664 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Zweck: Versorg. der Bevölkerung mit Elektrizität u. demgemäss Errichtung, Erwerb, Ver. ausserung, Verwert. u. Betrieb gewerbl. Einrichtungen u. Anlagen, die diesem Zwecke dienen. Besitztum: Die Ges. besitzt in Sagan am Herderberg, Wittgendorf, Niederhartmanns. dorf, Neusalz Fabrikgebäude u. Grundstücke von insges. 35 943 qm, Greisitz 108 386 qm. Im April 1924 wurde die Wasserkraftanlage in Greisitz a. Bober in Betrieb genommen. Hoch. spann.-Leitungen etwa 46.5 km 60 000 Volt u. 750 km 20 000 Volt vorhanden. – Die Ges. besitzt im Kreise Sagan am Herderberg eine Schaltstation, eine Betriebswerkstatt sowie eine Reparaturwerkstatt, in den Kreisen Sagan, Sprottau & Freystadt die Stromversorg. Anlagen. Die Ges. ist Eigentümerin der Kommunalen Boberkraftwerke Greisitz G. m. b. H, die ein Wasserkraftwerk am Bober gebaut haben. Die Kreise Sagan, Sprottau u. Freystadt haben sich gegenüber der Ges. verpflichtet, keine Konkurrenz zu machen. –— Etwa 150 Angestellte u. Arb. 1929 wurden versorgt 6 Städte, 213 Gemeinden, Genossenschaften usw., 90 Rittergüter u. 80 industrielle Abnehmer. Im Geschäftsjahr 1926 war die Ges. gezwungen, die ihr vertraglich noch bis 1945 zustehende Stromversorgung der Stadt Grünberg vorzeitig aufzugeben, weil der für die Stromzuführung mit dem Kreise Grünberg geschlossene Wegebenutzungsvertrag ablief u. ein Enteignungsrecht für die weitere Belassung der Stromzuführungsleitungen nicht zu erhalten war. In 1926 wurde die von den Elektrowerken hergestellte 60 000 Volt-Doppel- leitung Hansdorf-Neusalz u. das Umspannwerk Neusalz von der Ges. übernommen. Als Gegenwert erhielten die Elektrowerke RM. 550 000 junge Aktien der Ges.; der den Nominal. betrag der jungen Aktien überschreitende Wert der Anlagen ist dem Anlage-Tilg.-F. zuge- führt worden. Beteiligungen u. Verträge: Die Ges. ist beteiligt an: Kommunale Elektr.-Werke Schlesien G. m. b. H. Breslau u. Bankverein Sprottau e. G. m. b. H., Sprottau. – Die Ges. hat Strom. lieferungsverträge abgeschlossen mit: Elektrowerke A.-G., Berlin; Schenke & Hempel, Nieder- Gorpe; A. & W. Willmann A.-G., Luthrötha; v. Poncet, Glashüttenwerke Friedrichshain; Herzogl. Elektrizitätswerk Sagan. Statistik: Anschlusswert 1922/23–1923/24: 24 527, 26 243 Kw.; 1924–1929: 28 546, 29 597, 31 941, 39 483, 43 825, 47 374 Kw. Stromabgabe 1922/23–1923/24: 10 411 000, 10 766 300 Kwh.; 1924–1929: 15 540 000, 16 631 000, 18 425 000, 28 038 000, 30 244 000, 31 603 000 Kwh. Kapital: RM. 5 350 000 in' 3986 Akt. zu RM. 100 u. 7 Akt. zu RM. 200 u. 4950 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 25 Mill., übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 19./12. 1922 erhöht um M. 35 Mill., ausgegeb. zu 100 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 23./2. 1923 um M. 60 Mill. in 20 000 Akt. zu M. 1000 u. 8000 Akt.- zu M. 5000 ausgeg. zu 250 %. Die Kap. Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 30./12. 1924 unter Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt. von M. 120 Mill. auf RM. 4 800 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der St.-Akt. von M. 1000 bzw. M. 5000 auf RM. 40 bzw. RM. 200. Lt. G.-V. v. 6./4. 1925 Erhöh. um RM. 550 000 in 550 St.-Akt. zu RM. 1000. Lt. Bek. vom März 1930 Umtausch der Akt. zu RM. 40 u. 200 in solche zu RM. 100 u. 1000. Grossaktionäre: Kreis Sagan, Kreis Freystadt, Kreis Sprottau, Provinz Schlesien, Herzogtum Sagan, Elektrizitäts-Lieferungs-Ges., Berlin, Elektrowerke A.-G., Berlin, Ritter- gutsbesitzer Dr. Rich. von Tiedemann, B.-Charlottenburg. Dawesbelastung 1926–1928: RM. 17 668, 37 680. 40 598. Anleihen: I. M. 25 000 000 in 6 % Teilschuldverschr. v. 1922, II. M. 25 000 000 in 8 % Teilschuldverschr. v. 1922. Zwecks Barablös. wurden beide Anleihen gekündigt zum 1./6. 1928. Ablös.-Betrag einschl. Zs. bei Anleihe I = RM. 0.20, bei Anleihe II = RM. 0.03 für e M. 1000. Noch nicht eingelöst am 31./12. 1929: I. RM. 794, II. RM. 187. Wertbeständige Anleihe: 20 000 t Oberschl. Flammstück-Kohle, 6 %; rückzahlbar zu pari ab 1./2. 1929, eingeteilt in 600 Stück Teilschuldverschreib. über den Geldwert von 10 000 kg Kohle (Lit. A Nr. 1–600), 1500 Stück über 5000 kg Kohle (Lit. B Nr. 601 –2100) 5000 Stück über 1000 kg Kohle (Lit. C Nr. 2101–7100). 3000 Stück über 500 kg Kohle (Lit. D Nr. 7101–10 100). Aufgenommen zur Vollend. des Baues der Wasserkraftanl. Greisitz. Kurs seit Febr. 1924 in Breslau zugelassen. Kurs Ende 1924–1929: 7.9, 7.75, 13.50, 12.65, 14.15, 13 RM. pro t. Sämtl. 3 Anleihen hyp. gesichert (Grundbesitz des Wasserkraftwerkes Greisitz). Darlehen von 1929: Schweizer Fr. 300 000 zu 8 % auf 3 Jahre. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 40 A.-K. = 1 St. Gewinnyerteilung: 5 % z. R.-F., dann 5 % Div, an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. ausser jährl. von der G.-V. festzusetzenden Vergüt. Über Bildung sonst. Rückl. etc. beschliesst ie G.-V. ZBilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. 60 651, Geb. 346 226, Wasserkraftanlage Greisitz 2 025 600, Fernleitungen 3 834 619, Hochvoltstationen 1 050 286, Strassenleitungen 157 724, Elektrizitätsmesser 106 472, Inv., Mobil. u. Werkz. 7000, Fahrzeuge 13 000, im Bau befindl. Anlagen 303, Kassa 1239, Eff. u. Beteil. 1673, Hyp. 14 000, Waren 245 534, vermietete Transformatoren 8218, im voraus gezahlte Prämien 5876, Bankguth. 337 117, verschied. Debit. 729 137. – Passiva: A.-K. 5 350 000, R.-F. 50 760. 6 % Kohlenwertanl. 342 240, 6 % do. Einlösung 15 774, 6 % Schuldverschr.-Einlös. 794, 8 % do. 187, Hyp. 14 000, Schweizer Dar- lehen (Fr. 300 000) 243 765, Baukostenzuschüsse 249 207, nicht eingel. Kohlenwertanleihe-