6602 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. Dividende 1925: 0 %. Direktion: Hans Jochen von Arnim. Prokurist: Bankdir. a. D. Robert Müller. Aufsichtsrat: Landeshauptm. der Prov. Oberschlesien Dr.-Ing. e. h. Hans Piontek, Ober bürgermstr. Dr. Geisler, Gleiwitz; Landesoberbaurat der Prov. Oberschlesien Häusel, Ratibor; Min.-Rat Dr. Knipfer, Min.-Rat Finger, Berlin; Staatssekr. a. D. Gen.-Dir. Moesle, Ratibor; Ober- Reg.-Rat Wehrmeister, Oppeln; Dir. Schleissing, Dessau; Dir. Sachsenberg, Berlin; Gen.-Dir. Stähler, Stadtbaurat Schabik, Gleiwitz; Oberbürgermstr. Dr. Franke, Neisse. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Halle-Hettstedter Eisenbahn-Ges. in Halle a. S., Marktplatz 22. Gegründet: 28./3. 1895; eingetr. 24./6. 1895. Betriebseröffn. 1896. Staatl. Konz. für Halle-Hettstedt v. 23./4., 24./6. u. 14./7. 1895 auf 75 Jahre. Konz. für Gerbstedt-Friede- burg a. S. v. 15./3. 1899 auf die Dauer des Hauptunternehmens. Zweck: Betrieb einer Eisenbahn von Halle a. S. (Klaustor-Vorstadt) über Schwittersdorf nach Hettstedt (Länge 44.9 km, Spurweite 1,435 m). 1896 wurde die Akt.-Ges. Hallesche Hafenbahn (Länge der Hafenbahn 7,4 km, Spurweite 1,435 m bzw. 1 m) erworben u. wurden hierfür M. 1 040 000 in 1040 Aktien A zu je M. 1000 gewährt. Am 2./10. 1899 wurde der Betrieb der von der Ges. erbauten Kleinbahn mit Dampfbetrieb von Gerbstedt nach Friedeburger Hütte eröffnet (Länge 5,12 km, Spurweite 1,435 m). Die Weiterführung dieser Strecke bis nach Friedeburg a. S. (Länge 4,83 km, Spurweite 1,435 m) u. die Anlage eines Hafens daselbst erfolgte 1900, Betriebseröff. am 3./9. 1900. – Der Zweck der Ges. erstreckt sich auch auf den Bau u. Betrieb von Zweigbahnen u. Anschlussgleisen, ferner auf die Einrichtung u. den Betrieb von anderen Verkehrsunternehmungen sowie die Beteiligung an solchen. Die Halle-Hettstedter Eisenbahn verbindet die Reichsbahnhöfe Halle, Thüringer Bahn- hof u. Hettstedt. Bis auf eine von der Hauptstrecke in Halle abzweigende, 1,1 km lange Nebenstrecke ist die Bahn vollspurig. Ein der Ges. gehöriges weiteres vollspuriges Zweig- gleis verbindet den staatlichen Sophienhafen in Halle mit den Bahnhöfen Halle Hafen, Halle Klaustor u. der Hauptstrecke. An der wilden Saale in Halle belegene umfangreiche Gleisanl. u. 4 Lagerhäuser von rd. 5700 qm Grundfläche dienen dem Saale-Umschlagverkehr. Die Länge der vollspurigen Hauptgleise (Bahnlänge) stellt sich auf rd. 59 km, die der Nebengleise (ausschliesslich der Anschlussgleise) auf rd. 23 km. Sämtliche Gleise mit Aus- nahme von etwa 5,5 km, welche sich auf Strassen-, Provinzial- oder staatlichem Gelände befinden, liegen auf eigenem Grund u. Boden. Dieser ist frei von Hyp.