Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 597 gerichts v. 21./5. 1929 ist die Liquidation wieder eröffnet. Der frühere Liquidator Postrat a. D. Otto Stoecker, Berlin, wurde erneut zum Liquidator bestellt. Am 30./11. 1929 wurde die Firma wieder gelöscht. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1926. Deutsche Telephonwerke und Kabelindustrie Akt.-Ges. in Berlin 80 33, Zeughofstr. 6–9. Gegründet: 16./6. 1897; eingetr. 25./6. 1897. Sitz bis 1904 in Köln. Firma bis 8./8. 1922: Aktiengesellschaft für Elektricitäts-Anlagen. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. J ahrg. 1899/1900. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Fabriken u. Unternehm. der Telephon- u. Kabel- industrie u. anderer Fabriken u. Unternehm. jeder Art im Gebiete der angewandten Elektro- technik sowie der Feinmechanik, Metallindustrie u. verwandter Gebiete, einschliessl. der Ausnutzung der Elektrizität in jeder Form. Lt. G.-V. v. 8./8. 1922 Übernahme der 1887 gegründeten Deutschen Telephonwerke G. m. b. H. u. der Deutschen Kabelindustrie G. m. b. H., Berlin, mit Wirkung ab 1./10. 1921 u. infolgedessen Firmenänderung. Besitztum: Die Betriebe umfassen das Telephonwerk in Berlin, Zeughofstr. 6–9, und das Kabelwerk in B.-Niederschöneweide, Berliner Strasse, Ecke Karlshorster Strasse. Das Telephonwerk ist auf einem rd. 8200 qam umfassenden Grundstück errichtet, wovon 4300 qm überbaut sind (Nutzfläche 22 000 am). Das Werk ist an das Netz der Städtischen Hektrizitätswerke angeschlossen; der entnommene Strom dient zum Antrieb von 150 Elektro- motoren mit 900 PS Leistung. Die Einrichtungen des Werkes, das u. a. eine neuzeitlich eingerichtete Schraubenfabrik, Tischlerei u. Grossschlosserei enthält, ermöglichen die Fabrikation aller Teile im eigenen Betriebe, die zur Herstellung von Fernsprechvermittlungs- anlagen für öffentl. Zwecke bis zum grössten Umfang, Fernsprech-u. Signalapparaten u. Anlagen für jeden Zweck u. in jeder Grösse, Hochfredquenz-, Telegraphen- u. Fernsprechapparaten u. Hamann Rechenmaschinen erforderlich sind. Die Ges. hat sich durch Erwerb der Nahag-A.-G. in B.Lichtenberg u. den für ihre Zwecke günstig gelegenen Fabrikanlagen dieses Unter- nehmens weitere Ausdehnungsmöglichkeiten geschaffen. Die Grundfläche dieser gepachteten PTabrikanlagen beträgt rd. 25 500 qm, die bebaute Fläche 8900 dam. Die Fabrikanlage des Kabelwerks besteht in einem Hallenraum mit einem mehrstöckigen Verwaltungsgebäude. Das Grundstück umfasst 22 500 am, wovon 12 800 qm bebaut sind (Nutzfläche 14 000 qm). Das Werk besitzt Wasserverladegelegenheit an der Spree u. Gleisanschluss an die Reichs- bahn. Die Anlage ist gegliedert in ein Drahtziehwerk mit Beizerei, Giesserei, Verzinkerei u. Verseilerei, Trockenanlagen mit Bleipressen. Abteilung für Armierung der Kabel, Gummi- werk, Gummiaderabteil., Spinnerei, Klöppelei, Imprägnierabteil. für Leitungen u. Stoffe, Emailledrahtabteil. u. Abteil. zur Herstell. von Kabelarmaturen. Zur Erzeugung von Dampf für Heiz- u. Industriezwecke dient eine Kesselanlage mit 300 qm Heizfläche. Die elektr. Fnergie wird vom städt. Elektrizitätswerk geliefert. Für den Antrieb der Maschinen durchweg neuester Konstruktion sind Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von etwa 1500 PS vorhanden. Zur Prüfung der Fabrikate u. Materialien sind mit allen Hilfsmitteln Aausgerüstete Prüf- u. Messräume sowie ein chem. Laboratorium mit einer neuzeitlich ein- gerichteten Messabteil. zur Prüfung von Interurbankabeln sowie eine Transformatorenanlage mit Prüfspannung bis 150 000 Volt zur Prüfung von Hochspannungskabeln vorhanden. Die Erzeugnisse des Kabelwerkes sind Schwachstrom-, Starkstrom- u. Hochspannungskabel u. Leitungen, Schnüre, Emailledrähte, blanke Kupferdrähte, Kabelarmaturen u. sonstige ainschlägige Artikel. Die Fabrikanlage des Werkes Berlin-Lichtenberg (früher ahag A.-G.) besteht aus Montageräumen für vollautomatische Vermittlungsämter für die Reichspost; Grossschlosserei, Tischlerei, Fabrikat.-Anl. für die Herstell. von Rohr- u. Seil- postanlagen u. Quecksilber-Dampfgleichrichtern. Der Grundbesitz ist ca. 25 000 qm gross, wovon 8900 qm bebaut sind. Die Ges. besitzt ferner die Häuser in Berlin, Wrangelstr. 100–103. Beteiligungen: Automatische Fernsprechanlagenbau G. m. b. H. in Berlin (Kap. MI. 300 000, Beteil. 33 0%). Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Zentralverband der deutschen elektrotechnischen Industrie E. V., Berlin; Verband Deutscher Schwachstrom-Industrieller, Berlin; Vereinigung eutscher Starkstromkabel-Fabrikanten, Berlin; Deutscher Schwachstrom-Kabel-Verband, erlin; Vereinigung Deutscher Telephonschnur-Fabrikanten, Berlin; V. L. G.-Leitungsdraht- H., Berlin; Verband Berliner Metallindustrieller E. V., Berlin; Verband der Funk- ind. E. V. 0 Kapital: RM. 7 200 000 in 90 000 St.-Akt. zu RM. 60 u. 6000 St.-Akt. zu RM. 300. – Vorkriegskapital: M. 10 000 000. Urspr. A.-K. M. 16 000 000, 1902 auf M. 7 500 000 herabgesetzt u. gleichzeitig auf M. 10 000 000 Vieder erhöht, 1904 auf M. 7 000 000 herabgesetzt, 1912 auf M. 10 000 000 erhöht; dann erhöht 1922 auf M. 125 000 000 in 90 000 St.-Akt. zu M. 1000, 6000 St.-Akt. zu M. 5000 u. 5000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.- Umstell. lt. G.-V. v. 31./3. 1925 unter Einziehung der M. 5 000 000 Vorz.-Akt., mithin von M. 120 000 000 auf RM. 7 200 000 in 90 000 Akt. zu RM. 60 u. 6000 Akt. zu RM. 300. Grossaktionäre: Elektrische Licht- u. Kraftanlagen A.-G. in Berlin (Majorität).