468 Metallindustrie, Maschinen- u. Apparatebau. Edelmetall- u. Schmuckwaren. Seit Mitte 1906 nur noch Herstellung von Wassermessern, alle anderen Fabrikationszweige wurden aufgegeben. Besitztum: Die mit Eisenbahnanschluss an die Staatsbahn versehenen Fabrikanlagen sind auf einem in Carlowitz belegenen Grundstücke von rund 43 000 qm Grösse mit rund 10 000 qm bebauter Fläche errichtet. Die wesentlichsten Baulichkeiten sind: Das Hauptgebäude mit den käufmänn. Büros u. Beamten wohnungen, 2 Hauptwerkstätten mit Nebengeb., Lagerhaus, Masch.-u. Kesselhaus, Eisen- u. Metallgiesserei, letztere für eine Jahres. produktion von rund 600 000 kg Metallguss. Die nötige Energie wird durch 3 Dampfmasch. von zus. ca. 400 PS., sowie durch Dynamos u. eine Akkumulatoren-Batterie erzeugt. Im J. 1913 Neubau einer Giesserei. Die Fabrik besitzt ein eigenes Wasserwerk mit einem 40 m hohen Wasserturm u. den Vorkehrungen für Filtration u. Reinigung des aus der Oder entnommenen Wassers. Die Jahresproduktion der Fabrik an Wassermessern beläuft sich auf ca. 100 000 Stück, welche zum überwiegenden Teile nach dem Auslande geliefert werden. Ca. 700 Arbeiter. 1918 für M. 255 000 Grundstücke für Schrebergärten erworben. In Berlin unterhält die Ges. eine Reparaturwerkstätte. Die im April 1926 in Carlowitz durch Feuer zerstörten Anlagen (Montagehallen der Schlosserei u. der Uhrmacherei) wurden vergrössert u. in modernster Weise eingerichtet wieder aufgebaut. Der Neuaufbau wurde aus der Versich.-Summe bestritten. Beteiligungen: Die Ges. ist bei folgenden verwandten Unternehmungen beteiligt: Carl Andrae G. m. b. H., Wassermesserfabrik, Stuttgart (Kap. RM. 365 000, Beteil. RM. 91 000); W. Gottl. Volz G. m. b. H., Wassermesserfabrik, Stuttgart (Kap. RM. 200 000, Beteil. ca. 20 %. Kapital: RM. 2 100 000 in 20 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 10. — Vorkriegskapital: M. 1 800 000. Urspr. M. 1 500 000, 1912 Erhöh. um M. 300 000. Weiter erhöht 1920 um M. 1 800 000, lt. G.-V. v. 11./4. 1922 um M. 4 400 000 in 3900 St.-Akt. zu M. 1000 u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000, lt. G.-V. v. 10./11. 1922 um M. 8 000 000 in 7500 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 6./1. 1925 Umstell. von M. 16 000 000 auf RM. 2 110 000 (St.-Akt. 50: 7, Vorz.-Akt. 100: 1) in 15 000 St.-Akt. zu RM. 140 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 10. Die St.-Akt. zu RM. 140 werden Zz. Zt. in St.-Akt. zu RM. 100 umgetauscht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 14 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. besondere Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 8 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 8 % Tant. an A.-R. (mind. eine feste jährl. Vergüt. von M. 2000 je Mitgl., der Vors. M. 4000), Rest Super-Div. oder nach Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. 100 000, Geb. 455 000, Masch. 197 000, Werkz. u. Geräte 68 000, Warenvorräte 1 038 762, Beteil. 317 000, Kassa 6542, Bankguth. 143 990, Wechsel u. Schecks 28 892, Wertp. 86 958, Schuldner 1 851 992, Bürgschaften in bar 888, (Bank-Bürgsch. 43 826, Sicherheitswechsel 53 217). – Passiva: A.-K. 2 110 000, R.-F. 309 899, Gläubiger 1 515 920, (Bank-Bürgsch. 43 826, Sicherheitswechsel 53 217), rückst. Div. 386, Gewinn 358 820. Sa. RM. 4 295 026. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 299 173, Steuern 147 948, Zs. 122 353, Abschr. 86 483, Reingewinn 358 820 (davon: Div. 210 800, Vortrag 148 020). – Kredit: Vor- trag 1928 146 756, Rohgewinn in 1929 868 022. Sa. RM. 1 014 778. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 124.50 %; Ende 1925–1929: 33, 119.50, 95.25, 87.75, 77 %. In Breslau: Ende 1925–1929: 33, 116 100, 87, 75 %. Dividenden: St.-Akt. 1913: 9 %; 1924–1929: 6, 0, 8, 0, 0, 10 %. – Vorz.-Akt. 1924–1929: „ % Vorstand: Dr. phil. Carl Meinecke, Richard Lenz. Prokuristen: Jul. Krüger, P. Kabsch, R. Reinhardt, M. Eiser. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat A. G. Wittekind, Berlin; Rittergutsbes. Ernst v. Wallenberg-Pachaly, Tiergarten, Kreis Wohlau: Bank-Dir. Friedr. Reinhart, Gen.-Dir. Jack Hissink, Berlin; San.-Rat Dr. Herman Schiller, Bank-Dir. Dr. Felix Theusner, Breslau; vom Betriebsrat: Karl Seeliger, Friedrich Zimolong. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Commerz- u. Privat- Bank; Breslau: Schles. Bankverein Fil. der Deutschen Bank u. Disconto-Ges. E. F. Ohle's Erben, Akt.-Ges., Breslau VI, Ande . Gegründet: 8./1. mit Nachträgen v. 10./14. Mai 1907 mit Wirkung ab 1./7. 1906; eingetr. 29./5. 1907. Bei der Gründung der Ges. wurde das unter der Firma E. F. Ohle's Erben geführte Fabrikations- und Handelsgeschäft mit dem Rechte zur Fortführung der Firma, mit sämtlichen Aktiven u. Passiven übernommen. Zweck: Weiterführung des früher unter der Firma E. F. Ohle's Erben betriebenen Fabrikat.- u. Handelsgeschäftes, sowie überhaupt gewerbsmäss. Herstell., Verarbeitung u. Vertrieb von Zinnfolien (Stanniol) u. verwandten Artikeln. Die Fabrikation erstreckt sich auf weisse (silberglänzende), bunte, bedruckte, gespritzte, gebatikte, getupfte u. mit Papier verstärkte Zinn-, Kompositions- u. Aluminiumfolien in: Blättern (nach verschied. Formaten u. als Lametta geschnitten) sowie in endlosen Bändern auf Spulen gewickelt, auf Zinn, Kompositions- u. Aluminiumbleche, sowie auf Zinn- u.