Stillegung des Betriebes. —