6404 Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe, Musikwerke, Spielwaren. welche bereits im Herbst 1924 im Werk Bockenheim eingesetzt hatte. Im Juli 1929 über- nahm die Ges. von der in Konkurs geratenen Baldur Pianoforte Fabrik A.-G. in Frank- furt a. M. deren Geschäftsbetrieb nebst den dazu gehörigen Werten einschliessl. Patente, Gebrauchsmuster, Warenzeichen usw.; desgl. gingen sämtl. Firmenrechte der Baldur A.-G. auf die Ges. über. Ende Juli 1929 verkaufte die Ges. ihre Frankfurter Fabrikanlagen an die neugegründete Philelektra-A.-G. in Frankfurt a. M. (Die Mehrheit dieses neuen Unter- nehmens ist im Besitz der N. V. Philipps Radio-Fabriek in Eindhoven [Hollandl). Die G.-V. v. 15./10. 1929 beschloss Ander. der Firma in Piano- u. Orgelwerke Philipps A.-G. u. Verleg. des Sitzes der Ges. nach Aschaffenburg. Zweck: Herstell. u. Bearbeit. von Handspiel- u. elektr. Musikinstrumenten aller Art. Besitztum: Die Ges. besitzt in Aschaffenburg ein vierstöckiges Fabrikgebäude mit Maschinenhaus, Lagergebäude, Sägewerk u. Kontorgebäude in der Hanauer Strasse u. ein zweites Fabrikgebäude mit Maschinen- u. Kesselhaus in der Marienstrasse (zus. 13 410 qm). Ferner besitzt die Ges. in Berlin N. 58, Kastanienallee 32, ein Grundstück bebaut mit je einem massiven, vierstöckigen Vorder- u. Hinterhaus; das Vorderhaus ist zu Laden- u. Wohnzwecken vermietet, das Hinterhaus enthält die Kontor-, Lager- u. Fabrikräume der Ges. Beteiligungen: 1928 beteiligte sich die Ges. an der neu gegründeten Interessengemein- schaft Deutscher Pianoforte- u. Harmonium-Fabriken A.-G. in Berlin mit nom. RM. 305 000. Kapital: RM. 1 500 000 in 15 000 St.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M 1 300 000. Urspr. A.-K. M 1 300 000, dann erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 11 250 000 in 11 250 Akt. zu M. 1000. (Über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927.) Die G.-V. v. 28./3. 1924 beschloss Umstell. von M. 11 250 000 (10: 1) auf RM. 1 125 000 in 11 250 Akt. zu RM. 100; gleichzeitig Erhöh. um RM. 187500 in 1875 Akt. zu RM. 100, angeb. den Aktion. 6:1 zu 100 %. Dann erhöht lt. G.-V. v. 25./3. 1925 um RM. 110 000 in 1100 Akt. zu RM. 100 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1924 u. RM. 77 500, erstere angeb. den Aktion. der Wilh. Arnold Akt.-Ges., Aschaffen- burg, derart, dass auf je RM. 300 Arnold-Vorz.- u. St.-Akt. eine neue Philipps-Aktie entfällt. Die beschlossene Erhöh. um weitere RM. 77 500 wurde nicht durchgeführt. Die G.-V. v. 18./10. 1928 beschloss Herabsetz. des A-K. von RM. 1 422 500 auf RM. 355 600 zwecks Reor- ganisation des Unternehmens durch Vornahme von Abschreib. u. Bildung von Reserven u. zwar durch Zus. leg. der Aktien im Verh. von 4: 1 u. Einziehung der überschiessenden Aktienspitze von RM. 100 des bisher. A.-K.; gleichzeitig Wiedererhöh. von RM. 355 600 auf RM. 1 500 000 durch Ausgabe von 11 444 St.-A zu RM. 100 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1928. Die neuen Aktien werden von einem Konsortium zum Kurse von 100 % übernommen u. den Aktion. im Verh. 1:1 zum Kurse von 104 % zum Bezuge angeboten. Dawesbelastung: RM. 230 000. Anleihe: RM. 500 000 in Aktien umtauschbare 10 % Obl. von 1925, Stücke zu RM. 1000. Das Umtauschrecht in Aktien tritt nach 3 Jahren (1.–30./4. 1928) in Kraft. Ist bis 30./7. 1928 nicht eine entsprechende Kap.-Erhöh. vorgenommen, so müssen die Obl. bei Einreich. bis 1./10. 1928 mit 20 % Aufgeld eingelöst werden; bis dahin nicht eingereichte Obl. können dann zum Nennwert gekündigt werden. Die Anleihe wurde zum 1./10. 1929 zur Rückzahlung gekündigt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. a. o. Abschr. u. Rückl., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt. von RM. 500 je Mitgl., der Vors. das Dopp.). Rest weitere Div. Bilanz am 30. Juni 1928: Aktien: Fabrikanlagen samt Einricht. 1 435 000, Kassa 3181, Wechsel 623 333, Eff. 1, Beteilig. 76 250, Rohmaterialien 564 538, Halbfabrikate 969 053, Fertigfabrikate 457 193, Forder. 745 688, (Avale 56 782). – Passiva: A.-K. 1422 500, Schuldverschreib. anleihe 500 000, R.-F. 255 436, Delkr.-F. 5000, Hyp. 82 647, Verbindlichk. 2 585 131, (Avale 56 782), Gewinn 23 524. Sa. RM. 4 874 240. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 992 424, Steuern 54 489, Abschr. 56 873, Reingewinn 23 524. – Kredit: Vortrag 23 524, Waren-Ertrag 1 092 450, Mieteeinnahmen 11 33 Sa, RM. 1 127 311 Kurs Ende 1920– 1928: 204.50, 410, 4400, 4, 5.85, 25, 49.25, – (52), 26.50 %. Einge- führt in Frankf. a. M – Die Notiz wurde 1929 eingestellt. Dividenden 1912/13–1927/28: 6, 0, 0, 0, 10, 10, 10, 10, 10, 40, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Aug. Philipps. Prokuristen: H. Kanitz, H. Kohlberg, Dr. Hans Huber. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Friedr. J. Kraemer, Frankf. a. M.; Fabrikant Dr. h. c. Alfred Teves, Frankf. a. M.; Gen.-Konsul Dr. H. Friederich, Düsseldorf; Justizrat Dr. Martin Drucker, Leipzig; Finanzrat Gustav Pahl, Bankier Willy Dreyfus, Berlin; Betriebs-R.-Mitgl.: Adolf Lanny, Rudolf Bär. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankf. a. M. u. Berlin: J. Dreyfus & Co.; Kassel: S. J. Wert- hauer jr. Nachf. Rossberg & Zscheile, Akt.-Ges., Freiberg i. Sa. Gegründet: 4./11. 1922; eingetr. 5./2. 1923. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Fa. lautete urspr. Weidenbau Gesellschaft A.-G., dann bis 1925: Rossberg & Zscheile, Weidenbau- u. Verwertungs-Ges. Jan. 1929 Zwangsvergleich der Ges. mit ihren Gläubigern.