6312 Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 507 833, Abschr. 12 501, Gewinn 8557. – Kredit: Rohgewinn 527 275, Gewinnvortrag 1616. Sa. RM. 528 892. Dividenden 1924– 1928: 10, 10, 10, 10, 10 %. Direktion: Dr. Heinz Konschewski, Dr. Werner Konschewski. Aufsichtsrat: Vors. Dr. M. Konschewski, Berlin; Bruno Straube, Rostock; Albert Kallen, Friedrichsthal; Reinhard Frhr. v. Godin, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Verein für Zellstoff-Industrie, A.-G. in Berlin, Königin-Augusta-Str. 53. (Börsenname in Berlin u. Dresden: Zellstoff-Verein.) Gegründet: 27./7. 1889; eingetr. 4./11. 1889. Lt. G.-V. v. 12./6. 1920 wurde der Sitz der Ges. von Dresden nach Berlin verlegt. Zweigniederlassungen in Oberleschen, Kreis Sprottau (Schles.) u. Wildshausen bei Oeventrop (Westfalen). Die Ges. übernahm s. Zt. die Zellstofffabrik-Anlagen der Fa. F. Pfeiffer & Co. in Egelsdorf (Reg.-Bez. Liegnitz), die der Firma von der Becke-Klagges & Reuther in Wildshausen (Bez. Arnsberg), die der Firma Kerber & Wiedermann in Oberleschen. Zweck: a) Die Herstellung von Zellstoff, Holzstoff oder sonst. Papierstoffen und die Verarbeitung von diesen Stoffen oder von Holz oder von solchen, welche zur Papierstoff- u. Holzindustrie in Beziehung stehen; b) die Erricht. von Zweigniederlass., die Übernahme oder Erricht. von Anlagen, Grundst., Geschäften oder anderen Unternehm., welche zur Erreichung des zu a gedachten Zweckes dienen, sowie die Beteiligung an solchen in jeder Form; c) der Erwerb anderer in die Geschäftszweige der Ges. einschlagender Geschäfte u. Fortführung derselben unter ihrer seitherigen Firma mit oder ohne einen die Nachfolge andeutenden Zusatz. Besitztum: Der Ges. gehören die Zellstofffabrik Wildshausen (Bez. Arnsberg, Westf.) u. die Zellstoff- u. Papierfabrik Oberleschen (Bez. Liegnitz), woselbst auch ein Sägewerk in = Betrieb ist. Der Grundbesitz der Ges. in Wildshausen beträgt 55 ha 51 a 72 qm, davon bebaut rd. 9603 qm. Die Fabrikanlagen bestehen aus einer Cellulosefabrik mit allen maschin. Einricht., Holzschleiferei, Anlage zur Eindampfung von Sulfitablauge sowie Anlage zur Herstell. * von Sulfitspiritus (seit 1925); Kraftanlagen: 1300 PS Wasser, 500 PS Uberlandstrom, Repa- raturwerkstätten, Normalbahnanschluss u. eigene Werkbahn, Lagerplätze u. land- bzw. forst- wirtschaftlich genutztes Gelände, 2 Dir.-Wohnhäuser, 1 Kontor- u. Wohngebäude, 6 Wohnhäusern * für Angestellte u. 4 Arbeiter-Wohnhäusern. Der Grundbesitz der Ges. in Ober-Leschen (Schlesien) beträgt 165 ha 83 a 32 qm, davon bebaut 20 ha 84 a 85 qm. Die Fabrikanlagen * bestehen aus 1 Zellulose-, 1 Papierfabrik, 1 Holzschleiferei, 1 Sägewerk mit allen erforderl. maschin. Einricht.; Kraftanlagen: 2000 PS Dampf, 200 PS Wasser, 800 PS Überlandstrom; 1 Direktorwohnhaus, Kontorgebäude, 34 Wohngebäude, Reparaturwerkstätten, Lagerschuppen, Normalbahnanschluss u. Werkbahn, Lagerplätze u. landwirtschaftl. genutztes Gelände. Die Cellulosefabrik wurde 1925 vergrössert, so dass die für die Papierfabrik benötigte Menge an Cellulose jetzt nicht nur gedeckt, sondern noch eine ansehnliche Menge verkauft werden kann. In 1925/26 wurde das bisher gepachtete, zum Teil als Holzplatz dienende Gelände u. die Gebäude des Dominiums Oberleschen erworben. Beschäftigt in sämtl. Betrieben ca. 890 Arb. u. 81 Beamte. Beteiligung: Die Ges. besitzt nom. RM. 281 200 Aktien der E. A. Schwerdtfeger & Co. A.-G., Berlin (Kap. RM. 2 070 000), u. nom. RM. 519 200 Vorz.-Akt. sowie nom. RM. 334 460 St.-Akt. der Kostheimer Cellulose- u. Papierfabrik A.-G., Mainz-Kostheim, ferner RM. 3500 Anteil an den Chem. Werken Zell-Wildshausen G. m. b. H. (Kap. RM. 21 000), Düsseldorf. – Die Ges. ist Mitgl. des Vereins Deutscher Zellstoff-Fabrikanten, der Preisvereinigungen Einseitig Glatt u. Sackpapier u. des Verbands Westdeutscher Holzstoff-Fabrikanten. Statistik 1925/26–1928/29: Zellstoff: 18 176, 25 818, 31 567, ca. 37 000 t; Papier: 10 075, 10 904, 10 789 t. Kapital: RM. 7 100 000 in 5000 St.-Akt. zu RM. 1000, 2000 St.-Akt. zu RM. 500, 10 000 St.-Akt. zu RM. 100, 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die Vorz.-Aktien haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 7 % mit Nachzahlungsverpflicht., ferner für jedes über 7 % hinaus- gehende Proz. Div., das auf die St.-Akt. zur Verteilung gelangt, auf eine Zusatzdiv. von %. – Vorkriegskapital: M. 2 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 700 000. Nach Herabsetz. u. verschied. Erhöh. betrug das A.-K. 1910 M. 2 000 000, dann erhöht von 1916 bis 1923 auf M. 62 000 000 in 60 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 11./11. 1924 von M. 62 Mill. auf RM. 3 050 000 (St.-Akt. 20: 1, Vorz.-Akt. 40: 1) in 60 000 St.-Akt. zu RM. 50 u. 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 25. Die G.-V. v. 22./1 1. 1926 beschloss, das A.-K. von RM. 3 050 000 auf RM. 3 800 000 zu erhöhen durch Ausgabe von 7500 St.-Akt. zu je RM. 100. Die neuen Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1926, wurden von einem Konsort. zu 100 % plus 6 % Stückzs. mit der Verpflicht. übernommen, sie den alten Aktion. (auf je 8 alte St.-Akt. von je RM. 50 eine neue St.-Akt. zu RM. 100) zu 107 % zuzügl. Stückzs. v. 1./7. 1926 u. zuzüglich Börsenumsatzsteuer zum Bezuge anzubieten. Bei der Anmeld. waren zunächst 25 % des Nennwerts sowie das Aufgeld von 7 % = RM. 32 für jede neue Aktie zu entrichten. Restl. 75 % mussten im Juni 1927 gezahlt werden. Die G.-V. v. 27./2. 1928 beschloss Erhöh. des St.-Akt.-Kap. zum Zwecke des Erwerbs der Majorität der Kostheimer Cellulose- u. Papierfabrik A.-G., Mainz-Kostheim, sowie zur Stärkung der Betriebsmittel um RM. 4 250 000 auf RM. 8 000 000 durch Ausgabe von 4250 St.-Akt. zu RM. 1000 u. Erhöh. ...