Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. 919 Schlesische Cellulose- und Papierfabriken, A.-G. in Hirschberg- Cunnersdorf i. Rsgb. Gegründet: 1895. Fabriken in Cunnersdorf, Lomnitz i. R., Jannowitz, Maltsch. Zweck: Fortbetrieb der früher unter der Firma „Schlesische Cellulose- u. Papierfabriken, Ges. m. b. H. in Cunnersdorf in Schlesien von dieser Ges. zu Cunnersdorf u. Lomnitz betriebenen Fabrikgeschäfte. Die Ges. erzeugt: Sulfit-Holzzellstoff gebleicht u. ungebleicht fär den Verkauf u. für eigene Verarbeitung, ferner alle Sorten Cellulosepapiere einseitig gatt, maschinenglatt u. satiniert, Briefumschlagpapiere, fettdicht Pergamentersatz, fett- dichte Pergamynpapiere, braune Kraftpapiere u. feste Packstoffe. Besitztum: Die Ges. besitzt folgende Anlagen: a) In Cunnersdorf eine Cellulose- u. Papierfabrik mit 2 Cellulosekochern von je 10 000 kg Inhalt, 2 Papiermasch., 1 Ent- wässer.masch. etc. Zum Betriebe gehört eine Wasserkraft mit 35 PS., Dampfkraft mit ca. 1000 PS., eine Kesselanlage mit 1250 qm Heizfläche. Die bebaute Fläche beträgt ca. 4 ha. Die Fabrik hat Gleisanschluss von 700 m Länge an die Reichsbahn. Ferner gehört ihr ein an die Fabrik grenzendes Bauerngut, bestehend aus Wohn- u. Wirtschaftsgebäuden u. ca. 30 ha Ackerland, welches . Z. für die Zwecke der Ges. nicht gebraucht wird. Ferner ein in der Nähe der Fabrik belegenes Wohnhaus u. Garten mit Gesamtflächeninhalt von ca. 4 ha. b) In jannowitz eine Papierfabrik mit 3 Papiermasch. Zum Betriebe gehört eine Wasserkraft von 200 PS.„Dampfkraft von 1250 PS., eine Kesselanlage mit 1100 qm Heizfläche sowie ca. 1000 m Schmalspurgleis. Die bebaute Fläche beträgt ca. 2½ ha. Ferner eine Holzschleife mit 1 Gross- kraftschleifer von / m Arbeitsbreite, mit den nötig. Hilfsmasch. u. mit einer Produktion von ca. 6500 kg Holzschliff pro 24 Stunden. c) In Lomnitz eine Papierfabrik mit 1 Papiermasch. Bebaute Fläche beträgt ca. 1½ ha. 3 ha stehen für Vergrösser. zur Verfüg. d) In Maltsch eine Gellulose- u. Papierfabrik mit 2 Cellulosekochern u. 1 Reservekocher von je 25 000 Kg Inhalt, einer Papiermasch. von 3 m Breite u. einer Entwässerungsmasch. von 2, 15 m Arbeitsbreite; 2 Dampf- masch. von 2250 PS. liefern die Betriebskraft. Die bebaute Fläche beträgt ca. 5 ha. Die Fabrik in Maltsch besteht aus 1 Dampfkesselgebäude, 1 Dampfmaschinenhaus, 1 Kochergebäude, 1 Papiermaschinengebäude, 1 Gebäude für Chem. Abteilung u. 1-Gebäude für Holzputzerei, die simtlich in Eisenbeton ausgeführt sind, u. hat ca. 1500 m Gleis zum direkten Anschluss an die Reichsbahn, sowie 350 m Oderfront. 1919/20 wurden zur Erweiter. der Holzlager- plätze u. zu Siedlungszwecken benachbarte Grundst. erworben u. die Maltscher Tonwerke übernommen, die als bes. Ges. in bisher. Weise weitergeführt wird. An Wohnhäusern sind vorhanden: In Cunnersdorf, Lomnitz, Jannowitz u. Maltsch 32 Beamten- u. Arb.-Wohnh. Beschäftigt sind insges. 108 Beamte. ca. 1150 Arb. Beteiligungen: Die Beteil. der Ges. bestehen in der Hauptsache in einem Anteilbesitz in Höhe von GM. 200 000 an den Tonwerken G. m. b. H. in Maltsch a. d. Oder, während die übrigen Beteil. mit GM. 1 zu Buch stehen. Seit Juli 1925 besteht zwischen der Ges. u. der Ostdeutschen Papier- u. Zellstoff-Werke-A.-G. in Frankenberg i. Schles. (Schoeller-Konzern) eine Interessengemeinschaft. Im Geschäftsjahr 1925/26 hat die Ges. gemeinsam mit der Ostdeutschen Papier- u. Zellstoffwerke A.-G. unter gegenseitiger Bürgschaft einen Kredit von hfl. 1 000 000 aufgenommen, wovon auf die Schlesische Cellulose hfl. 565 000 entfallen; diese sind voll in Anspruch genommen u. unter Kredit. verbucht. Kapital: RM. 3 210 000 in 32 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 5. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 6 % (Max.) mit Nachzahlungsver- bpflichtung u. im Falle der Liqduidation auf eme vorzugsweise Befriedigung zu 112 %. – Vorkriegskapital: M. 2 600 000. Urspr. A.-K. M. 1 050 000, erhöht bis 1911 auf M. 2 600 000, dann erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 34 000 000 in 32 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 13./12. 1924 von M. 34 000 000 auf RM. 3 210 000 in 32 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 5 durch Abstemp. des Nennwerts der St.- bzw. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 100 bzw. RM. 5. Anleihen: I. M. 500 000 in 4 % Oblig. von 1898, rückzahlbar zu 105 %. Stücke zu M. 1000 u. 500 abgestempelt auf RM. 150 bzw. RM. 75. In Umlauf am 30./6. 1929: RM. 8325. Zahl- stellen wie bei Div.-Scheinen. II. M. 600 000 in 4½ % Obl. von 1911, rückzahlbar zu 103 %. Stücke zu M. 1000 u. 500 abgestempelt auf RM. 150 bzw. RM. 75. In Umlauf am 30./6. 1929: RM. 34 650. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimmungen. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Die Genussrechte aus Altbesitz der Anleihen von 1898 u. 1911 wurden mit RM. 75 für M. 1000 u. RM. 37.50 für M. 500 in bar abgelöst. III. RM. 1 050 000 in 10 % Oblig., lt. G.-V. v. 29./6. 1925, 10 500 Stücke zu RM. 100, Zs. 1./7. Tilg. ab 1./7. 1928 in 10 gleichen Jahresraten zu 112½ %. Sicherheit: Hyp. auf Grundbesitz der Ostdeutschen Papier- u. Zellstoffwerke A.-G. in Frankenberg i. Schles. und ausserlem auf dem gesamten Grundbesitz der Ges. in Cunnersdorf. Die Anleihe diente zum Umtausch gegen Aktien der Ges. im Verh. 1: 1. Von dem Umtauschrecht wurde bis zur Höhe von RM. 1 050 000 Gebrauch gemacht. Dieser Betrag Aktien wurde an die Ostdeutsche Papier- u. Zellstoffwerke A.-G. begeben. Dagegen verpflichtete sich diese, der Ges. jeweils bei Fälligkeit der Zinsen u. Tilgungsraten die erforderlichen Beträge zur Verfügung zu stellen. – Kurs Ende 1926–1929: 111.50, 111.25, 111.50, 106 %. Febr. 1926 an der Berliner Börse zugelassen. —– Zahlstellen wie bei Div.