Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 389 zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt Abt. Becker & Co.; Dresden: Sächs. Bank; Chemnitz: Allg. Deutsche Credit-Anstalt Abt. Kunath & Nieritz; Zwickau: Sächsische Staatsbank. Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfs-Actien-Gesellschaft in Gleiwitz O.-S., Niedstr. 4. Gegründet: 11./2. 1871; eingetr. 14./2. 1871. Hervorgegangen aus der in Liqu. getretenen „Schles. Hütten-, Forst- u. Bergbau-Ges. Minerva.“ Sitz bis 7./3. 1921 in Friedenshütte O.-S. Zweck: Betrieb des Bergbaues u. die Gewinnung von Mineralien u. Fossilien jeder Art; Erwerb u. Veräusserung von Bergwerksprodukten, Mineralien u. Fossilien; die Verhüttung bzw. Verwertung der selbst gewonnenen oder anderweitig erworb. Mineralien, besonders die Produktion von Roheisen u. dessen Weiterverarbeitung zu Halb- oder Fertigprodukten u. die weitere Verarbeitung der selbst gewonnenen u. der anderweitig erworb. Metalle u. der in den verschiedenen Fabrikationszweigen gewonnenen Nebenprodukte im ausge- dehntesten Umfange für den eig. Bedarf u. für die Veräusserung; Erwerb u. Veräusserung von Metallen u. allen daraus mittelbar oder unmittelbar herzustellenden Halb- u. Fertig- fabrikaten; Fabrikation aller zum Bau u. zur Ausrüstung von Eisenbahnen u. and. Trans- ortmitteln erforderlichen Gegenstände nebst den dazugehörigen Materialien sowie Holz- u. Metallkonstruktionen aller Art; die Erwerbung derjenigen unbewegl. u. bewegl. Sachen u. Rechte u. Erricht. derjenigen Anlagen, die dem A.-R. zur Erreichung der vorstehend erwähnten Gesellschaftszwecke dienlich erscheinen, besonders die Beteilig. bei bestehenden oder neu zu errichtenden, gleiche oder ähnliche Zwecke verfolg. Unternehm. in jeder zu- lässigen Rechtsform. Zur Erreichung vorstehender Zwecke kann die Ges. Filialen, Niederlass., Werkstätten, Agenturen u. Kontore innerhalb u. ausserhalb Deutschlands errichten. Die Ges. unterhält z. Zt. keinen Fabrikationsbetrieb. Entwicklung: 1905 Fusion mit den Huldschinskyschen Hüttenwerken in Gleiwitz. Die im Jahre 1922 vorgenommene Teilung des oberschlesischen Industriebezirks führte bei der Ges. zu einer grundlegenden Veränderung aller Verhältnisse. Die bei der Grenz- verlegung unter polnische Staatsoberhoheit gekommenen Rohstoff- u. Halbzeugbetriebe der Ges., nämlich die Friedensgrube, die Friedenshütte u. die Erz- u. Dolomitförderung im Kreise Tarnowitz, wurden aus betriebstechnischen Gründen auf die neugegründete Friedenshütte Spölka Akcyjna mit dem Sitz in Nowy Bytom (Polen), jetzt Katowice, gegen Übernahme sämtl. Aktien dieser Ges. übergeführt (s. auch Beteilig.). Die Anlagen auf dem bei Deutschland verbliebenen Gebiet, nämlich das Stahlwerk Gleiwitz, die Blechwarenfabrik Gleiwitz, das Stahlröhrenwerk Gleiwitz, das Zawadzkiwerk in Zawadzki u. die Eisengiesserei Colonnowska wurden mit Genehmigung der G.-V. v. 25./9. 1925 in die neue, gemeinsam mit anderen oberschlesischen Werken gegründete Vereinigte Oberschlesische Hüttenwerke Aktien- gesellschaft in Gleiwitz eingebracht. Das A.-K. der neuen Ges. wurde auf RM. 30 000 000 festgesetzt. Von diesem übernahmen die Ges. u. die Donnersmarckhütte je 25 %, die Oberschl. Eisen-Industrie A.-G. (diese ging später auf die Linke-Hofmann-Lauchhammer A.-G. über) 50 %. Die Ges. hat somit den Charakter einer Holding-Ges. bekommen. Die G.-V. v. 9./12. 1926 genehmigte den mit der Donnersmarckhütte, Oberschles. Eisen- u. Kohlenwerke Akt.-Ges., Hindenburg (O.-S.) geschloss. Vertrag betr. Übertrag. des gesamten Vermögens dieser Ges. unter Ausschluss der Liqu. auf die Oberschles. Eisenbahn-Bedarfs-Act.-Ges. gegen Gewähr. von je RM. 120 Aktien der Oberbedarf für je RM. 100 Akt. der Donnersmarckhütte. Durch diese Fusion erhöhte sich die Beteil. am Kap. der Vereinigte Oberschles. Hüttenwerke A.-G. auf 50 %. Der ebenfalls von der Donnersmarckhütte übern. Besitzanteil an der Abwehr- grube wurde zum 1./1. 1927 in die neu gegründete Gew. Castellengo-Abwehr einge- bracht. Die Kuxe der Gew. Eisensteinzeche Kleiner Johannes in Pegnitz (Oberfranken) wurden an die Bayerische Berg-, Hütten- u. Salzwerke A.-G., München, verkauft. 1927 erwarb die Ges. sämtl. Aktien der Baildonstal Spölka Akcyjna in Katowice. Diese Ges. wurde verwaltungstechnisch mit der Friedenshütte S. A. vereinigt. Im Februar 1928 wurden RM. 4 000 000 zur Verfügung stehende Oberbedarf.St.-Akt. zus. mit RM. 2 882 000 im Besitz von Oberbedarf befindlichen Aktien der Vereinigten Holzindustrie Aktienges. in Breslau der Gräflich von Ballestrem'schen Güterdirektion überlassen als Gegenwert für 105 Kuxe der Gewerkschaft Castellengo-Abwehr in Gleiwitz. Im Okt. 1928 wurde ein Zusammenschluss der polnischen Unternehmungen mit einem Teil der in Polen gelegenen Betriebe der Graf von Ballestrem'schen Verwaltung (Gruben Wolfgang, Graf Franz u. das elektr. Kraftwerk Nicolaus) mit Rückverrechnung zum 1./1..1928 vorgenommen. In die Vereinigungsgesellschaft (Friedenshütte S. A. in Katowice), an der die Oberschles. Eisenbahn-Bedarfs A.-G. mit 30 % beteiligt ist, wurde die frühere Friedenshütte S. A., die Baildonstal S. A., sowie 50 % der Aktien der S. A. Ferrum eingebracht. 1928/29 Erwerb von 723 Kuxen der Gewerkschaft Castellengo-Abwehr von der Ver. Oberschles. Hüttenwerke A.-G., ferner Erwerb von 40 % der Anteile der Schlesischen Montanges. m. b. H. in Breslau. Zur Durchführung von Untersuchungsarbeiten auf den der Ges. gehörigen Eisenerzfeldern bei Kolbnitz, Kr. Jauer, wurde mit einem Kapital von RM. 20 000 die Schlesische Bergbau G. m. b. H., Kolbnitz, gegründet.