1020 Gas-, Wasser- und Eiswerke. Dividenden: 1924–1929: 0 0, 0, 4, 0, 0 %. Kurs: Ende 1929: 245 %. Freiverkehr Hamburg. Direktion: W. Ohlrogge, Cuxhaven. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Rich. Ohlrogge. Cuxhaven; Stellv. Dr. Ernst Spiegelberg Hamburg; Bankier Ernst Kritzler, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg: M. M. Warburg & Co., Commerz- u. Privat-Bank Vereinsbank; Berlin: S. Bleichröder, Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Gasversorgung Ostsachsen-Akt-Ges., Dresden, Bismarckpl. 2. Gegründet: 14./12. 1922, 18./4. 1923 mit Wirkung ab 1./10. 1922; eingetr. 28./4. 1923, Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. J ahrg. 1923/24. Die Ges. übernahm das Ferngaswerk Heidenau der Thür. Gasges. Leipzig mit Wirk. ab 1./10. 1922. Zweck: Versorgung der Bevölkerung mit Gas, gegebenenfalls auch mit anderen Heiz., Licht- u. Kraftmitteln u. die Vornahme aller dem Gesellschaftszweck dienenden Geschäfte. Besitztum: Die Ges. besitzt nach dem Stande vom 1./4 1929 Grundstücke in Heidenau, Berggiesshübel, Dippoldiswalde, Freital, Kesselsdorf, Königstein, Kreischa, Lohmen, Pirna- Copitz, Pirna-Zuschendorf u. Kirschau mit 89 103 am Fläche, wovon 12 659 qm mit den Betriebsgebäuden, dem Verwaltungsgebäude u. 3 Wohnhäusern in Heidenau u. je einem Wohnhause mit Ausstellungsräumen u. Lagerschuppen in Berggiesshübel, Dippoldiswalde, Freital, Königstein u. Pirna-Copitz bebaut sind. Betriebsstellen werden unterhalten in Berggiesshübel, Dippoldiswalde, Freital, Grossröhrsdorf i. Sa., Kirschau, Pulsnitz, Neusalza. Spremberg, Neukirch (Laus.), Königstein u. Pirna-Copitz. Gasbehälter befinden sich in Heidenau, Berggiesshübel, Dippoldiswalde, Freital, Königstein, Kreischa, Lohmen, Pirna- Copitz u. Pirna-Zuschendorf. Dieselben haben ein Fassungsvermögen von 57 000 chm; ausserdem werden die Behälter in den Städten Pirna, Freiberg u. Bischofswerda benutzt. Das Rohrleitungsnetz hatte am 1./10. 1929 eine Länge von rd. 840 km. Der Ausbau des Versorgungsnetzes wird in den nächsten Jahren nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten u. der Entwicklung der allgemeinen Verhältnisse nach u. nach in getrennten Bauabschnitten weiter gefördert werden. Das Fernversorgungsnetz erstreckt sich jetzt im Osten bis nach Neusalza-Spremberg, im Süden bis nach Gohrisch-Pfaffendorf, Langenhennersdorf-Gottleuba aò. Kipsdorf, im Westen bis Freiberg i. Sa. Der Elektrizitätsverband Gröba, mit dem ein Vertrag abgeschlossen ist (s. unten), plant, sein grosses Stromversorgungsgebiet (4 Amts- hauptmannschaften) nach u. nach mit Gas zu versorgen, das die Gasversorgung Ostsachsen A.-G. ihm liefern wird. Die Gasabgabe an den Verband von Kesselsdorf aus hat bereits im Dez. 1926 begonnen. Die Gaserzeugung erfolgt im Ferngaswerk Heidenau. Dasselbe ist mit allen technischen Neuerungen zur Erzeugung des Gases u. der Nebenprodukte ausgestattet. Der Gaserzeugung dient ein 1925 neu erstellter Kammerofen für eine tägliche Leistung von 36 000 cbm. Ausser dieser Kammerofenanlage besitzt das Werk noch eine betriebsfertige, im Jahre 1914 mit 84 Vertikalretorten versehene Ofenanlage, welche als Reserve dient. Ferner besitzt das Werk eine Wassergasaulage u. Anlagen zur Gewinnung von Benzol u. schwefelsaurem Ammoniak. Als Antriebskraft wird Dampf, Elektrizität u. Gasmotorenantrieb verwendet. Das Werk ist mit Maschinen ausgerüstet, die zusammen 1000 Ps ausmachen. Der Strombezug erfolgt von der Akt.-Ges. Sächsische Werke. Das Werk hat eine Transformatorenanlage von 450 kVA Leistung; es hat einen eigenen, von der Reichsbahn fergestellten Industriegleisanschluss. Die Kohlenförderanlage, ebenso die Aufbereitungsanlage für Koks ist vollkommen neuzeitlich mit Kran, Kohlen- brecher bzw. Sortiertrommel eingerichtet. Die mit den Rohrleitungen verbundenen u. der Fernversorgung dienenden Kompressoren haben zusammen eine Stundenleistung von 4000 cebm. Die Leitungsanlagen sind reichlich dimensioniert, so dass sie in der Lage sind, auch bei steigendem Gas verbrauch allen Anforderungen gerecht zu werden. Die Möglich- keit einer weiteren erheblichen Ver grösserung der Werkanlagen ist durch die im Besitze der Ges. befindl. Grundstücksfläche in Heidenau jederzeit gegeben. – Gasabgabe 1923–1929: 7 006 072, 5 577 748, 6 671 688, 7 064 101, 8 120 161, 8 727 294, 9 553 913 cbm. Beamte u. Arbeiter: 46 Angestellte, 120 Arbeiter. Konzessionsverträge: Das Versorgungsgebiet der Ges. umfasst zurzeit 130 Gemeinden, darunter 15 Städte mit insges. 230 000 Ein wohnern; ausserdem beliefert die Ges. die nach- genannten 5 Grossabnehmer. Die im Gasversorgungsverband Ostsachsen zus. geschlossenen Gemeinden haben der Ges. das Recht zur Benutzung der Gemeindewege u. der Gemeinde- verkehrsräume zur Gasröhrenlegung u. Gasfortleitung eingeräumt. Mit weiteren Gemeinden, die nicht zu diesem Verbande gehören, bestehen Konzessionsverträge für Gaslieferung mit einer Laufzeit von grösstenteils 25 Jahren u. im Anschluss hieran von 5 zu 5 Jahren. Im Falle einer Kündig. behält jedoch die Ges. das Recht, die von ihr angelegten Rohrleitungen u. zugehörigen Anlagen im freien Wettbewerb mit einer gemeindlichen Anlage oder Anlage Dritter fortzubetreiben u. auszunutzen. Weiter befinden sich unter den Vertragskontra- henten die Städte Pirna, Bischofswerda, Freital, Freiberg u. der Elektrizitätsverband Gröba als Grossabnehmer sowie die Reichsbahngesellschaft, mit der Verträge zur Gaslieferung an verschiedene Bahnhöfe im Versorgungsgebiet abgeschlossen sind. Ausserdem sind Rohr-