- u. Grundschulden. Annähernd 40 Anschlussgleise verbinden die in der Nähe der Bahn liegenden städt. Werke (Gasanstalt u. Elektrizitätswerk), Maschinenfabriken, Eisengiessereien, Mühlenwerke, 1 Braun- kohlengrube, 1 Zementfabrik, 2 Zuckerfabriken, Umschlag- u. Hafenanlagen, Ziegeleien u. andere Werke mit der Hauptstrecke, u. den Reichsbahnstrecken. An eigenen Betriebsmitteln besitzt die Ges. 1fünfachsige Lokomotive von 60 t, 7 /gekuppelte Heissdampflokomotiven von je 56 t, 1. agekuppelte Lokomotive von 54 t, 4 gekuppelte Heissdampflokomotiven von je 52 t, 2 zweiachsige Lokomotiven von je 27 t u. 2 zweiachsige Lokomotiven von je 16 t Dienstgewicht, sämtl. mit Ausnahme der zuletzt genannten vollspurig; 43 Personenwagen, 6 Post- u. Gepäckwagen, 166 offene u. 126 bedeckte Güterwagen, 6 Sonderwagen, 32 Rollböcke, 6 Bahnmeisterwagen, 2 Schneepflüge u. 1 Kraftdräsine. Die Instandhaltung dieser Betriebs- mittel erfolgt ausschl. in den eigenen, mit etwa 75 elektr. angetriebenen Werkzeugmasch. u. Motoren ausgerüsteten Werkstätten der Ges. Zur Verminder. der Kosten der Instandhalt. der Betriebsmittel hat die Ges. in den Jahren 1922/23 eine Lokomotiv-Ausbesserungsanstalt erbaut u. die dadurch freigewordenen Teile der alten gemischten Werkstatt in Halle zur Erweiterung der Wagen-Ausbesserungswerkstatt eingerichtet. Auf Grund eines mit der Firma Lenz & Co., G. m. b. H. in Berlin mit Gültigkeit bis zunächst 31./3. 1929 ge- schlossenen Vertrages führt diese den Betrieb. Auf sämtl. Bahnhöfen, mit Ausnahme von 5 Stationen, besitzt die Ges. eigene Dienst- gebäude, welche zum grössten Teil zugleich Dienstwohnungen enthalten. Ausserdem besitzt die Ges. in Halle, Nietleben u. Gerbstedt zus. 4 Wohngebäude für Beamte u. Arb. Beamte u. Arbeiter 1928: 136 u. 198. Statistik: Befördert 1913/14–1928/29: 1 476 545, 1 401 498, 1 751 168, 2 445 690, 2 170 893, 1 998 498, 1 967 032, 2 035 606, 1 940 842, 2 509 379, 1 411 842, 1 607 853, 1 860 674, 1 704 853, 1 810 410, 1 788 933 Personen; 879 565, 733 246, 738 440, 949 300, 908 211, 743 223, 627 285, 686 371, 691 344, 768 850, 536 267, 646 739, 614 682, 578 009, 687 424, 617 095 t Güter. Kapital: RM. 5 875 000 in 5875 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 5 250 000. Urspr. A.-K. M. 4 100 000, 1896 um M. 1 150 000 erhöht. Weiter erhöht lt. a. o. G.-V. v. 27./5. 1922 um M. 5 250 000 in 5250 St.-Akt. Lit. C zu M. 1000, Lt. G.-V. v. 6.(8. 1923 er- höht um M. 13 Mill. Kap.-Umstell. 1t, G.-V. v. 14./1. 1925 von M. 23 500 000 auf RM. 5 875 000 in 19 500 Aktien zu RM. 250 u. 1000 Xktien zu RM. 1000, durch Abstempel. der Aktien von M. 1000 auf RM. 250 u. der Aktien von M. 5000 auf RM. 1000 unter gleichzeitiger Ausgabe einer-neuen Aktie zu RM. 250 auf die Aktie zu M. 5000. Lt. Bek. v. Juni 1929 erfolgt Umtausch der Aktien zu RM. 250 in solche zu RM. 1000 (Frist 30./9. 1929). Grossaktionär: Die A.-G. für Verkehrswesen, Berlin, verfügt über die Mehrheit der Aktien.