Chemische Industrie. 6283 auf Zahlung dieses Betrages bei dem Landgericht in Wiesbaden erhoben. Dieses ver- urteilte die Firma Michael zur Zahlung der RM. 100 000. Die Unicheco, deren Aktien sich im Besitz der Ges. befinden, hat, nachdem ein Konkursantrag gegen sie gestellt worden ist, ein gerichtliches Moratorium bis zum 15./3. 1929 erwirkt. Sie hat dann aber auch gegen die Ges. selbst einen ungeheuren Anspruch bei dem Gericht in Amsterdam eingeklagt. Dieser Anspruch wild aber von den Liquidatoren in jeder Beziehung für unbegründet gehalten. Lt. Bericht des Liquidators v. 12./10. 1929 ist die Durchführ. der Liqu. wenig vorgeschritten. Der Verkauf der noch vorhandenen Warenbestände konnte zu günstigen Preisen vor- genommen werden, bis auf ein kleines Weinlager. Für ein Hausgrundstück in Durlach sowie für das noch verbliebene Hausgrundstück in Geisenheim wurden annehmbare Preise erzielt; jedoch war es noch nicht möglich, das in Wiesbaden gelegene Baugrundstück zu verkaufen. Der grösste Teil der Aussenstände ist eingegangen u. soweit diese zur Zahlung bereits fälliger Verbindlichkeiten nicht benötigt wurden, sind die Gelder festverzinslich angelegt worden. Ein Prozess ist inzwischen zugunsten der Ges. entschieden worden, ein anderer wurde durch einen befriedigenden Vergleich erledigt. Einige weitere Prozesse von entscheidender Bedeutung befinden sich noch in zweiter Instanz. Die Liqu. der Unicheco, welcher eine Verlänger. des Moratoriums bis Mitte Dez. 1929 bewilligt wurde, sucht ihre Aktiven zu verwerten, indessen haben die Verhandlungen noch zu keinem Ergebnis geführt. Die gegen die Ges. in Amsterdam erhobene Klage der Unicheco ist bis jetzt nicht weiter verfolgt, aber auch nicht zurückgenommen worden. Herr Dr. Neuberg hat die bisher fällig gewordene Superdiv. nicht bezahlt. Die Ges. ist bestrebt, in Gemeinschaft mit dem an Stelle der Deutschen Vereinsbank zu bestellenden Treuhänder, die Erfüllung der von Dr. Neuberg vertraglich eingegangenen Verpflichtungen zu erzwingen. Gegründet: 27./9. 1888, mit Wirkung ab 1./1. 1888; eingetr. 8./10. 1888 in Rüdesheim. Übernahmepreis M. 961 095. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Darstellung chem. Produkte u. Handel mit solchen. Besitztum: Das bei der Gründung übernommene Fabriketablissement der Firma Gol- denberg, Geromont & Co. in Winkel. Grundbesitz der Ges. 154 308 qm, davon 22 431 qm bebaut. Im Jahre 1921 wurden grössere Umbauten u. Grundstückskäufe in Winkel für Fabrikat.- u. Wohnzwecke vollzogen. * Kapital: RM. 1 405 000 in 6500 St.-Akt. zu RM. 200 u. 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 70. Vorkriegskapital: M. 2 000 000. Urspr. M. 1 000 000; bis 1913 Erhöh. auf M. 2 000 000; 1916–1920 Erhöh. auf M. 8 000 000 Lt. G.-V. v. 18./12. 1924 Umstell. von M. 8 000 000 auf RM. 1 405 000 in 6500 St.-Akt. zu RM. 200 u. 1500 Vorz.-Akt. zu RM 70 durch Herabsetz. des Nennwertes der St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 200 u. der Vorz.-Akt. auf RM. 70. Liquidationsbilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundstücke 18 018, Wertp. 21 073, Kassa u. Wechsel 3297, Hyp.-Forderungen 18 146, Waren 3922, Aussenstände 1 034 585, (Bürgsch.-Forder. 160 416), Verlust 1 303 350. – Passiva: A.-K. 1 405 000, Agio-Res. 10 500, R.-F. 150 000, Buchschulden 19 294, Rückstell. für: zweifelh. Aussenstände 208 674, unbestritt. Verpflicht. u. Liqu. kosten 119 725, Inanspruchnahme aus ungesicherten Bürgschaftsverpflicht. 378 100, bestritt. Verpflicht. 111 100, (Bürgschaftsschulden 160 416). Sa. RM. 2 402 394. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust lt. Eröffnungsbilanz 1 523 900, Abschr. 22 622. – Kredit: Zs. 57 401, Waren 69 873, Wertp. 6130, nicht in Anspruch genommene Rückstell. 99 589, sonst. Einnahmen 10 175, Verlust 1 303 350. Sa. RM. 1 546 522. Kurs Ende 1913–1929: In Frankf. a. M.: 233, 225.50*, –, 300, 425, 280*, 442, 815, 1025, 25 000, 50, 41, 120, – (167), – (20), 15, – (10) %. – In Mannheim: 233, 227.50*, –, 300, –, 280*, 400, 820, 950, 25 000, 50, 43, 120, 166, –, –, – %. Dividenden: St.-Akt. 1913–1926: 14, 14, 20, 20 % – M. 500, 20 % –£ M. 200, 20 % – M. 200, 20, 20, 30, 600, 4 % £ M. 10 Bill., 10, 14, 10 %. – Vorz.-Akt. 1920–1925: Je 6 %. 1926: 0 %. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Dr. Loeb, Wiesbaden; Bankier André Kirchberger, Bad Ems; Justizrat Dr. Strauss, Worms; Fritz Geromont, Geisenheim. Chemische Fabrik Alfred Kricke Akt.-Ges., Wolfenbüttel. (In Konkurs.) Über das Vermögen der Ges. ist am 12./7. 1924 das Konkursverfahren eröffnet. Kon- kursverwalter ist Rechtsanw. Peters in Wolfenbüttel, Am a. Tore 2. Die Ges. war eng liiert mit der „Haliflor A.-G. Parfümeriefabrik“, die ebenfalls in Kon- kurs ging. Beide Verfahren werden gemeinsam behandelt, die vorhand. Masse beider Ges. ist zus.geworfen. Letztere besteht in Grundbesitz u. in der Anlage eines grossen Waren- lagers u. zwar hauptsächl. in Flaschen. – Mitteilung des Konkursverwalters v. 20./10. 1925: Da die Zwangsversteigerung der Grundstücke sehr schlecht ausgefallen ist u. die Maschinen u. Inventarstücke als Zubehör des Grundstücks von der Hypothekgläubigerin in Anspruch genommen werden, so ist für die Konkursgläubiger nichts zu erwarten. Das Verfahren wurde am 21./12. 1929 nach Abhalt. des Schlusstermins aufgehoben. Amtl. Firmenlösch. steht noch aus. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1926. /