Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 5693 Deutsche Niles-Werke Akt.-Ges. in Berlin-Weissensee, Riebestr. 6–7. Gegründet: 27./4. 1898. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1899/1900. Firma bis 25./3. 1915: Deutsche Niles-Werkzeugmaschinen-Fabrik, dann bis 9./10. 1920 Maschinenfabrik Oberschöneweide A.-G., jetzt seit 9./10. 1920 wieder Deutsche Niles-Werke A.-G. mit Sitz in Berlin-Weissensee. Zweck: Fabrikation von Masch. u. Maschinenteilen, insbes. von Werkzeugmasch., Pressluft- werkzeuge u. kompl. Pressluftanlagen. Die Ges. besitzt in B.-Weissensee, wohin sie ihren Betrieb aus dem früheren Werk in Oberschöneweide verlegt hat, ein Fabriketablissement bestehend aus grossen Grundstücken, massiven neuen Fabrikgeb. mit direktem Eisenbahn- anschluss u. modernen technischen Einricht. für die Herstellung von Werkzeugmasch. im Serienbau u. von Pressluftwerkzeugen. Im Lauf des Geschäftsjahres 1928 wurde zur bessern Ausnutzung der Werkstätten das gesamte Unternehmen der Werkzeugmaschinenfabrik Oskar Ehrlich, Chemnitz, erworben. Im Jahre 1929 wurden auf dem Gebiet des Werkzeugmaschinengeschäfts Vereinbarungen mit der Firma Sondermann & Stier A.-G., Chemnitz, getroffen, denen zufolge diese Gesell- schaft ihre Fabrikation vollkommen einstellt. Die G.-V. v. 25./11. 1929 genehmigte 1. den mit der Reiss & Martin Aktiengesellschaft in Berlin abgeschlossenen Verschmelzungsvertrag, demzufolge das Vermögen der genannten Gesellschaft als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation auf die Deutsche Niles Werke Aktiengesellschaft übertragen wird, gegen Gewährung neu zu schaffender auf den Inhaber lautender Stammaktien der Deutsche Niles Werke Aktiengesellschaft im Umtauschverhältnis 1:1. 2. den mit der Max Hasse & Comp. Aktiengesellschaft in Berlin abgeschlossenen Ein- bringungsvertrag, demzufolge die genannte Ges. ihren gesamten Betrieb mit Ausnahme der Grundstücke u. der in dem Vertrage bezeichneten Verbindlichkeiten gegen Gewährung von nom. RM. 400 000 neu zu schaffender Aktien der Deutsche Niles Werke Aktiengesell- schaft überträgt. Zwecks Durchführung dieser Verträge beschloss die G.-V. v. 25./11. 1929 die Erhöhung des A.-K. um RM. 1 500 000 (s. auch Kapital). Die gesamte Fabrikation der vereinigten Betriebe soll in den Werkstätten in Weissensee u. Reinickendorf zus. gefasst werden. Besitztum: Die Ges. verkaufte 1920 ihre in Berlin-Oberschöneweide gelegene Fabrik mit Einricht. an die A. E. G. u. erwarb dafür das neue Fabrikgrundst. in Berlin-Weissensee, wo die Ges. hauptsächl. Werkzeugmasch. im Serienbau herstellt u. Fabrikation von Pressluft- Werkzeugen u. -Anlagen, ferner serienmässigen Bau von Karusseldrehbänken u. Spezial- maschinen, von Radreifen u. Rädern für Eisenbahnzwecke betreibt. Die Ges. besitzt auf ihrem Grundstück 8 Wohnhäuser, ein Verwaltungsgebäude, eine Holzlagerhalle, eine Auto- garage, ein Pförtnerhaus, ein Transformatorenhaus u. eine 120 m lange Montagehalle, ferner sind noch vorhanden: eine Rohlagerhalle, ein Lageranbau, eine Tischlerei, ein Lagerboden für Modelle, eine Schmiede u. ein Schrumpfraum. Dem Betriebe dienen 4 elektr. betriebene Laufkräne u. Drehkräne für grössere Lasten, einige kleinere Kräne, 400 Bearbeitungsmasch., 168 Elektromotoren. Die Ges. besitzt eine Reihe von Patenten auf dem Gebiete der Werk- zeugmaschinenindustrie. Der Grundbesitz in Berlin-Weissensee hat eine Grösse von ins- gesamt 88 806 qm, davon 13 591 qm bebaut. Der Grundbesitz in B.-Reinickendorf (früher Reiss & Martin A.-G.) hat eine Grösse von 29 354 qm, davon 6000 qm bebaut. Kapital: RM. 2 500 000 in 25 000 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 4 000 000. Urspr. M. 6 000 000. 1909 Herabsetzung auf M. 4 000 000. 1921 erhöht um M. 6 000 000 in 5000 Akt. Lit. A u. 1000 Akt. Lit. B. Weiter erhöht 1922 um M. 20 000 000 in 19 000 Aktien A u. 1000 Aktien B zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 10./1. 1925 von M. 30 Mill. auf RM. 2 820 000 derart, dass der Nennwert der St.- bzw. Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 100 bzw. RM. 10 ermässigt wurde. Die G.-V. v. 14/12. 1926 beschloss Herabsetz. von RM. 2 820 000 auf RM. 1 000 000 zum Zweck der Beseitig. der Unterbilanz, u. zwar: a) durch Einzieh. der der Ges. unentgeltlich zur Verfüg. gestellten Akt. Lit. B, b) durch Zus. legung der St.-Akt. im Verh. 14: 5. Die G.-V. v. 25./11. 1929 beschloss Erhöh. um RM. 1 500 000, div.-ber. ab 1./1. 1929. Die neuen Aktien dienten zur Durchführung der abgeschlossenen Verträge mit der Reiss & Martin A.-G. u. mit der Max Hasse & Comp. A.-G. in Berliv. Geschäftsjahr: Kalenderj. Geu.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann erhält der A.-R. nach Abzug eines für die Aktionäre bestimmten Betrages von 4 % des eingezahlten Grundkapitals eine von der G.-V. festzusetzende Vergüt. Eventl. besondere Rücklagen. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst., Fabrik- u. Wohngeb. 1 914 000, Masch. 322 000, Werkz. u. Vorricht. 72 400, Einricht. u. Geräte 39 500, Werkstatt- u. Büroausstatt. 1, Modelle 30 000, Kraftwagen 5000, Fabrikationsrechte 1, Material., Halb- u. Fertigfabrikate 1 089 610, Wertp. u. Beteil. 25 000, Aussenstände 681 934, Wechsel 122 941, Schecks u. Kassa 4138. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 10 000, Hyp. 1 411 955, Verbindlichk. 1 801 410, Gewinn 83 160. Sa. RM. 4 306 526. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 208 859, Gewinn 83 160. – Kredit: Gewinn- Vortrag aus 1927: 7885, Fabrikationsüberschuss abzügl. aller Unk., Steuern u. Zs. 284 133. Sa. RM. 292 019. Kurs Ende 1924–1926: 11.75, –, – %. Zulass. der 28 000 Aktien Lit. A Okt. 1923 in Berlin beantragt. Notiz 1927 eingestellt. Dividenden 1914–1928: 7, 12, 12, 12, 0, 0, 8, 16, 500, 0, 0, 0, 0, 6, 6 %.