914 Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. Kapital: RM. 1 000 000 in 200 Aktien zu RM. 5000. Vorher M. 500 000, übern. von den Gründern zu 100 %, lt. G.-V. v. 21./2. 1925 in voller Höhe umgestellt auf RM. 500 000 in 500 Aktien zu RM. 1000. Lt. G.-V. v. 18./6. 1928 erhöht um RM. 500 000, gleichzeitig Ander. der Akt.-Stückelung. Geschäftsjahr: Kalenderj. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Kassa 4096, Kontokorrent 313 986, Wechsel 6169, Rohmaterialien, Lagervorräte u. andere Aktiven 713 309, Immobil., Masch., Utensil. 1 509 130, Verlust 20 410, Kaut. 83 800. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 6995, Hyp. 612 195, Konto. korrent 947 912, Kaut. 83 800. Sa. RM. 2 650 902. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Saldovortrag 42 839, Handl.- u. Vertriebsspesen, Löhne, Materialverbrauch 1 809 919, Abschreib. 134 846. – Kredit: Warenausgang u. andere Erträge 1 967 194, Verlust 20 410. Sa. RM. 1 987 605. Dividenden: 1924–1929: 4, 0, 2½, 4, 0, 0 %. Direktion: Chemiker Dr. Enrico Bonifazi, Kaufm. Emil Amann, Basel. Aufsichtsrat: Dr. h. c. Alfred Sarasin, Basel; Rechtsanwalt Dr. Georg Schmitt, Lörrach; Versich.-Agent Dr. Friedrich Vöchting, Basel. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Papierfabrik Grossenhain Aktiengesellschaft in Grossenhain i. Sa. Gegründet: 8./11. 1920; eingetr. 15./11. 1920. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/3, Sitz bis 20./6. 1927 in Freiberg i. Sa. Fa. lautete bis 27./4. 1928: Muldentalwerke Akt.-Ges, Zweck: Erzeugung von Papier u. Pappen aller Art sowie der Handel mit diesen Erzeugnissen; Erricht., Erwerb, Pachtung von Papier-, Pappen-, Holzstofffabriken oder ähnlichen Betrieben sowie die Beteil. an gleichartigen Unternehmungen. Die Verarbeit. von Schilf ist ganz eingestellt worden. Besitztum: Das Fabrikgelände in Grossenhain i. Sa., der frühere Flugplatz, von dem auch noch die Wache, Kaserne, Autohalle u. Werft nach zweckentspr. Umbauten direkte Verwendung finden konnten, umfasst 125 000 qm, die von der Stadt käuflich erworben worden sind. Davon sind 12 050 qm bebaut mit etwa 100 000 am umbauten Raumes. Die Werkanlagen, in Eisenbeton ausgeführt, mit den neuesten Maschinen ausgestattet, haben alle Vorzüge der fortgeschrittenen Technik aufzuweisen und gehören zu den modernsten der Papierverarbeit. Eine eigene Kraftanlage mit einem neuzeitlich ein. gerichteten Kesselhaus mit 5 Steilrohrkesseln versorgt das Werk mit Kraft. Die Kessel- beschickung erfolgt automatisch durch Waggonkipper, Elevatoren u. Förderbänder in Verbindung mit Hochbunkern. Auch die Entaschung erfolgt automatisch. Als Kraftquellen dienen 2 Dampfmasch. mit zusammen ca. 280 PS, 1 Dampfturbine von 1000 PS u. 1 Dampfturbine von 1700 PS; 1 Dampfmasch. von 900 PS steht in Reserve. Die fehlende Kraftmenge wird durch Bezug von Fremdstrom gedeckt. Das zur Fabrikation erforderl. Wasser wird durch ein Wasser werk der Röder entnommen u. in einer grossen, aus mehreren Becken besteh. Wasserkläre geklärt; das Abwasser wird zwecks Wiederverwendung in 4 Faserfangtrichter, umfangreiche Flächenfilter- u. Klärteichanlagen geleitet, wo es wieder völlig geklärt wird, um in reinem Zustande dann in die Röder zurückzufliessen. Mit einer feuerlosen Lokomotive auf Anschluss- gleis wird das Rohmaterial, Holz, Zellulose, Altpapier direkt der Fabrik zugeführt. Auf 2 Schleifern wird der Holzstoff hergestellt u. zwar täglich ca. 18–20 t lufttrocken gedacht. Der Stoff wird nur eingedickt u. automatisch den Stoffmischmasch. zugeteilt. Es sind vor- handen 3 grosse Kollergänge, 3 Wurster, 7 Holländer, 3 Bütten für die Papiermasch. u. 7 Bütten für die Kartonmaschine. Die Papiermasch. fertigt Rotationsdruck-, maschinenglatte und satinjerte Zeitungsdruckpapiere, weisse u. farbige Papiersorten in Stärken von 48–120 gr/qm, Die Tagesproduktion beträgt durchschnittlich 36–40 t. Die Kartonmasch. ist durch einen gründlichen Umbau in die Lage versetzt worden, sämtliche Maschinenkartons in höchster Vollendung herzustellen, insonderheit Chromoersatzkartons weiss u. farbig. Ihre Produktion beträgt durchschnittlich 25– 30 t in 24 Stunden. Die Fabrikanlage in Freiburg wurde 1926 stillgelegt u. Mitte 1928 verkauft. Kapital: RM. 1 000 000 in 1000 Akt. zu RM. 200 u. 800 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 5 000 000, erhöht 1921 um M. 15 000 000, lt. a. o. G.-V. v. 21./5. 1922 um M. 60 000 000, lt. a. o. G.-V, v. 30./12. 1922 um M. 220 000 000, lt. G.-V. v. 4./7. 1923 um M. 300 000 000. weiter erhöht lt. G.-V. v. 3./11. 1923 um M. 400 000 000 in 50 000 St.-Akt. zu M. 1000, 16 000 St.-Akt. zu M. 5000 u. 27 000 St.-Akt. zu M. 10 000. Die St.-Aktien wurden von einem Konsort. übern. (Commerz- u. Privatbank, Berlin, u. Nordische Bankkommandite Sick & Co., Hamburg), davon zunächst M. 120 000 000 in 40 000 Stücken zu M. 1000 u. 16 000 Stücken zu M. 5000 begeb. u. angeb. den bisher. St.- u. Vorz.-Aktionären im Verh. 5:1 zum Preise von RM. 2 für nom. M. 1000 neue Aktien. Begebung der restl. M. 280 000 000 ist in 10 000 Stücken zu M. 1000 u. 27 000 Stücken zu M. 10 000 erfolgt. Für sämtl. Aktien betrug der Ausgabekurs 100 %. Lt. a. o. G.-V. v. 30./9. 1924 Erhöh. um M. 500 000 Bill. in 5000 Aktien zu M. 100 Bill, voll angeb. den Aktion. auf je M. 200 000 eine neue Aktie von M. 100 Bill. zu pari Lt. G.-V. v. 23./12. 1924 Umstell. von M. 500 000 Bill. u. 1 Md. auf RM. 2 000 000 (M. 100 Bill. = RM. 400) in 5000 Aktien zu RM. 400. Lt. G.-V. v. 27./4. 1928 Herabsetz. des A.-K. von RM. 2 000 000 auf RM. 200 000 durch Zusammenleg. von je 5 Akt. zu RM. 400 in 1 Aktie zu RM. 200 u. Wiedererhöh. um RM. 800 000 auf RM. 1 000 000.