1012 Gas-, Wasser- und Eiswerke. dem Grundst. befinden sich ausser der Eisfabrik zwei grosse Wohnhäuser u. die Kühl. u Gefrierhäuser, letztere mit 8400 am Kühlfläche, ausserdem ein für industrielle Unter. nehmungen vermietbares Fabrikgebäude. Die Ges. betreibt die Eisfabrikation in der in 1914 erbauten neuen Kunsteisfabrik, welche für eine Tagesfabrikation von 6700 Ztr. ein. gerichtet ist. Die Kraftzentrale bestehc aus drei Stück Kestner-Steilrohrdampfkesseln von je 115 qm u. 1 Steinmüllerkessel von 230 qm Heizfläche u. 12½ Atm. Betriebsdruck, drei liegenden Tandemverbund-Heissdampfmasch. von je 365 PS, welche 7 Kältekompressoren mit einer stündl. Leistung von je 350 000 Wärmeeinheiten antreiben. Die Kompressoren erzeugen die für die modern eingerichtete Eisfabrik u. für das Kühlhaus benötigte Kälte, Drei Dynamos sorgen für die erforderl. elektr. Kraft und Licht; ausserdem besteht Stark- stromanschluss an das städt. Netz. Die Gross-Berliner Kunsteisges. m. b. H., deren St.-Kap. jetzt RM. 100 000 beträgt, hat am 1./1. 1917 den gemeinsamen Verkauf u. Vertrieb von Kunsteis der ihr angeschlossenen Eiswerke bis 31./12. 1926 übernommen u. bis 31./3. 1935 verlängert. Die Ges. ist bei der Gross-Berliner Kunsteis-Ges. mit RM. 26 500 Anteile beteiligt. Kapital: RM. 3 660 000 in 5983 St.-Akt. zu RM. 500, 2195 St.-Akt. zu RM. 300 u. 100 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. bis zu 10 % u. im Falle der Liquidation auf eine vorzugsweise Befriedig. zu 110 %. – Vorkriegskapital: M. 2 300 000. Urspr. M. 2 400 000, erhöht 1899 auf M. 3 400 000. Über verschied. Zuzahlungen auf das A.-K. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1920/21; dann herabgesetzt 1915 auf M. 2 297 200 u. erhöht von 1917–1922 auf M. 7 500 000 (näheres über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1928). Lt. a. o. G.-V. v. 30./12. 1924 ist das A.-K. von M. 7 500 000 auf RM. 3 660 000 umgestellt worden, u. zwar (St.-Akt. 2: 1, Vorz.-Akt. 20: 1) in 5983 St.-Akt. zu RM. 500, 2195 St.-Akt. zu RM. 300 u. 200 Vorz.-Akt. zu RM. 50. Grossaktionäre: Gebr. Bonte, Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Aktie je RM. 100 = 1 St.; 1 Vorz.-Aktie = 100 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 %, höchstens 10 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Be. amte, dann 6 %, Div. an Vorz-Akt., 6 % an St.-Akt, dann 4 % an Vorz.-Akt., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine jährl. feste Vergüt., vom Rest Super-Dir. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. Köpenicker Str. 40/41 1 491 941, Wohnhaus 370 000, Kühl- und Gefrierhäuser 850 000, Eisfabrik 480 000, Stallgebäude 76 000, Masch. 500 000, Inv., Werkz., Wagen 9000, Bestände 31 635, Kassa 3116, Debit. 1 085 728 (einschl. Bankguth. 1 043 269), Beteil. 26 500. – Passiva: A.-K. 3 660 000, R.-F. 366 000, Hyp. 375 000, nicht erhob. Gewinnanteilscheine 595, Interims-K. 80 928, Kredit. 68 753, Gewinn 372 644. Sa. RM. 4 923 921. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter u. Löhne 312 978, Handl.- u. Betriebs- Unk., Reparat., Versich. 548 357, Steuern 264 089, Arb.-Wohlfahrt u. Angestellten-Versich. 18 956, Abschr. 202 423, Reingewinn 372 644 (davon: Div. 366 000, Vortrag 6644). – Kredit: Vortrag aus 1928 6867, Gen.-Ertrag 1 685 853. Zs. 26 730. Sa. RM. 1 719 451. Kurs: Ende 1925–1929: 78, 170.50, 159.75, 117.25, 100 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1913: 0 %; 1924–1929: St.-Akt. 9, 12, 12, 10, 10, 10 %; Vorz.-Aktien 10 %. Direktion: Ernst Wittig, Adolf Behrens. Prokurist: Hans Nitka. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Moritz Bonte, Stellv. Bankier Anton Ephraim, Bankier Robert Bonte, Ober-Reg.-Rat Dr. Emil Michelmann, Bankier Franz Siele, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Gebr. Bonte, Oscar Heimann & Co., A. Ephraim. Selas Aktiengesellschaft in Berlin N 65, Müllerstr. 10/11. Gegründet: 8./10. 1901; eingetr. 28./11. 1901. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1902/1903. Die urspr. Firma „Akt.-Ges. für Selas-Beleuchtung“ wurde durch G.-V.-B. v. 21./3. 1914 wie oben geändert. Zweck: Ausnutz. des als Selas-System bekannten Gasluftmischverfahrens, Herstell. von Gegenständen der Eisen- u. Metallindustrie, Erwerb, Errichtung u. Betrieb sowie Beteilig an Unternehm. der Eisen- u. Metallindustrie. Die Ges. hatte den Patentbesitz u. die Beteilig ihrer Mutterges., der „Selas“ G. m. b. H., an deren ausländ. Gründ. übernommen. Die früheren ausländischen Unternehm. der Ges. konnten bisher noch nicht wieder aufgebaut werden. 1925 Erwerb der beiden Haus- u. Fabrikgrundst. in Berlin, Müllerstr. 10 u. 11. Kapital: RM. 700 000 in 1000 Akt. zu RM. 700. – VYorkriegskapital: M. 1 000 00. Urspr. M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V.. 28./6. 1924 in gleicher Höhe auf Reichsmark. Die G.-V. v. 1./7.1929 beschloss Ausgleich des Kap.-Entw.-K. u. Herabsetz. des A.-K. um RM. 300 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, hierauf 4 Div., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B.