414 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Zweck: Herstell. von Eisen-, Stahl- u. and. Metallwaren. Die Ges. fabriziert Schrauben u. Nieten. Besitztum: Das Werk Ratingen befindet sich auf einem am Bahnhof Ratingen-Ost gelegenen 12 ha grossen Gelände, von dem etwa 2 ha bebaut sind. Es besteht aus einer Schrauben- und Nietenfabrik nebst zugehörigen Nebengebäuden. Ausserdem besitzt die Ges. in Ratingen 3 Wohnhäuser für Beamte, ein Doppelhaus für Meister u. 13 Arbeiter- häuser für 34 Familien. Die Kraftversorgung des Werkes geschieht für die Schrauben- u. Nietenfabrik durch elektrischen Strom, der vom Rheinisch-Westfälischen Elektrizitäts- werk Düsseldorf–Reisholz bezogen wird. – Das Werk Hilden besteht aus einer Schrauben- fabrik (stillgelegt). Grundbesitz 19 000 qm, davon bebaut 9500 qm. – Das Werk Volmarstein besteht aus einer Schraubenfabrik (stillgelegt). Grundbesitz 10 060 qm, davon bebaut 4000 qm. Beschäftigt werden insges. 26 Beamte u. Meister u. ca. 400 Arb. Kapital: RM. 2 200 000 in 8000 Akt. zu RM. 250 u. 200 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegs- kapital: M. 1 500 000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht 1902 um M. 300 000, 1920 um M. 2 100 000, dann nochm. 1920 um M. 1 800 000. Weit. Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 22./11. 1920 um M. 2 600 000, deren Em. später erfolgte, begeben zu 130 %. Lt. G.-V. v. 22./12. 1924 Umstell. von M. 8 Mill. auf RM. 2 Mill. (4: 1) in 8000 Aktien zu RM. 250. Die G.-V. v. 16./4. 1925 beschloss Erhöh. um RM. 600 000 zur Fusion mit der Hildener Schrauben- u. Metallwerke A.-G. Die G.-V. v. 12./2. 1926 beschloss Herabsetz. um RM. 400 000 durch Einzieh. u. Vernicht. von 400 im Besitz der Ges. befindl. Aktien letzter Emission (s. o.). Lt. Bek. v. Dez. 1929 werden die Aktien zu RM. 250 bei entsprechenden Beträgen in Aktien zu RM. 1000 umgetauscht (Frist 15./3. 1930). Grossaktionäre: Neunkirchener Eisenwerke A.-G. vorm. Gebr. Stumm, Neunkirchen (Saar). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Novbr. Stimmrecht: Je RM. 250 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., dann 4 % Div., vom Übrigen 15 % Tant. an A.-R. (mind. eine feste Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., RM. 2000 für den Vors.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1929: Aktiva: Grundst. 226 500, Fabrikgeb. 617 912, Wohnhäuser 137 23 1, Masch. 820 888, Anschlussgleis 17 690, Einricht. 8665, Kraftwagen 15 940, Vorräte 877 882, Kassa u. Wertp. 44 985, Schuldner u. Bankguth. 944 732, Beteil. an Verbänden 4000. – Passiva: A.-K. 2 200 000, R.-F. 42 491, Gläubiger 1 292 749, Akzepte 137 166, Gewinnvortrag 29 833, Gewinn 14 186. Sa. RM. 3 716 426. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne, Material., Unk. u. Steuern 1 672 613, Zs. 78 006, Kursverlust auf Wertp. 588, Abschr. 234 811, Gewinn 14 186. – Kredit: Waren 1 879 689, besondere Einnahmen 120 516. Sa. RM. 2 000 206. Kurs: Ende 1913: 135 %; 1924–1929: 20.75, 18, 62.75, 54, 62.50, 63 %. Notiert in Berlin (zugelassen RM. 1 350 000, Nr. 1–5400). Dividenden: 1912/13: 10 %; 1923/24–1928/29: 0 %. Direktion: Ing. Karl Markers, Ludwig Wahl. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Oscar Bloem, Stellv. Rittergutsbes. Wilh. von Dresky, Albert Sonnenberg, Hütten-Dir. Julius Lamarche, Düsseldorf; Justizrat Dr. Karl Sendler, Düren; Geh.-Rat Ottmar Strauss, Bankier Richard Edel, Köln; Bankier Karl Joerger, Berlin; Gen.-Dir. Erich Tgahrt, Neunkirchen (Saar); vom Betriebsrat: P. Kupferschmidt, Aug. Ellermann. Zahlstellen: Düsseldorf u. Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Glockenstahlwerke Akt.-Ges. vorm. Rich. Lindenberg in Liqu. in Remscheid. (Börsenname: Glockenstahl.) Die a. o. G.-V. v. 8./1. 1927 beschloss Beteiligung an der Deutsche Edelstahlwerke A.-G. u. Verkauf der Werkanlagen u. Vorräte an diese Ges. mit Wirk. ab 1./1. 1927. Für diese Sacheinlagen wurden nom. RM. 3 053 000 Akt. der Edelstahlwerke A.-G. gewährt, die Vorräte wurden in bar vergütet. Daraufhin wurde die Auflös. u. Liqu. der Ges. beschlossen. Liquidatoren: Dir. Alfred Polscher, Remscheid, Cleffstr. 4; Alfred Pohl, Albrecht von Schwartzen, Remscheid. In der G.-V. v. 16./11. 1928 wurde auf Antrag eines Aktionärs beschlossen, von der beabsichtigten Teilausschüttung des Gesellschaftsvermögens (RM. 2100 Glockenstahl-Akt.: RM. 1000 Deutsche Edelstahlwerke-Akt.) einstweilen Abstand zu nehmen. Die Akt. der Deutschen Edelstahlwerke A.-G. (Buchwert RM.. 3 358 300) wurden im Jahre 1929 mit einem Verlust von RM. 1 465 440 verkauft. Das Restvermögen der Ges. wird lt. G.-V. v. 11./2. 1930 derart an die Aktionäre verteilt, dass auf jede St.-Akt. RM. 42.55 entfallen. Lt. Bek. v. Febr. 1930 ist die Liqu. beendet u. die Firma erloschen. Nachstehend letzte Aufnahme der Ges. Näheres über Entwicklung der Ges. u. frühere Anlagen s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927.) Kapital: RM. 6 315 000 in 45 000 St.-Akt. zu RM. 140 u. 750 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Bilanz am 30. Juni 1929: Aktiva: Schuldner 128 686, Kassa 203, Wertp. 1 892 860. – Passiva: Liqu.-K. 1 974 942, Gläubiger 46 807. Sa. RM. 2 021 749. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 6629, Kursverlust auf Wertpap. 1 465 440. – Kredit: Zs.-Einnahme 4837, Übertrag auf Liqu.-K. 1 467 232. Sa. RM. 1 472 069. Schluss-Bilan:: Aktiva: Schuldner 2 001 554, Kassa 95. – Passiva: Liquidat.-K. 1 921 331, Gläubiger 80 319. Sa. RM. 2 001 650.