Metallindustrie, Maschinen- u. Apparatebau. Edelmetall- u. Schmuckwaren. 527 die zu bauenden Masch. Verwend. finden. Zum Betriebe der Masch. dienen 225 Elektromotore mit zus. ca. 4000 PS. Der jährl. Stromverbrauch dieser Motore beträgt ca. 3 000 000 KW u. wird von den der Stadt Köln gehör. Kraftwerken gedeckt. Das Werk besitzt ausserdem drei Dampfkessel mit ca. 300 qm Heizfläche, eine Druckluftzentrale von ca. 3000 cbm Stundenleistung. Die Dampfkessel dienen während der Wintermonate zum Betriebe der dampfhydraul. Pressen u. Hämmer in der Schmiede, sowie zur Heizung der Werkstätten in Gemeinsch. einer weiteren Niederdruckanlage. Die Druckluftanlage dient in den Sommer- monaten u. bei Kohlenmangel ebenfalls zum Betriebe der Pressen u. Hämmer in der Schmiede, sowie zur Bedienung der Niethämmer. Die einzelnen Werkstätten sind durch Normal- u. Schmalspurgleise miteinander verbunden. Der Betrieb erfolgt mittels eigener Lokomotiven. Anschluss an die Staatsbahn ist gleichfalls vorhanden. Zahl der Arb. und Beamten zurzeit ca. 750. Die Ges. gehört ausser 7 kleinen Verbänden dem Verein deutscher Maschinen-Bau-Anstalten u. dem Verein deutscher Werkzeugmaschinenfabriken, beide in B.-Charlottenburg, an. Entwicklung: Die Ges. erlitt im Geschäftsjahr 1925/26 dadurch erhebl. Verluste, dass der verstorbene Gen.-Dir. Jakob Becker ohne Wissen des A-R. erhebl. Kredite aus Mitteln der Ges. an die Firma Imperia-Werke Motorradbau G. m. b. H., deren Anteile Angehörigen der Familie Becker gehörten, gewährten. Das Imperia-Werk geriet in Konkurs; die Kalker Maschinenfabrik hatte vom Verwalter anerkannte Forder. von RM. 409 298. Bei der Schluss- rechnung im Nov. 1929 entfiel auf die nichtbevorrechtigten Gläubiger eine Quote von 11.25 %. Die G.-V. v. 12./12. 1925 hat den früh. Vorstandsmitgliedern die Entlast. verweigert. Gegen deren Erben sind Regressansprüche geltend gemacht. Im April 1928 erfolgte die Sanier. der Ges. durch Herabsetz. des A.-K. auf RM. 385 100 u. Wiedererhöh. auf RM. 1 200 000. Im quli 1928 wurde der Betrieb stillgelegt. Bereits im März 1928 wurde die Abt. Warmwalz- werksbau an die DEMAG in Duisburg u. die Abt. Werkzeugmaschinenbau an die Fa. Schiess-Defries A.-G. in Düsseldorf abgegeben. Die Ausnutzung der restl. Abt.: Hydraulik, Kaltwalzwerksbau u. Adjustage erfolgte durch Abschluss von Verträgen mit den Firmen MEs Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Ehrhardt & Sehmer, Saarbrücken, u. EUMUCO Aktiengesellschaft für Maschinenbau in Schlebusch-Manfort. Diese Verträge hatten zur Folge, dass die Ges. die eigene Fabrikation vorläufig einstellte. Die entbehrl. Maschinen wurden an die AWG Allgem. Werkzeugmaschinen-Ges. Akt.-Ges., Berlin, verkauft. Beteiligungen: 1928/29 beteiligte sich die Ges. an der Maschinenbau-Akt.-Ges. vorm. Eberhardt & Sehmen in Saarbrücken. Kapital: RM. 1 200 000 in 12 000 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 3 600 000. Urspr. A.-K. M. 3 600 000, von 1921–1922 erhöht auf M. 10 800 000 in 7200 St.-Akt. u. 3600 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.- Umstell. lt. G.-V. v. 18./12. 1924 von M. 10 800 000 auf RM. 3 851 500 derart, dass der Nenn- betrag der St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 500 herabgesetzt wurde. Unter Berücksicht. des Einzahl.-Wertes der Vorz.-Akt. von RM. 251 500 wurden die 3600 Vorz.-Akt. auf 503 Aktien so zus. gelegt, dass dieselben gleichfalls einen Nennwert von RM. 500 haben. Diüese 503 Vorz.-Akt. sind dann in St.-Akt. umgewandelt worden. Die G.-V. v. 11./4. 1928 beschloss Herabsetz. auf RM. 385 100 durch Einziehung von 3852 Aktien, die der Ges. frei- willig u. unentgeltlich zur Verf. gestellt wurden u. Herabsetz. des Nennwerts aller übrigen Aktien von je RM. 500 auf je RM. 100 zur Tilg. der Unterbilanz, zur Vornahme a. o. Abschr. u. Zurückstellungen. Sodann Wiedererhöhung auf RM. 1 200 000 durch Ausgabe von 8149 Aktien zu je RM. 100. Grossaktionäre: Hauptaktionär ist der Richard Kahn-Konzern in Berlin. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen Tant. an A.-R., Rest Super- Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1929: Aktiva: Grundst. 700 000, Geb. 735 000, Ausrüstungen 1, Werkz. 1, Modelle 1, Möbel u. Utensil. 1, Patente 1, Beteilig. 220 000, Kassa 821, Wechsel 50 000, Postscheck 4828, Schuldner 938 469, Vorräte 20 511, (Bürgschaftsverpflicht. 7578). – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 120 000, Gläubiger einschl. Rückstell. 1 137 295 (davon Anzahlungen 56 666), Umstellungs-Res. 150 000, Gewinn 62 339, (Bürgschaftsverpflichtungen 7578). Sa. RM. 2 669 635. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 318 146, Abschr. auf Geb. 15 000, Gewinn 62 339. Sa. RM. 395 486. – Kredit: Rohüberschuss RM. 395 486. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 127.25 %; Ende 1924–1927: 42.25, 27, 73.50, 37 %; in Köln: Ende 1924–1927: 42.5, 27, 75, 35 %. – Notiz an beiden Börsen wurde 1928 eingestellt. Dividenden: 1913/14: 10 %; 1923/24–1928/29: 0, 0, 0, 0, 0, 4 %. Direktion: Stephan Dadaniak. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rechtsanwalt Dr. Hermann Fischer, Stellv. Dipl.-Kaufmann Wilhelm Limberg, Richard Kahn, Berlin; Baurat E. Lechner, Köln-Bayenthal; Kurt Hiehle, ranz Rosenthal, Berlin. Zahlstellen: Kalk: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disc.-Ges.; Köln: A. Schaaff.- Bankverein Fil. d. Deutschen Bank u. Disc.-Ges.; Berlin u. Köln: Commerz- u. rlvat-Bank.