472 Metallindustrie, Maschinen- u. Apparatebau. Edelmetall- u. Schmuckwaren. 17./6. 1927 fällte das Landgericht Chemnitz folg. Urteil: „Der Beschluss der G.-V. v. 24./3. 1927 wird, insoweit durch ihn die restliche Einzahlung auf die nicht voll eingezahlten St.-Akt. Nr. 10126 mit 22125 auf mehr als 60 Pf. festgesetzt worden ist, für nichtig erklärt. Auf die Berufung der Verwaltung hat das Oberlandesgericht Dresden die fehlende Einzahlung von 75 % auf die jungen Aktien entsprechend dem G.-V.-Beschluss v. 24./3. 1927 auf RM. 10 je Aktie festgesetzt. Diese Entscheidung wurde vom Reichsgericht lt. Urteil v. 30./11. 1928 bestätigt. Die restl. Einzahl. von RM. 10 zuzügl. RM. 0.40 Gesellschaftssteuer ist erfolgt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: 1 St.-Aktie zu RM. 200 = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 15 St. in besond. Fällen. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., evtl. weitere Rückl., 10 % Tant. an Vorst., 10 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom Rest 10 % an A.-R. (ausserdem RM. 2000 feste Jahresvergüt. je Mitgl., der Vors. RM. 4000, der stellv. Vors. RM. 3000), Überrest Super-Div. an St.-Akt. Entfallen auf die St.-Akt. mehr als 10 % Div., so erhalten die Vorz.-Akt. von dem nach Erfüllung der 10 % verbleibenden Betrag des zur Ausschüttung kommenden Gewinnes den 25. Teil, der auf die Vorz.-Akt. gleichmässig verteilt wird. Bilanz am 30. Juni 1929: Aktiva: Grundst. u. Geb. 1 373 500, Betriebsanlagen 547 001 Waren 1 134 371, Wechsel 199 615, Kassa 3510, Eff. 224 408, Debit. 2 059 894. – Passiva A.-K. 3 605 000, R.-F. 127 500, Kaut. 206 280, Kredit. 1 479 447, nicht erhobene Div. 1775 Gewinn 122 299. Sa. RM. 5 542 303. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 130 387, Geschäftsunk. 1 196 840, Zs. 32 127, Nettogewinn 122 299 (davon: Vorz.-Div. 500, R.-F. 5500, Vortrag 116 300). – Kredit: Vor- trag 23 956, Fabrikat.-K. 1 457 698. Sa. RM. 1 481 655. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 284.75 %; Ende 1924–1929: 29, 8.20, 13, 82, 79, 38 %. – Auch notiert in Chemnitz. – Notiz in Dresden wurde 1928 eingestellt. – Kurs der jungen Aktien Ende 1929 im Freiverkehr Chemnitz: 26 %. Dividenden: 1912/13: 10 %; 1923/24–1928/29: 0, 0, 0, 0, 5, 0 %. Direktion: Emil Verse, Hans Otto. Prokurist: Ferd. Hofmann. Aufsichtsrat: (höchstens 6) Vors. Stadtrat P. M. Schiersand, Ernst Petasch jr., Chemnitz; Carl Siems, Plaue; Paul Körner, Plauen; Rich. Th. Koerner, Dr. W. v. Thomsen, Chemnitz; vom Betriebsrat: W. Jarosch, Bruno Schmidt. Zahlstellen: Eig. Kasse; Berlin u. Dresden: Dresdner Bank; Chemnitz: Dresdner Bank, Sächs. Staatsbank. J. E. Reinecker, Akt.-Ges. in Chemnitz, Bernhardstr. 66. Gegründet: 2./12. 1911 mit Wirkung ab 1./7. 1911; eingetr. 23./2. 1912. Gründung siehe Handb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1916/17. Zweck: Übernahme u. Fortführ. der bisher unter der Firma J. E. Reinecker betriebenen Maschinenfabrik, die Fabrikation u. der Vertrieb von Werkzeugen, Werkzeug-Maschinen u. verwandten Artikeln sowie die Beteil. an anderen Unternehm. Eine Ausdehnung des Wirkungskreises u. die Beteil. an anderen Unternehm. ist nicht an die Zustimmung der G.-V. gebunden. Die Ges. fabriziert Werkzeuge u. Werkzeugmasch. aller Art, insbes. Werk- zeuge für Metallbearbeitung wie Gewindeschneide- u. Bohrwerkzeuge, Reibahlen, Fräser, Lehrwerkzeuge, ferner Masch. für Metallbearbeitung, insbes. Fräsmasch., Schleifmasch., Drehbänke, Masch. für Zahnräderfabrikation. Besitztum: Die Fabrikanlagen sind in Chemnitz-Gablenz gelegen, wo die Ges. einen eigenen Grundbesitz von 247 950 qm hat. Hiervon entfallen 74 400 qm auf das eigentliche Fabrikareal einschl. Eisengiesserei, 145 900 qm sind Bauland mit Zubehör. Vom Fabrik. u. Eisengiesserei-Areal sind 74 400 qam bebaute Fläche. Zum Betriebe gehören 9 Kessel mit zus. 1019 qm Heizfläche, 5 Dampfmaschinen von zus. 2300 PS, 5 Dynamomaschinen, 400 Elektro-Motoren, 3 Kupolöfen, 1 grosser Glühofen u. 2000 Bearbeitungsmasch. Die Werkstätten umfassen Masch.- u. Kesselhäuser, Schmiede- u. Härtereigebäude, Tischlerei, Abstecherei, Eisengiesserei u. Modellager. Ca. 2400 Beamte u. Arb. Die Ges. gehört dem Verein Deutscher Werkzeugmaschinen-Fabriken, dem Reichsverband der Deutschen Industrie, dem Verein Deutscher Eisen- u. Stahlindustrieller Mitteldeutsche Gruppe, dem Chemnitzer Bezirksverband Deutscher Metall-Industrieller und dem Verband Sächsischer Industrieller an. Kapital: RM. 7 200 000 in 24 000 Aktien zu RM. 300. – Vorkriegskapital: M. 4 000 000. Urspr. M. 4 000 000, 1917 Erhöh. um M. 2 000 000. Die G.-V. v. 31./5. 1920 beschloss weitere Erhöh. um M. 6 000 000. Lit. G.-V. v. 28./1. 1921 nochmalige Erhöh. um M. 12 000 000 in Aktien zu M. 1000, den alten Aktionären 1: 1 zu 100 % angeboten. Umstell. des A.-K. lt. G.-V. v. 4./12. 1924 von M. 24 000 000 auf RM. 7 200.000 (10: 3) durch Herabsetz. des Nennwertes der Aktien von bisher M. 1000 auf RM. 300. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht 1 Aktie 1St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Gewinnanteile an Vorst. u. Beamte, 4 % Div, 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen jährl. Vergüt. von RM. 2000 für jedes Mitgl. u. RM. 4000 für den Vors.), Rest weitere Div. bzw. nach. G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1929: Aktiva: Grundst. 1 374 757, Geb. 1 608 800, Masch. u. Betriebs- einrichtungen 832 984, Wertp. 2794, Kassa 11 845, Wechsel 533 679, Aussenstände 2 172 387