380.. Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Kapital: RM. 50 000. Urspr. M. 28 Mill. in Akt. zu M. 100 000, übern. von den Gründern zu 100 %. Die G.-V. v. 22./1 1. 1924 beschloss Umstell. von M. 28 Mill. auf RM. 5600 in 56 Akt. zu RM. 100 u. Erhöh. um RM. 44 400 in 444 Akt. zu RM. 100. Lt. G.-V. v. 22./11. 1924 Erhöh. des A.-K. um RM. 44 400. Liquidations-Eröffnungsbilanz am 3. Juli 1929: Aktiva: Debit. RM. 5600. – Passiva A.-K. RM. 5600. Dividenden: 1924–1927: 0 %. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Wilh. Messer, Essen; Fabrikbes. Ad. Messer, Frankf. a. M.; Bergwerksdir. Herm. Lwowski, Fabrikbes. Paul Ziegler, Essen; Bergrat Prof. Dr. Ludw. Tübben, B.-Nikolassee. Fried. Krupp Aktiengesellschaft in Essen. Gegründet: 22./4. 1903, mit Wirkung ab 1./7. 1903; eingetr. 30./6. 1903. Gründung s. Hab. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Entwicklung: Eingebracht wurden bei der Gründung die Gussstahlfabrik in Essen-R. mit den Schiessplätzen in Essen, Meppen u. Tangerhütte u. einem Kontor für Spedition u. Reederei in Rotterdam. – Ihre Aussenverwaltungen: Die Verwaltungen der Hütten- werke: Saynerhütte bei Sayn, Hermannshütte bei Neuwied u. Mülhofenerhütte bei Engers. — Die Bergverwaltungen Betzdorf u. Weilburg für den Eisensteingruben- besitz im Siegerland, im Westerwald, an der Lahn u. im Spessart. – Der Lothringische Grubenbesitz; Gewerkschaft Langenberg u. Gewerkschaft Ida u. Amalienzeche. – Die Ver- waltungen der Zechen Ver. Sälzer u. Neuack in Essen u. Hannover u. Hannibal bei Bochum, ein Anteil an der Gewerkschaft Emscher-Lippe (in Gemeinschaft mit den Ver. Stahlwerken je zur Hälfte) u. an den spanischen Gruben der Orconera Iron Ore Company, Bilbao. Ferner die Friedrich-Alfred Hütte in Rheinhausen (Niederrhein), das Grusonwerk in Magdeburg, die Germania-Werft in Kiel, das Stahlwerk in Annen, überhaupt der gesamte Fabrikbesitz mit allem Zubehör, Betriebsmitteln etc. für M. 159 996 000, so dass nur M. 4000 bar einzuzahlen waren. 1922 Erricht. einer Zweigniederlass. in Kiel. 1923 gründete die Ges. folgende Tochterges.: Fried. Krupp Germaniawerft Akt.-Ges., Kiel, Fried. Krupp Grusonwerk Akt.- Ges., Magdeburg, u. A.-G. für Unternehmungen der Eisen- u. Stahlindustrie, Berlin. 1924 erfolgte die Gründung der Krupp-Lammine Glühtopf-Vertrieb Ges. m. b. H. in Mülheim a. Ruhr. Das Kap. der letzteren ist je zur Hälfte von der Krupp A.-G. u. der Fa. Th. Lammine in Mülheim a. Ruhr übern. worden. Die zahlreichen Eisensteingruben der Ges. fanden Zus. fassung in der Sieg-Lahn Bergbau G. m. b. H. in Giessen. Im Jahre 1928 hat die Ges. den Vereinigten Stahlwerken A.-G. das Werksgelände der ehemaligen Johanneshütte am Niederrhein abgetreten u. von den Vereinigten Stahlwerken 500 Kuxe der Gewerkschaft Emscher-Lippe erworben, wodurch die Krupp A.-G. in den alleinigen Besitz dieser Zeche gelangte. Ferner wurden die im Besitz der Vereinigten Stahlwerke sowie zweier weiterer Firmen befindl. Aktien der Norddeutschen Hütte A.-G. übernommen. Die in Südrussland am Manytsch gelegene Pachtung wurde im Wege einer Verständig. mit der russischen Regierung in eine neu gegründete Russisch-Deutsche Gesellschaft eingebracht. Zweck: Betrieb der Gussstahlfabrik in Essen u. ihrer Zweigniederlass. u. Aussenwerke; Herstellung. Bearbeitung u. Verkauf von Stahl u. Eisen u. sonst. Metallen, sowie von allen dazu erforderlichen Roh- u. Hilfsmaterial., Verarbeitung von Stahl u. Eisen u. sonstigen Metallen zu Halb- u. Fertigfabrikaten sowie der Betrieb von Unternehm. u. Geschäften aller Art, welche als im Interesse der Ges. liegend erachtet werden. Seit Eintritt des Waffenstillstandes im Nov. 1918 wurde die Fabrikation auf Friedensmaterial umgestellt und auch neue Erzeugungszweige aufgenommen, wie der Bau von Lastkraftwagen, Land- maschinen und von verschiedenen Kleinmaschinen, für deren Vertrieb besondere Ges. er- richtet wurden. Die Ges. hat ferner in Vereinbarung mit dem Preuss. Staat den Bau von Lokomotiven u. Güterwagen aufgenommen. Der Besitz der Firma Fried. Krupp Akt.-Ges. umfasst nachstehende Werke u. Anlagen: A. Hütten, Stahlwerke u. weiterverarbeitende Betriebe: I. Gussstahlfabrik Essen. Das Fabrikationsprogramm der Gussstahlfabrik umfasst u. a.: Edel- u. Sonderstahl, unlegiert u. legiert, aus dem Tiegel-, Elektro- u. Martinofen für alle Verwendungszwecke in Blöcken, Knüppeln, Platinen, Stangen, Walzdraht, Bandstahl u. fert. Stücken; Stahlguss jeder Art u. Grösse, Schmiedestücke, Walzen, Fein- u. Grobbleche, Kessel- u. Rahmenbleche sowie gekümpelte u. gepresste Teile, fertige Kessel; Oberbaumaterial aller Art für Haupt-, Neben- u. Kleinbahnen, Feld- u. Industriebahnen, Radsätze für Lokomotiven, Tender u. Wagen, lose Räder, Radreifen, Zahnräder u. Getriebe; Eokomotiven für Normal. u. Schmalspur, normale Güterwagen sowie Spezialkonstruktionen; Lastkraftwagen, Motorfahr- zeuge für kommunale Betriebe, Bagger, landwirtschaftl. Masch., Registrierkassen sowie Klein- masch. u. Apparate verschiedener Art. Zur Herstell. des erforderl. Stahls sind vorhanden: 1 Hochofenwerk (2 Hochöfen) mit je 600 t Kapazität in Bergeborbeck am Rhein-Herne-Kanal, 9 Stahlwerke, nämlich 7 Martinwerke mit zus. 44 Ofen von einem Gesamtfassungsvermögen von r1d. 1400 t, 1 Tiegelstahlwerk mit 6 Schmelzöfen zu je 116 Tiegeln sowie 1 Elektrostahl-