Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 5789 bereits über die möglichen Erfolge etwas sagen könne. Die Festsetzung eines neuen Termins zur Durchführ. der Kap.-Erhöh. aus den Sanierungsbeschlüssen wurde von der Tagesordnung abgesetzt. In der G.-V. v. 29./12. 1928 teilte der Vorst. mit, dass die Ver- waltung es für richtig gehalten habe, zur Vermeid. des Konkurses, bei dem die Interessen der Gläubiger empfindlich geschädigt worden wären, das gerichtliche Vergleichsverfahren zu beantragen; dieses wurde lt. amtl. Bek. am 12./1. 1929 eröffnet u. lt. Bek. v. 11./2. 1929 nach gerichtl. Bestätigung eines Vergleichs auf der Basis von 33 % wieder aufgehoben. Die G.-V. v. 9./2. 1929 genehmigte den Verkauf des gesamten Werftbetriebes an die Howaldtswerke A.-G. in Kiel. Die Übernahme der Werft geschieht gegen Zahlung von RM. 1 000 000 in bar. Weiter hat der Käufer die Verpflichtung übernommen, die von der Ges. begonnenen Neubauten zu vollenden, wodurch die Ges. wesentlich entlastet wird. Die gleiche G.-V. beschloss die Liqu. der Ges. Liquidatoren: Herm. Martin Friedr. Weferling, Hamburg; Otto Denner, Hamburg, Sechslingspforte 8. Gegründet: 24./8. 1888. Zweck: Neubau von Fracht- u. Fahrgast-Dampfern bis 8000 t, Umbau, Reparatur u. Docken von Schiffen, Bau von Masch. u. Kesseln; Spez.: Hochsee-, Fluss- u. Hafenschlepper, Hochsee-Fischdampfer, Motorschoner. Entwicklung: Die Schiffswerfte u. Maschinenfabrik (vorm. Janssen & Schmilinsky) A.-G. in Hamburg wurde im Jahre 1858 von den Herren J. C. Janssen u. J. F. Schmilinsky gegründet. Im Jahre 1888 wurde die Firma in eine Aktien-Gesellschaft umgewandelt. Die urspr. nur für den Bau von Schleppern, Hochsee-Fischdampfern u. Motorschonern bestimmte Werft auf Steinwärder genügte der Ausdehnung der Ges., als dieselbe zum Bau von Fracht- u. Passagierdampfern überging, nicht mehr. Am linksseitigen Elbufer auf Tollerort, gegen- über dem Eingang zu den Kuhwärderhäfen, wurde im Jahre 1918 der Bau einer zweiten Werft in Angriff genommen. Nach vollständigem Ausbau dieser wurde die alte Werft auf Steinwärder Mitte 1923 geschlossen. Besitztum: Die Werft (etwa 36 000 qm), die den Bau von Dampfern bis zu 8000 t Tragfähigkeit ermöglicht, besitzt 6 Helgen, auf die gleichzeitig Schiffe aufgelegt werden können. Für die Ausrüstung der vom Stapel gelassenen Schiffe sind grössere Ufer- strecken als Bollwerke mit Gleisanschluss u. Kranbahnen aufgebaut. Zur Bearbeitung des Schiffbaumaterials dient eine mit drei elektrisch betriebenen Laufkrähnen u. den modernsten Hochleistungswerkzeugmaschinen neu eingerichtete zweistöckige Halle aus Eisenkonstruktion von 204 m Länge u. 32 m Breite. Für Kessel- u. Maschinenbau dienen zwei grosse Hallen in Eisenbeton, die mit den modernsten Maschinen sowie mit Kränen bis zu 50 t Tragfähigkeit eingerichtet sind. Die Werft ist für Schiffsreparaturen, auch für Schiffe grösserer Abmessungen auf das Beste eingerichtet. Hierfür dienen zwei elektr. Aufschleppanlagen für Schiffe bis 75 m Länge u. 1300 t Tragfähigkeit sowie ein Schwimmdock von 100 in Länge u. 50 m Breite, das eine maximale Hebekraft von etwa 2000 t aufweist u. Schiffe bis zu 3500 t Tragfähigkeit aufnehmen kann. Seit 18./12. 