Metallindustrie, Maschinen- u. Apparatebau. Edelmetall- u. Schmuckwaren. 529 Maschinenfabrik Act.-Ges. vorm. Wagner & Co. in Köthen. (Börsenname: Wagner & Co. Maschinenfabrik.) Gegründet: 1890. Zweck: Fabrikation von Masch. aller Art, Dampfkesseln usw. Die Ges. stellt Maschinen u. Apparate für Papier- u. Zellulosefabriken, ferner Dampfkessel u. Kesselschmiedearbeiten her u. liefert erhebliche Mengen von Rohguss auch an andere Fabriken. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst 56 000 qm, wovon 35 000 qm bebaut sind; auf das Fabrikgrundstück, das am Bahnhof Köthen gelegen ist, entfallen 51 000 qm. Die Fabrik besteht aus 5 massiven Hallen von 9–20 m Spannweite bei 137–155 m Länge, welche sämtlich mit elektr. Laufkränen von 10–25 t Tragkraft ausgerüstet sind. An die Hallen gliedern sich die Schmiede mit Laufkränen u. Lufthammer versehen, der Kompressorenraum mit 3 Kompressoren von 32 cbm Leistung, das Transformatorenhaus mit einer Transformatoren- leistung von 750 KVA., die Werkzeugmacherei. Ferner ist eine autogene u. elektr. Schweisserei vorhanden sowie eine Eisengiesserei, die mit 3 Kupolöfen von je 4–6 t stündlicher Leistung, 1 ÖOlmartinofen für 15 000 Kkg Schmelzgut, mit elektr. Laufkränen von 3–15 t Tragkraft u. mit Formmasch. für die Herstellung von Massenartikeln ausgerüstet ist u. in welcher Stücke bis zum Einzelgewicht von 40 t hergestellt werden können. An die Eisengiesserei lehnt sich die Metallgiesserei, welche mit einem Olfeuerungsofen u. 2 Tiegelöfen aus- gerüstet ist. Sämtl. Werkstätten sind mit elektr. Licht- u. Kraftleitungen sowie mit einer Pressluftanlage versehen. Die einzelnen Abt. des Werkes sind durch schmal- u. normalspurigen Gleisanschluss miteinander verbunden, letzterer hat Anschluss an die Reichs- bahn. Ferner hat die Ges. ein Direktions- u. Beamtenwohnhaus für 10 Familien sowie die notwendigen Bureauräume; der Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes ist fertiggestellt u. in Betrieb genommen. Ca. 600 Angest. u. Arb. Kapital: RM. 3 005 000 in 1000 St.-Akt. zu RM. 1000, 20 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 50 Vorz.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 700 000. Urspr. A.-K. M. 500 000, 1907 erhöht auf M. 700 000 (über Herabsetz. d. A.-K. u. Wieder- erhöh. auf M. 700 000 im Jahre 1913 s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1920/21), dann erhöht von 1918–1923 auf M. 21 000 000 in 20 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapital- beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 13./12. 1924 von M. 21 000 000 auf RM. 3 005 000 derart, dass der Nenn wert der St.- bzw. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 150 bzw. RM. 5 umgewertet wurde. 1928/29 Neustückl. des A.-K. Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit ist im Besitz des Jakob Michael-Konzerns. Anleihe: M. 400 000 in 4½ % Oblig. von 1910, Stücke zu M. 1000, 500 u. 300, aufgewertet auf RM. 150, RM. 75 u. RM 45. Für Genussrecht auf anerkannten Altbesitz sind RM. 31 920 Genussrechtsurkunden über RM. 100, RM. 50 u. RM. 30 ausgegeben worden. Sichergestellt auf die Anlagen der Ges. Zahlstellen: Köthen: Ges.-Kasse; Köthen u. Dessau: Anhalt- Dessauische Landesbank; Berlin, Magdeburg, Köthen u. Dessau: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. im Jan. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 360 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, 8 % Div. an Vorz.- Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1200 je Mitgl., Vors. das Doppelte), Rest weitere Div. Bilanz am 30. Sept. 1929: Aktiva: Grundst. 147 289, Geb. 914 210, Masch. 600 000, elektr. Licht- u. Kraftanlage 1, Apparate, Geräte u. Werkzeuge 1, Modelle 1, Gleise 1, Beteil. 1, Kraftwagen 1, Patente 1, Versuche 1, Wagen 1, Halbfabrikate u. Magazin-Vorräte 512 326, Kassa 6403, Bankguth. 866 952, Debit. 702 130. – Passiva: A.-K. 3 005 000, R.-F. 50 000, Partial-Obl. 46 425, Obl.-Aufwert. 28 370, Arbeiter-Unterstütz. kasse 30 000, Kredit. 487 189, noch nicht abgehob. Div. 1386, Gewinn 100 952. Sa. RM. 3 749 322. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 421 993, Abschr. 303 410, Gewinn 100 952, (davon R.-F. 50 000, Div. 400, Vortrag 50 552). – Kredit: Gewinn aus 1928 336, Geschäfts- ergebnis nach Abzug der Fabrikat. kosten 826 018. Sa. RM. 826 355. M I In Berlin: Ende 1925–1929: 41.75, 68, 40, 34 , 31.50 %. – Auch im Freiverkehr agdeburg. Dividenden: St.-Akt.: 1913: 0 %; 1924/25–1928/29: 8, 5, 0, 0, 0 %. – Vorz.-Akt.: 1924 25–1928/29: 8, 8, 0, 8, 8 %. Direktion: Dipl.-Ing. Paul Eberstadt, Dessau; Otto Dörries, Köthen. Prokuristen: Bernhard Wicky, Otto Mehnert, E. Danneberg. 3 Aufsichtsrat: Vors. Dir. Max Goitein, Berlin; Stellv. Fabrikbes. Oswald Lührs, Köthen; echtsanwalt Dr. Hans Herzog, Bankier Kurt Haase, Berlin; vom Betriebsrat: Fritz aldeweg, Oskar Ullrich. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin, Köthen, Magdeburg u. Dessau: Deutsche Bank u. Isconto-Ges. Bernhard Kucher, Akt.-Ges. in Liqu., Eisenwaren Gross- u. Kleinhandel, Konstanz, Zollernstr. 26. Lt. G.-V. v. 14./1. 1929 Auflös. u. Liqu. der Ges. Liquidator: Kfm. Wilhelm Kramer, Konstanz, Zollernstr. 26. Die Ges. wurde lt. Bekanntm. vom 7./3. 1930 von Amts wegen gelöscht. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1929. 5 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1930. 34