6428 Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe, Musikwerke, Spielwaren. Nach der aufgestellten Zwischenbilanz v. 15./2. 1929 ergab sich ein Verlust von mehr als der Hälfte des Aktienkapitals, so dass ein gerichtlicher Vergleich eingeleitet wurde. Das Vergleichsverfahren wurde am 11./4. 1929 eröffnet u. wurde am 8./7. 1929 nach Annahme des Vergleichs aufgehoben. Der Vergleich sieht vor, dass die Gläubiger bis zu RM. 100 voll befriedigt werden. Die übrigen erhalten auf ihre Forderungen vorläufig 40 % und zwar 10 % am 1./9., 10 % am 1./11. u. 20 % am 1./2. 1930. Per 31./12. 1929 wird alsdann Inventur des noch vorhandenen Vermögens aufgestellt. Aus der verfügbaren Masse erhalten die Gläubiger eine Nachzahlung bis zu 100 %. Nach Mitteil. der Ges. vom 17./12. 1929 ist die Ges. endgültig in Liquidation getreten. Liquidator: Dir. Franz Hummel. In der Gläubigerversamml. vom Dez. 1929 wurde bekannt- gegeben, dass die Abwicklung der Liquidationsgeschäfte wegen Verhaltens der Banken- gläubigerin auf unerwartete Schwierigkeiten gestossen u. die Ges. dadurch mit den über- nommenen Ratenzahlungen in Verzug gekommen sei (die Novemberrate konnte nicht gezahlt werden). Die Versammlung stimmte dem Antrage des Freuhänder-Ausschusses zu, weiterhin die Quotenzahlungen auszusetzen u. vorerst die vorberechtigten Forderungen abzugleichen. Der Betrieb wird vorläufig weiter fortgeführt. Nachstehend der Status der Ges. am 30. Sept. 1927. Gegründet: 19./3. bezw. 9./5. 1918 mit Wirkung ab 1./10. 1917; eingetr. 18./9. 1918. Gründungsvorgang s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1920/21. Zweck: Herstellung und Verkauf von Klavieren aller Art, insbesondere die Fort- führung der offenen Handelsgesellschaft H. Förster & Co. in Leipzig sowie die Er- zeugung und der Vertrieb von Gegenständen der Holzbranche und der mech. Branche. Besitztum: Die Ges. besitzt in der Kohlgartenstr. in Leipzig ein Fabrikgrundstück von 1920 qm, das etwa zur Hälfte bebaut ist. Das ebenfalls der Ges. gehörige Grundstück in der Comeniusstr. in Leipzig R. ist 2340 qm gross und dient zur Aufbe wahrung und Trocknung von Holzvorräten in einem dort errichteten fundamentierten Schuppengebäude. Der Fabrikbetrieb besitzt eigene Dampfmaschine mit Dynamoanlage u. zwei Dampfkesseln u. ist ausserdem an das städtische Stromnetz angeschlossen. Die Masch.-Einricht. weist zahlreiche Arbeitsmasch. nebst allen erforderl. Hilfsmasch. auf. — Die Firma gehört dem Verband Deutscher Pianofortefabrikanten, Berlin, dem Verband der Musikindustrie, Leipzig, u. dem Reichsverband der Deutschen Klavierindustrie, Berlin, an. Sie beschäftigt ca. 100 Be- amte u. Arbeiter. Kapital: RM. 350 000 in 17 000 St.-Aktien zu RM. 20 u. 500 Stück 4 %iger Vorz.-Aktien zu RM. 20. Urspr. M 750 000, begeben zu 100 beziehungsweise 110 %. 1920 bis 1923 auf M. 22 Mill. erhöht, eingeteilt in Akt. zu M. 1000. (Über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 30./12. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 22 Mill. auf RM. 440 000 durch Abstemp. der Akt. (St.- wie Vorz.-Akt.) von M. 1000 auf RM. 20. Lt. G.-V. vom 31./3. 1926 Herabsetz. des A.-K. auf RM. 350 000 durch Einzieh. von RM. 90 000 ――――――――― Verwert.-Aktien. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 30 St. in best. Fällen. Gewinnverteilung: 20 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), ausserord. Rückl., Tant. an Vorstand und Beamte, 4 % Vorz.-Div., 4 % St.-Div., 12 % Tant. an A.-R. (ausser einer jährl. Vergütung), Rest Div. an beide Akt.-Arten oder nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1927: Aktiva: Areal 133 650, Grundst. 186 300, Werkz. 1, Motoren 1, Modelle 1, Inv. 1, Masch. 1, Beteil. 9583, Kassa, Postscheck, Wechsel 9480, Debit. 42 899, Hyp.- Aufwert.-Ausgleich 47 699, Waren 320 489. – Passiva: A.-K. 350 000, Hyp. 131 449, Kredit. 194 676, Akzepte 71 427, Gewinn 2554. Sa. RM. 750 108. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ges.-Handl.-Unk. 143 506, Abschr. 1800, Vortrag des Verlust-Saldos 1925/26 12 050, Vortrag 2554. – Kredit: Waren RM. 159 912. Kurs Ende 1923 –1925: In Leipzig: 4, 1.3 16.50 %. 1926 Notiz eingestellt, da sich der grösste Teil der Aktien in festen Händen befindet, u. der Umsatz deshalb zu unbedeutend ist. Dividenden 1917/18–1926/27: 8, 10, 15, 16, 50, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Franz Hummel, Leipzig. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Dr. Martin Drucker; Carl Hugo Just, Dir. John Lavy, Leipzig; Fabrikbes Edm Becker, Leutzsch; vom Betriebsrat: E. Schuster, A. Zeidler. Zahlstellen: Leipzig: B. Breslauer, Darmstädter u. Nationalbank Fil. Leipzig, Stadtbank Leipzig. Leipziger Polstermöbelfabrik Aktiengesellschaft Leipzig-Eutritzsch, Dübener Landstr. Die Ges. hat sich gezwungen gesehen, Konkurs zu beantragen. Die Eröffnung des Konkursverfahrens ist mangels Masse abgelehnt worden. Das Fabrikgrundstück ist versteigert. Letzte ausführliche Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1928. H. Leutke Akt.-Ges. in Leipzig, (In Konkurs.) Die Ges. sah sich gezwungen, im Sept. 1925 die Eröffnung der Geschäftsaufsicht zu beantragen, zog aber den Antrag alsbald wieder zurück. Nach langwierigen Verhandlungen ―― ――