508 Metallindustrie, Maschinen- u. Apparatebau. Edelmetall- u. Schmuckwaren. Bleiindustrie-Aktiengesellschaft vormals Jung & Lindig in Freiberg i. Sa. Gegründet: 29./1. 1896. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1900/1901. Zweigfabrik in Eidelsted bei Hamburg. Zweigniederlassungen in Dresden, Hamburg, Breslau, Berlin, Leipzig, Prag. Zweck: Betrieb von Bleiwarenfabriken u. der Erwerb oder die Errichtung anderer damit verwandter Fabrikationen u. Geschäfte u. die Beteiligung an solchen Unternehmungen. Fabrikate: Die Ges. erzeugt a) in ihren Pressen u. Walzwerken: Walzblei, Bleirohr, Blei- trapse, Geschossdrähte, gewalzte u. gepresste Zinnfabrikate; b) in ihren Apparatebau- u. Armaturen-Werkstätten: Bleiapparate u. Bleiarmaturen für die Zellulose u. für die gesamte chemische Industrie, wie Verdampf- u. Kühlapparate, Ventilatoren, Ventile, Hähne, Pumpen, auch Schwefelsäurekammern, homogene Verbleiung, sowie Bleilötungen; c) in ihren Schmelzereien: rohe u. legierte Metalle, sowie Bleiguss aller Art. Besitztum: Die Ges. besitzt ein zum Teil als Wohnhaus benutztes Geschäftsgrundstück in Dresden u. Fabrikgrundstücke in Freiberg i. S. u. Eidelstedt bei Hamburg. In den Werken arbeiten 11 Dampfkessel mit 810 qm Heizfläche, 20 Dampfmaschinen mit 810 PS., eine 25 PS. Turbine, 4 Dynamos, 20 hydraulische Pressen, 9 Bleiwalzwerke, 15 Zinn. walzwerke, 3 Hochöfen, 2 Kupolöfen, 3 Raffinieröfen und eine grosse Anzahl andere Blei. schmelz-Einrichtungen. Es werden ca. 250 Personen beschäftigt. Beteiligungen: Die Zweigniederlassung in Grundmühlen-Klostergrab wurde 1912 in eine österr. Ges. m. b. H. mit Kr. 530 000 St.-K. u. die Abteil. Strzybnica-Friedrichhütte (poln. 0.-8. 1925) in eine selbständige polnische Akt.-Ges. umgewandelt. Kapital: RM. 1 875 000 St.-Akt. in 3750 Akt. zu RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 2 000 000. Urspr. M. 1 000 000. 1907 erfolgte Erhöh. um M. 500 000. Nochmals erhöht 1910 um M. 500 000, 1918 um M. 250 000. Weitere Kap.-Erhöh. 1920 um M. 1 500 000 u. lt. G.-V. v. 15./2. 1922 um M. 1 250 000 in 1250 Vorz-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 31./1. 1925 Umstell. von M. 5 000 000 auf RM. 1 880 000 in RM. 1 875 000 St.-Akt. u. RM. 5000 Vorz.-Akt.; letztere sind Ilt. G.-V. v. 28./1. 1928 durch Rückzahl. aus dem Gewinn 1926/27 eingezogen. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende März. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 18t. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K. (ist erfüllt seit 1910), 4 % Div. an St.-Aktien, event. ausserord. Abschreib. u. Rückl., vom Rest 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 2400 pro Mitgl. u. RM. 4800 für den Vors.), vertragsm. Bezüge an Vorst., Überrest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1929: Aktiva: Werkanlagen 655 600, Waren 570 475, Kassa 28 679, Wechsel 64 136, Aussenstände 1 701 895, Beteil. 397 900. – Passiva: A.-K. 1 875 000, R.-F. 110 000, Verbindlichkeiten 1 057 497, Gewinn 376 189. Sa. RM. 3 418 686. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Steuern 528 668, Dubiosen 55 207, Zs. 26 939, Abschr. 141 282, Gewinn 376 189. – Kredit: Vortrag 5333, Erlös verkaufter Wertp. 11 980, Erträgnisse aus Fabrikation u. Beteil. 1 110 972. Sa. RM. 1 128 286. Kurs: Notiz in Dresden 1925 eingestellt. Dividenden: 8 %; 1923/24–1928/29: GM. 50 pro Aktie, 10, 10, 10, 12, 12 %. (Div.- Schein 31.) Vorstand: K. A. Weber, M. Oehme, Freiberg; Max Jahn, Grundmühlen. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Konsul Paul Lindig, I. Stellv. Dir. Paul Jahn, II. Stellv. Major a. D. Max Lindig, Frau Konsul Ottilie Lindig geb. Günther, Frau Dir. Emma Jahn geb. Jung, Frau Margarete Weynert geb. Lindig, Frau Charlotte Werner geb. Lindig, Dipl.-Ing. Hans Jahn, Dresden; vom Betriebsrat: Otto Pohl, Kurt Tannert. Zahlstelle: Freiberg: Ges.-Kasse. Emaillirwerk Akt.-Ges. in Fulda. Gegründet: 1867; Akt.-Ges. seit 30./9. 1921; eingetr. 11./11. 1921. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Zweck: Herstellung von Emaillewaren, Metallwaren u. anderen Industrie-Erzeugnissen einschl. der dafür erforderl. Rohstoffe, Halbfabrikate u. Betriebsmaterialien. Kapital: RM. 2 000 000 in 20 000 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 5 Mill., übern. von den Gründern zu 100 %. Erhöht lt. G.-V. v. 16./10. 1922 um M. 20 Mill. in 20 000 St.-Akt. zu M. 1000, davon M. 9 Mill. zu 140 % u. M. 11 Mill. zu 100 % ausgegeben. Die G.-V. v. 12./5. 1925 beschloss Umstell. von M. 25 Mill. auf RM. 2 Mill. in 25 000 Akt. zu RM. 80. Lt. G.-V. v. 21./12. 1929 Umtausch der Akt. zu RM. 80 in 20 000 Akt. zu RM. 100. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1929: Aktiva: Grundstücke 265 804, Geb. 885 554, Masch. 421 736, Werkz. 50 000, Mobil. u. Geräte 70 316, Fuhrpark 1538, Öfen u. Feuerungen 192 847, Kassa 2957, Debit. 512 062, Eff. 10 651, Wechsel u. Schecks i. Portefeuille 34 120, Waren 1 805 814. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Oblig. 1 000 000, Kredit. 732 223, Pens.- u. Betriebskrankenkasse 210 094, Bankschulden 204 186, Delkr. 22 039, Gewinn-u. Verlustvortrag 70 684, Gewinn 14 172. Sa. RM. 4 253 402.