354 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Zweck: Ausbeutung u. Betrieb von Braunkohlenwerken, Verarbeitung der Kohlen zu Briketts und sonstigen Brennmaterialien, sowie Betrieb von Ziegeleien. Besitztum: Im Senftenberger Revier: I. die Zschipkauer Werke, Grube Anna und Grube Alwine, an der Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn. II. Die Gruben Victoria I u. Bertha, in der Nähe von Senftenberg mit der Station Gross-Räschen der Lübbenau-Kamenzer Eisenbahn, durch ein eigenes Anschlüssgleis verbunden. III. Grube Victoria II (früher Elzer Grubengewerkschaft), durch eigenen, normalspurigen Bahnanschluss mit der Station Senftenberg verbunden. IV. Grube Victoria III (Gebiet des früheren Skyroteiches), zwischen Senftenberg und Ruh- land gelegen, durch eigenen, normalspurigen Bahnanschluss mit der Station Brieske verbunden. V. Grube Ferdinand bei Zschornegosda (früher Gew. Alwine), mit Bahn- anschluss nach Station Lauchhammer i. Sa. VI. Grube Waidmansheil bei Särchen (früher Gew. Germania); Bahnanschluss nach Station Annahütte N.-L. der Zschipkau-—–-Finster- walder Eisenbahn. VII. Grube Drochow, die mit der Grube Waidmansheil markscheidet, hat eine Feldesgrösse von etwa 153 ha. Die Kohle wird im Tagebau gewonnen u. dient zur Speisung der Grube Waidmansheil u. als Res. anderer zugehöriger benachbarter Gruben. Im Spremberger Revier: I. Grube Consul bei Pulsberg (1929 stillgelegt), in der Nähe von Spremberg, mit dieser Stadt durch ein Gleis verbunden. II. 20 noch nicht aufge- schlossene verliehene Bergwerke in den Kreisen Kottbus und Spremberg. III. Das noch nicht aufgeschlossene Kohlenfeld bei Litschen im Kreise Hoyerswerda mit einer Feldes- grösse einschliesslich der von der Gesellschaft belegten Zusatzfelder von ca. 150 ha. In Sachsen und in Sachsen-Altenburg: I. Die Grube Kraft I bei Thräna S.-A., mit eigenem Eisenbahmanschlussgleis nach Borna, Bez. Leipzig. II. Die Grube Kraft II bei Deutzen im Freistaat Sachsen, mit eigenem Eisenbahnanschluss nach Kieritzsch der Leipzig-Altenburger Bahn. III. Die Grube Kraft III bei i. Sa. mit Eisenbahn- anschluss nach Station Borna, Bez. Leipzig. Der Grundbesitz der Ges. einschl. der eigenen „„ beträgt rund 3150 ha, die Abbaugerechtsame umfassen rund 1900 ha. Bei den Gruben Consul, Kraft III erfolgt die Gewinnung im unterirdischen Betriebe. Bei den Zschipkauer Werken, Grube Anna und Grube Alwine zu % im Tagebau und ¼ im unterirdischen Bau. Bei den übrigen Gruben Victoria I und Bertha, Grube Victoria II, Grube Victoria III, Grube Ferdinand sowie den Gruben Waidmansheil, Drochow, Kraft I u. Kraft II ausschliesslich im Tagebau. Zu vorstehenden Werksanlagen gehören u. a. 15 Brikettfabriken mit 80 einfachen, 30 Doppel-, zusammen 110 Brikettpressen, 3 Ziegeleien und umfangreiche sonstige Gruben- u. Fabrik- anlagen sowie Arbeiterkolonien. Die Ges. beschäftigt zus. etwa 5000 Beamte und Arbeiter. Beteiligung: Die Ges. besitzt nom. RM. 3 512 000 St.-Aktien der Bleichertschen Braun- kohlenwerke Neukirchen- Wyhra Akt.-Ges. Diese Ges. besitzt 1 Tagebaubetrieb u. 1 Brikett- fabrik, die im Borna-Leipziger Revier gelegen sind u. mit den Werken Kraft I, II u. III der Niederlausitzer Kohlenwerke markscheiden. Ihre Beteil. beim Mitteldeutschen Braunkohlen- Syndikat beträgt 245 000 t Briketts u. 70 000 t Rohbraunkohle. Statistik: Kohlen- Brikett- Mauersteine- Kohlen- Brikett- Mauersteine Förderung Erzeugung Erzeugung Förderung Erzeugung Erzeugung t t Stück t t Stück 1913/14 4 046 988 1 260 163 22 325 759 1924 6 280 349 2 100 630 11 676 516 1919/20 4 293 477 1 214 343 13 396 333 1925 6 933 858 2 357 793 16 595 127 1920/21 4 962 093 1 492 380 13 984 346 1926 6 881 189 2 370 279 14 162 658 1921/22 5 338 593 1 690 084 16 618 461 1927 7 089 327 2 440 362 15 377 947 1922/23 5 821 092 1 875 931 16 501 009 1928 7 453 593 2 634 379 16 261 088 1923/24 5 606 447 1 839 908 13 431 425 1929 7 820 982 2 728 864 14 780 620 Syndikate: Die Niederlausitzer Kohlenwerke gehören mit den Bergwerkserzeugn. ihrer Gruben Anna, Alwine, Victoria I, Bertha, Victoria II, Victoria III, Ferdinand, Waidmansheil dem am 20./9. 1919 gegründeten Ostelbischen Braunkohlensyndikat G. m. b. H. in Berlin an. Die Dauer dieses Syndikats ist vorläufig bis zum 31./3. 1928 festgesetzt u. verlängert bis 31./3. 1933. Die Beteilig. beträgt 895 000 t Rohbraunkohle u. 2 064 700 t Briketts. Ferner ist die Ges. für die Brikettproduktion u. die Rohkohlenversandmengen der in Mitteldeutschland liegenden Gruben Kraft I, Kraft II, Kraft III Mitgl. des am 28./9. 1919 gegründeten Mitteldeutschen Braunkohlensyndikats G. m. b. H. in Leipzig. Die Beteiligung beträgt 250 000 t Rohbraunkohle u. 1 018 000 t Briketts. Den Verkauf sämtl. Kohlen- u. Briketterzeugn. der Ges. regeln die beiden genannten Syndikate. Kapital: RM. 24 200 000 in 900 St.-Akt. zu RM. 300, 39 550 St.-Akt. zu RM. 600 u 2000 6 % (Max.) Vorz.-Akt. mit Nachzahl.-Anspruch zu RM. 100. Bei eventl. Liqu. der Ges. werden die Vorz.-Akt. vorab zu 112 % eingelöst. – Vorkriegskapital: M. 16 000 000. Urspr. A.-K. M. 450 000, erhöht bis 1914 auf M. 16 Mill., dann erhöht von 1918 bis 1921 auf M. 50 Mill. in 900 St.-Akt. zu M. 500, 39 550 St.-Akt. zu M. 1000 u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 5000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 31./3. 1925 von M. 50 Mill. auf RM. 24 200 000 (St.-Akt. 5: 3, Vorz.-Akt. 50: 1) in 900 St.- Akt. zu RM. 300, 39 550 St.-Akt. zu RM. 600 u. 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Anträge sind unter Hinterlegung von 5 % des Kapitals schriftlich beim Vorst. so zeitig einzureichen, dass die Veröffentlichung 1 Woche vor der G.-V. erfolgen kann.