606 Elektrizitatswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Vertriebsgesellschaften: Im Besitz der Siemens & Halske A.-G., der Siemens- Schuckertwerke A.-G. oder beider gemeinsam befinden sich eigene Vertriebsgesellschaften in den meisten Auslandsstaaten. Entwicklung: Die G.-V. v. 9./3. 1903 genehmigte einen mit der Elektrizitäts-A.-G. vorm. Schugkert & Co. in Nürnberg geschlossenen Vertrag zwecks Bildung einer besond. Gesellschaft zur Übernahme der Fabrikat.- u. Vertriebsabteilungen beider Firmen auf dem Gebiete der Starkstromtechnik. Siehe hierüber die mit M. 90 000 000 St.-Kapital errichtete Siemens- Schuckert-Werke G. m. b. H. in Berlin, seit 12./7. 1927 umgewandelt in Siemens-Schuckert- werke A.-G. (Kap. RM. 120 000 000). Anfang 1920 vereinigten Siemens & Halske durch Vertrag mit Wirkung ab 1./8. 1919 ihr Glühlampenwerk mit denen der A. E. G. u. der Auer-Ges. in der Firma „Osram“' G. m. b. H. Kommanditges., an der die S. & H. A.-G. mit 33 / % beteil. ist. Unter Führ. der S. & H. A.-G. fand i. J. 1921 die Gründ. der „Siemens-Bauunion“ G. m. b. H., Kommanditges. statt. Die Bauunion ist aus der elektr. Bahnabt. der S. & H. A.-G. hervorgegangen. Kommanditisten sind die grossen Firmen des Siemens-Konzerns. Das Betriebskap. der Ges. beträgt RM. 1 105 000. Die Ges. übern. Tiefbauten aller Art wie Wasserkraftanlagen, Eisenbahnen, Hafenbauten, Fluss- bauten, Eisenbetonbauten u. dergl., namentl. pflegt sie als Sondergebiet die Trockenleg. von Baugruben mittels Absenkung des Grundwasserspiegels. 0 Zum Zwecke der Vereinfachung der Konstruktion, der Herstell. u. des Vertriebes aller auf dem Gebiete des Eisenbahnsicherungswesens zur Verwendung gelangenden Fabrikate wurde 1926/27 die „Vereinigte Eisenbahn-Signalwerke G. m. b. H.“ gegründet, an der ausser der Ges. u. den Eisenbahnsignalbauanstalten Max Jüdel, Stahmer, Bruchsal A.-G. auch die Allgemeine Electricitäts-Gesellschaft beteiligt ist. Die unter der Firma Gebr. Siemens & Co., Fabrik elektrot. Kohlen in B.-Lichtenberg betriebenen Anlagen für Kohle-Fabrikate wurden im Mai 1928 mit der gleichartigen Fabrik der den Rütgerswerke A.-G. gehörigen Planiawerke in der neugegründeten Siemens-Plania- werke A.-G. für Kohlefabrikate vereinigt (s. auch unter Beteil.). Die Ges. besitzt die Mehrheit der Aktien dieses Unternehmens. –— Die S. & H. A.-G. übernahm 1927/28 die Fabrikation der Photomaton-Maschinen u. beteiligte sich in mässigem Umfange an der Société continentale photomaton. – Die G.-V. v. 26./1. 1929 beschloss Austausch von nom. RM. 7.5 Mill. Akt. der Elektrische Licht- u. Kraftanlagen A.-G. gegen RM. 5 000 100 Akt. der S. & H. A.-G. (s. a. Kapitah). „ Die Ges. baute u. a. die elektr. Hoch- u. Untergrundbahn in Berlin. Im Nov. 1905 erhielt die Ges. im Verein mit der Allg. Elektrizitäts-Ges. in Berlin die Bauausführ. der Stadt- u. Vorortbahnen in Hamburg. Beide Ges. erhielten 1908 auch die Konz. zum Betrieb dieser Hamburger Stadt- u. Vorortbahnen. Die Betriebsausrüstung der Hamburger Bahnen u. der Betrieb selbst werden für Rechnung der Betriebsgesellschaft Hamburger Hochbahn- Akt.-Ges. ausgeführt, welche Aktien 1912 an die von Siemens & Halske A.-G., den Siemens-Schuckert-Werken G. m. b. H. und Allg. Elektr.- Ges. neu gegründete Elektro Treuhand-A.-G. in Hamburg übergingen. – Okt. 1929 wurde nach einer Bauzeit von 4 Jahren das Shannon-Kraftwerk, verbunden mit umfangreichem Hochspannungsnetz nebst Trans- formatorenanlagen, das den gesamten Freistaat Irland mit elektr. Strom versorgt, fertig- gestellt u. vom Freistaat übernommen. Interessengemeinschaftsverträge: Die Ges. ist durch Interessengemeinschaftsvertrag vom 30./12. 1920 mit der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. in Gelsenkirchen u. der Elek- trizitäts-A.-G. vorm. Schuckert & Co. in Nürnberg verbunden. Zweck dieses Vertrages, an dem bei Abschluss die heute mit der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. vereinigte Deutsch- Luxemburgische Bergwerks- u. Hütten-A.-G. als selbständiger Partner beteiligt war, war der Zus.schluss der geschäftl. Belange u. Beziehungen der Vertragschliessenden (Gelsen- kirchener Bergwerks-A.-G., Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- u. Hütten-A.-G., Siemens & Halske A.-G. u. Elektrigzitäts-A.-G. vorm. Schuckert & Co.) derart, dass die Ges. unter Wahrung ihrer rechtl. u. verwaltungsmäss. Selbständigkeit eine wirtschaftl. Einheit bilden sollten. Ziel des Vertrages war nicht nur der gegenseit. Austausch der Erzeugnisse u. die Bildung einer durch Gewinnausgleich hergestellten Fabrikationseinheit vom Rohstoff bis zur Fertigware, sondern auch vornehml. die Gewährleist. einer Gleichmässigkeit in der Geschäftsführ. der befreundeten Ges., um dadurch die Durchführ. von Plänen auf längere Sicht hinaus zu ermöglichen. Zu diesem Zwecke wurde das A.-K. der vier Ges. bei Vertrags- abschluss Ende 1920 um den Betrag der im Umlauf befindl. St.-Akt. erhöht, so dass bei Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G., Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- u. Hütten-A.-G. u. Siemens & Halske A.-G. je M. 130 000 000 (bzw. RM. 6 500 000 nach Umstell.), bei Elektrizitäts- A.-G. vorm. Schuckert & Co. M. 70 000 000 (bzw. RM. 3 500 000) Vorz.-Akt.) geschaffen wurden. Obschon der Interessengemeinschaftsvertrag durch den Beitritt der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. u. der Deutsch-Luxemburgischen Bergwerks u. Hütten-A.-G. zu den Ver- einigten Stahlwerken in wesentlichen Punkten undurchführbar wurde, wurde in der G.-V. der Siemens & Halske A.-G. vom 26./3. 1926 u. den gleichzeitig stattfinden G.-V. der Ver- tragspartner durch einstimmigen Beschluss als allseitig bestehender Wunsch festgestellt, die in dieser Interessengemeinschaft bewährte Zus. arbeit aufrechtzuerhalten. Es wurden Vereinbar. dahin getroffen, dass von dem im Vertrage vorgesehenen Gewinnausgleich Abstand zu nehmen ist. Ferner hat der Zus.schluss der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. u. der Deutsch-Luxemburgischen Bergwerks- u. Hütten-A.-G. eine Neuverteil. der Vorz.-Akt. wie ―――――――