1923 besteht zwischen der Werft, der Lübecker Maschinenbaugesellschaft, Lübeck u. der Motorenfabrik A.-G. in Köln-Deutz eine Interessengemeinschaft. Kapital: (Erhöh. beschlossen): RM. 1 515 000 in 11 250 Akt. zu RM. 20 u. 12 900 Akt. zu RM. 100. Urpr. M. 300 000 (Vorkriegskapital) erhöht von 1918 bis 1923 auf M. 60 Mill. in 45 000 St.-Akt. zu M. 1000, 1000 St.-Akt. zu M. 10 000 u. 50 Vorz.-Akt. zu M. 100 000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. vom 29./1 1. 1924 Um- stellung von M. 60 Mill. auf RM. 1 200 000 (50: 1) in 45 000 St.-Akt. zu RM. 20, 1000 St.-Akt. zu RM. 200 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Lt. G.-V. v. 30./3. 1925 Erhöh. um bis zu RM. 1 800 000 in 18 000 Vorz.-Akt. zu RM. 100 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1925, den Aktion. zu 100 % £ 10 % Zs. ab 1./1. 1925 im Verh. 2: 3 angeboten. Die Erhöh. ist im Betrage von RM. 1 450 000 durchgeführt worden. Zwecks Deckung des Verlustes beschloss die G.-V. v. 20./9. 1927 Herabsetz. des Kap. von RM. 2 650 000 auf RM. 1 515 000 durch Zus. legung der St.-Akt. im Verh. 4: 1 u. der Vorz.-Akt. unter Wegfall ihrer Vorzugsrechte im Verh. 5: 4; sodann wurde Erhöh. um RM. 485 000 auf RM. 2 000 000 beschlossen. Gegen diesen Beschluss wurde Anfechtungsklage erhoben, die erst im Nov. 1928 zurückgezogen wurde, so dass die Erhöh. noch nicht durchgeführt werden konnte. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Gebäude, Masch., Helgen, Kran-Anlagen, Patentslips, Docks, Fabrikzubehör u. Fahrzeuge 2 376 233, Werft- u. Materialbestände 632 474, Halb- u. Fertigfabrikate 1 116 258, Wertp. 19 799, Kassa u. Bankguth. 64 269, Debit. einschl. Anzahl. 833 607, Verlust 212 086. – Passiva: A.-K. 1 515 000, R.-F. 120 000, Anzahl. der Kunden 1916 330, Akzepte u. Bankschulden 904 053, sonst. Gläubiger 799. 343. Sa. RM. 5 254 727. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 777 155, Steuern 61 449, soz. Lasten 91 861, Betriebsunk. 1 178 391, Abschr. 111 566. – Kredit: Buchgewinn aus Zus. legung der St.-Akt. u. Vorz.-Akt. 1 135 000, Bruttoerträgnis 873 338, Verlust 212 086. Sa. RM. 2 220 424. Dividenden 1913–1927: 5, 0, 6, 10, 10, 10, 6, 6, 6, 30, 0, 0, 0, 0, 0 %. Aufsichtsrat: Vors. Ing. Kurt Mertens, Hamburg; Stellv. Bergassessor Dr.-Ing. e. h. Otto Krawehl, Gen.-Dir Robert Brenner, Essen; Bank-Dir. Gustav Nordquist, Hamburg; Gen.-Dir. Dr. Arnold Langen, Köln; vom Betriebsrat: W. Hartig, Wilhelm Zimmer. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg: Vereinsbank, M. M. Warburg & Co.; Essen: Wilh. u. Conr. Waldthausen.