Versicherungs-Gesellschaften. 6573 Versicherungs-Akt.-Ges. „Schwaben“, Stuttgart, Charlottenstr. 21 B. Die Ges. wurde lt. amtl. Bek. v. 26./11. 1928 aufgefordert, binnen 3 Mon. Widerspruch gegen die Löschung ihrer Firma zu erheben. Amtl. Firmenlösch. noch nicht bekanntgegeben. Letzte ausführliche Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1928. Niederrheinische Güter-Assekuranz-Gesellschaft in Liqu. in Wesel. (In Konkurs.) In der G.-V. v. 14./5. 1925 gab die Verwalt. zu erkennen, dass, abgesehen von der Inflation, die Verluste aus den Kollektivversicherungen die Veranlass. zur Auflös. der Ges. gegeben haben. Um wenigstens noch die Kundschaft des Geschäfts zu retten, wurde eine Anlehnung an die Norddeutsche Versich.-Ges. erzielt. Diese erfolgt dergestalt, dass diese Ges. vom 1./4. 1925 ab das Inlandgeschäft übernimmt; die Niederrheinische Güter-Assekuranz erhält 5 % auf alle Prämien. Die alte Firma wird als Abteilung der Norddeutschen weitergeführt. Ende März 1926 wurde über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Konkurs- verwalter: Rechtsanw. u. Notar Buchmann, Wesel, Hansaring 36. Mitte 1926 forderte der Konkursverwalter 25 % = RM. 200 von dem ausstehenden Einzahlungsbetrag der Aktien zahlbar bis 15./8. 1926 ein. Ob auch die restlichen 50 % oder ein Teil davon einbezahlt werden müssen, hängt davon ab, ob der einkommende Betrag zur Befriedigung der Gläubiger ausreichen wird. Dem zweiten Jahresbericht des Konkursverwalters vom August 1928 ist folgendes zu entnehmen: Die Beendigung des Konkurses lässt sich noch immer nicht überschauen, da zunächst die Höhe der Nachzahlungsverpflichtungen der Aktionäre gerichtlich geklärt werden muss. Das Hauptaktivum der Gesellschaft ist die Nachzahlungspflicht der Aktionäre in Höhe von RM. 2 400 000. Die Klärung in der Aufwertungsfrage ist dem Grunde nach erfolgt. An Wertpapieren besitzt die Ges. ausser Kriegsanleihen, Preussischen Konsols usw. insges. RM. 33 437 Auslosungsstücke. Der Auslosungswert beträgt RM. 167 182. Ferner besitzt sie 5 % pbl. Titres de l'emprunt Nat. in Höhe von Lire 30 800; dieses Depot ist von Italien freigegeben worden. Der realisierbare Wert beträgt RM. 3800. An aufgewerteten Hyp. sind vorhanden RM. 27 099. Ein Verkauf konnte wegen zu geringen Gebotes nieht restlos durchgeführt werden. Das Barvermögen betrug am 1./4. 1928 RM. 20 025. Aus einem Prozess mit der Vesalia wird die Ges. voraussichtlich RM. 30 000 erhalten. Nach dem Gesetz für Kriegsschäden stehen ihr noch RM. 22 500 zu. Die Schulden der Ges. betragen etwa RM. 750 000. Die ursprüngl. Verpflichtungen betrugen bekanntlich RM. 2 130 499. Die Liqu. in der Schweiz ist vollständig erledigt, ebenso in Österreich. In Norwegen ist das restliche Depot nach Befriedigung der norwegischen Gläubiger freigegeben u bereits überwiesen. Die Gläubiger dürfen voraussichtlich mit einer reichlichen Quote rechnen. Die Aktionäre haben insofern einen Erfolg, als dass sich die Schulden um fast zwei Drittel der ursprüngl. Höhe ermässigt haben. Einer Auszahlung einer vorläufigen Quote kann nicht entsprochen werden, da ein Teil der mit Vorrecht angemeldeten Forderungen noch gerichtlich festgestellt werden muss. – Näheres über die Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1926. „Vesalia“ Versicherungs-Akt.-Ges. zu Wesel. (In Konkurs.) In einer G.-V., März 1925, gab die Verwalt. bekannt, dass die Ges. an der Kollektiv- versicherung — ein erst 1924 aufgenommener Geschäftszweig – die ausschlaggebenden Verluste erlitten habe; das Reichsaufsichtsamt habe schliesslich den Abschluss weiterer Kollektivversicher. verboten. Verloren seien etwa M. 550 000; davon M. 220 000 als Schuld gegenüber der Mutterfirma, der Niederrhein. Güter-Assekuranz. Die Versamml. entschloss sich dahin, die Konkurseröffn. abzuwarten; ein Ausschuss von 3 Aktion. wurde gebildet, um die Tätigkeit der Verwalt. einer Nachprüf. zu unterziehen. Der Vorstand stellte fest, dass das Hauptaktivum der Ges. in der Verpflicht. der Aktion. zur Nachzahl. liege, die Immobil. der Ges. seien für Darlehen zu Gunsten der Niederrhein. Güterassekuranz-Ges. be- lastet. – Über das Vermögen der Ges. wurde dann am 13./3. 1925 das Konkursverfahren eröffnet. Verwalter: Rechtsanw. Dr. Gessel, Wesel, Korbmacherstr. 39. Mai 1925 forderte der Konkurs- verwalter die Aktion. auf, restl. 75 % auf die Aktien = RM. 150 je Aktie bis 23./6. 1925 einzuzahlen. Die Aktion. haben fast durchweg die Nachzahl. verweigert. Um die Rechts- lage bezügl. der Nachzahlungspflicht zu klären, ist gegen den Hauptaktionär ein Prozess eingeleitet. Der Prozess wurde im April 1926 in erster Instanz zu Gunsten der Ges. entschieden, doch wurde gegen das Urteil Berufung eingelegt. Das erstinstanzliche Urteil des Landgerichts Duisburg, wonach der Beklagte verpflichtet war, RM. 150 je Aktie nach- zuzahlen, wurde vom Oberlandesgericht Düsseldorf dahin abgeändert, dass der Beklagte RM. 25.50 je Aktie nachzuzahlen hat. Gegen diéses Urteil hat die Konkursverwaltung Revision zum Reichsgericht eingelegt. Die Differenzen mit der Niederrheinischen Güter- Assekuranz-Ges. wurden durch einen Vergleich beigelegt. Lt. Mitteil. des Konkursverwalters