694 Industrie der Steine und Erden. Gesellschaften liegen unmittelbar nebeneinander an dem Breitenburger Schiffahrtskanal haben zus. eine Wasserfront von über 500 m, sind durch Gleise u. gemeinsame Elektrizitätz- anlagen verbunden u. haben gemeinschaftl. Verwaltung u. Versorgung von Rohmaterialien. Der Breitenburger Ges. gehören zu Eigentum Grundstücke im Gesamtflächenraum von 130 ha 43 a 99 qm, von welchen 16 ha 12 a 59 qm auf die Fabrikgrundstücke u. Arbeiter. wohnhäuser entfallen. Die Holsteinische Portland-Cement-Fabrik-Ges. m. b. H. besitzt eigen- tümlich Grundflächen von insges. 46 ha 27 a 32 qm; von diesen entfallen auf Fabrikgrund- stücke 21 ha 40 a 73 qm. Die Fabrik der Breitenburger Ges. befindet sich grösstenteils auf einem vom Grafen zu Rantzau-Breitenburg bis 31./12. 1983 gepachteten 29 ha 87 a 76 qm grossen Grundstück aus welchem auch die Kreide entnommen wird. Der Ton, als zweitwichtigstes Rohmaterial, wird teils aus verschied. der Ges. gehörigen Ländereien, teils auf Grund langjähr. Lieferungs- verträge auf dem Wasserwege bezogen. Die Aufbereit. geschieht im Nassverfahren. Der Ges. steht eine Drehofenanlage zur Verfüg. In ihr besitzt sie unter anderem 2 Drehöfen für eine Tagesleist. von rd. 450 000 kg Zementklinker. Daneben stehen ihr 18 kontinuierliche Brennöfen mit umfangreichen Vorbetrieben, im besonderen maschinellen Pressen für Luft. Trocknerei, zur Verfügung. Zur Vermahlung stehen 3 leistungsfähige Mühlenanlagen zu Gebote. Ausgedehnte Kesselanlagen, Dampfmaschinen, Turbodynamo usw. sind vor- handen, der Betrieb wird zum grossen Teil elektrisch geführt. Die gesamten Anlagen sind ausreichend, um in allen Fabrikationsstadien eine jährliche Produktion von über 1 000 000 Fass Zement herstellen zu können. Auf beiden Fabriken zusammengenommen sind Arbeiterwohnungen für 135 Familien vorhanden. Die Breitenburger Ges. ist ebenso wie die Holsteiner Ges. Mitglied der Nordd. Zement. Verband G. m b. H. in Berlin. Die Kontingentsziffer beider Fabriken beträgt insges. 4.22 %. Kapital: RM. 2 728 000 in 9000 St.-Akt. zu RM. 100, 1820 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 8000 Vorz.-Akt. zu RM. 1. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. u. Nachzahl.-An- spruch ausgestattet. Sie können ab 1./1. 1927 ganz oder teilweise mit 3 monatl. Kündig. zu 115 % zurückgezahlt werden. – Vorkriegskapital: M. 3 500 000. – Anfang 1918 befanden sich von dem A.-K. noch rd. 15 % als Vorratsaktien im Besitz der Ges. Urspr. A.-K. M. 450 000 erhöht bis 1906 auf M. 3 500 000, dann erhöht von 1920–1923 auf M. 42 000 000 in 34 000 St.-Akt. u. 8000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 31./10. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 42 000 000 auf RM. 2 728 000 (St.-Akt. 25: 2, Vorz.-Akt. 1000: 1) in 34 000 St.-Akt. zu RM. 80 u. 8000 Vorz.-Akt. zu RM. I. Lt. Bekanntm. v. 7./4. 1928 Umtausch der St.-Akt. zu RM. 80, in Aktien zu RM. 1000 bzw. RM. 100. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät im Juni. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-A.-K. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 16 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), 6 % Div. an Vorz.-Akt., vertragsm. bzw. bis 10 % Tant. an Dir. u. Angestellte, 4 % Div. an St.-Akt., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Überrest Super-Div. an St.-Akt. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Fabrikanl. 1 399 477, Grundst. u. Tonländereien 286 850, Wohnhäuser 115 000, Beteil. 199 400, Kassa u. Wechsel usw. 297 356, Forder. an Verschiedene 2 10 1 184, Vorräte 924 753. – Passiva: A.-K. 2 728 000, R.-F. 165 675, Div.-Rückstände 1774, Oblig.-Dienst 18 144, Schulden an Verschiedene 864 465, Abschr.- u. Instandhalt.-K. 1 199 837, Gewinn 346 125. Sa. RM. 5 324 020. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter, Geschäfts-Unk., Pachtgebühr usw. abzügl. Eingänge für Mieten u. Zs. 168 269, Steuern. Versicherungsprämien u. sozialgesetzl. Lasten 472 892, Reparat. 235 954, Abschr.- u. Instandhalt.-K. 318 000, Gewinn 346 125 (davon R.F. 15 929, Div. auf St.-Akt. 276 600, do. auf Vorz.-Akt. 480, Tant. an A.-R. 24 226, Vortrag 28 8809). Kredit: Gewinnvortrag aus 1928 27 549, Bruttogewinn in 1929 1 513 692. Sa. RM. 1 541 241. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 70.50 %; Ende 1925 –1929: 59.50, 164, 153, 150, 111 %. — In Hamburg: Ende 1913: 70 %: Ende 1925–1929: 60, 159, 150, 149, 112 %. Dividenden: St.-Akt. 1913: 0 %; 1924–1929: 6, 10, 9, 12, 12, 12 % (Div.-Schein 2); Vorz.-Akt. 1924–1929: 6 %. Direktion: Herm. Methler, Hamburg. Prokuristen: E. v. Franck, L. Lange. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Erich Meyer, I. Stellv. Konsul Kurt Gumpel, Hannover; II. Stellv. Justizrat Dr. Martin Mayer, Frankf. a. M.; Rechtsanw. Dr. Fritz Oliven, Bankier Dr. Otto Jeidels, Berlin; Dir. Wilhelm Bellwinkel, Dortmund; Geh. Reg.-Rat Dr. Ludwig Rintelen, Düsseldorf. Zahlstellen: Berlin: Berl. Handels-Ges.; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn; Hamburg: Norddeutsche Bank in Hamburg Fil. der Deutschen Bank u. Disconto-Ges. Lahrer Ofen- u. Tonwarenfabrik Carl u. Otto Müller Akt.-Ges. in Lahr (Baden). Gegründet: 19./12. 1923; eingetr. 13./1. 1924. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Die Ges. ist eine Familiengründung. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Tonwaren u. Kachelöfen aller Art sowie verwandter Artikel. — 1927 Übernahme der off. Handelsges. Lahrer Ofen- u. Tonwaren-Fabrik Carl & Otto Müller.