Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1293 aufsichtsrat: Vors. Ernst Brausen, Düsseldorf; Otto Krapp, Otto Pankrath, Halberstadt; Kurt Brausen, Otto Reimann, Hadmersleben; Louis Bülow, Halberstadt. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Halberstadt: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Postscheckkonto: Berlin 11 238. ― 1500 u. 1501. %d Harzer Brauerei. Wort- u. Warenzeichen: Tanne mit H. B. u. Spruch. Mitteldeutsche Engelhardt-Brauerei, Aktiengesellschaft, Halle a. S., Böllbergerweg 84. Gründung: Die Firma der Ges. lautete bis 12./9. 1929: Wilhelm Rauchfuss Brauereien Halle u. Giebichenstein Aktiengesellschaft. Diese Ges., deren Gründung bis in die ersten jahre des 19. Jahrh. zurückreicht u. seit 24./4. 1886 als Akt.-Ges. bestand, stellte im Herbst 1919 ihren Brauereibetrieb ein, um sich lediglich mit der Verwalt. u. Verwertung ihres Grundbesitzes zu befassen. Die Belieferung der Kundschaft der Rauchfuss-Brauereien erfolgte hinfort durch die frühere Hallesche Aktien-Bierbrauerei, die in den Jahren 1906 bzw. 1910 die Akt.-Brauerei Feldschlösschen u. die Brauerei Carl Bauer in sich aufgenommen hatte. Die Hallesche Aktien-Bierbrauerei wurde dann 1919 von der Engelhardt-Brauerei A.G., Berlin, durch Fusion übernommen. 10 Jahre nach der Einstellung des Brauerei- Betriebes bei den Wilhelm Rauchfuss-Brauereien Halle u. Giebichenstein Aktiengesellschaft, Halle a. S. (Sept. 1929), wurde die Ges. ihren ursprünglichen Zwecken wieder zugeführt, indem sie von der Engelhardt-Brauerei A.-G., Berlin, die Brauereien in Halle, Merseburg u. Sangerhausen mit Mälzereien in Merseburg u. Sangerhausen käuflich übernahm u. aus Zweckmässigkeitsgründen ihren Namen in Mitteldeutsche Engelhardt-Brauerei Aktiengesell- schaft, Halle a, S., änderte, unter gleichzeitiger Erhöhung des Aktienkap. auf RM. 3 000 000. Die käufliche Übernahme der Betriebe in Halle, Merseburg u. Sangerhausen erfolgte mit Wirk. vom 1./10. 1928 ab, so dass das erste Geschäftsjahr des Unternehmens mit dem 30./9. 1929 beendet wurde. – Zweigniederl. in Merseburg u. Sangerhausen. Zweck: Betrieb des Braugewerbes u. aller dazu gehörigen u. damit im Zusammenhang stehenden Nebengewerbe. Besitztum: Die Ges. besitzt Brauereien in Halle, Merseburg u. Sangerhausen sowie älzereien in Merseburg u. Sangerhausen. Der Ges. gehören ferner Niederlagsgrundstücke in Querfurt, Friedeburg, Bitterfeld, Eisleben, Könnern i. S., Kötschau-Rampitz, Markran- städt u. Naumburg sowie die Grundstücke „Deutsches Gesellschaftshaus“, „Sankt Nikolaus“, „Weinberg', „Saalschloss“, „Bierhaus Engelhardt', „Reichsadler“, „Graf Blumenthal“ u. „zum Markgrafen“ in Halle a. S., ,Casino-Restaurant-“ in Merseburg. (Weitere Angaben über Grundbesitz s. auch bei den einzelnen Abteilungen). Abteilung: Halle a. S., Böllberger Weg 84 (hier befindet sich auch die Zentral- verwalt. der Ges.): Gegründet: 1870 als Hallesche Bierbrauerei Kommandit-Ges. auf Aktien E. Michaelis & Co., Am Rossplatz, Dessauer Str. 1–3. 1892 Liqu. u. danach Fortführ. unter der Firma Hallesche Aktien-Bierbrauerei. 1906 Übernahme der Aktienbrauerei Feld- schlösschen zu Halle, Böllberger Weg 84, durch Fusion. Anschliessend bedeutende Vergrösser. u. 1909 Verleg. des ganzen Betriebes nach Böllberger Weg 84. 1919 Verschmelz.- Vertrag mit der Engelhardt-Brauerei A.-G., Berlin. 1929 Übergang auf die Wilhelm Rauch- fuss Brauereien A.-G. – Produktion: Untergäriges Lagerbier (,Spezial Hell u. Halloren- Bräuc), Export-Bräu Dunkel u. „St. Rufus-Bräu“, ferner obergäriges Caramel-Vollbier sowie Dürrheimer Tafelwasser und Limonaden, ausserdem Eis, Trockentreber, Trockenhefe. — Der Grundbesitz besteht aus wertvollen Bauparzellen, die zum Teil im Zentrum der Stadt gelegen sind, sowie aus verschied. Haus- u. Gartengrundst., in denen Engelhardt-Bier zum Aus- schank gelangt. Die maschinelle Einrichtung besteht aus 3 Dampfkesseln von je 85 qm Heizfläche, 2 Dampfmasch. von je 150 u. 450 PS, 1 Eismasch.-Anlage von 3 Kompressoren mit einer Tageserzeug. von 1200 Zentnern, automat. Fass- u. Flaschenreinigungsanlage, elektr. Eicht- u. Kraftanlage, ausserdem besteht ein Anschluss an das Hochspannungsnetz der Uberlandzentrale; Autoreparatur- u. andere Werkstätten. — Der Betrieb ist für eine Pro- duktion von 150 000 hl eingerichtet. – Postscheckkonto: Leipzig 87 045. G=- Samm.-Nr. 27 911. Bankverbindungen: Halle? Darmstädter u. Nationalbank; Hallescher Bankverein, Bankhaus Reinhold Steckner, Halle. – Abteil.: Merseburg, Hallesche Str. 4: Gegründet: 1546 als Stadtbrauerei Merseburg; am Anfang des vorigen Jahrhunderts Übergang an die Familie Berger; in den 50er Fahren Verleg. auf ein neues Gelände (das der jetzigen Brauerei). 1919 ist die neue Stadtbrauerei sowohl als auch das inzwischen in den Besitz der Firma Berger übergegangene am Anfang dieses Jahrhunderts als Genossenschaftsbrauerei gegründete „Bürgerliche Brauhaus – das jedoch im nächsten Jahre stillgelegt u. dann sofort zu anderen Zwecken wieder verkauft wurde – von der Engelhardt-Brauerei Berlin, erworben worden u. von dieser i. J. 1929 in die Wilhelm Rauchfuss rauereien A.-G. eingebracht. Produktion: Untergäriges Lagerbier nach Pilsner, Kulmbacher n. Münchener Art, obergäriges Engelhardt-Caramel-Vollbier, ferner Tafelwasser aus Dürr- Gkass Sole u. Limonade sowie Eis u. Malz. Das Brauereigrundst. ist 28 330 qm, der übrige krundbesitz 30 694 qm gross. Dieser besteht aus verschied. Wiesen- u. Ackergrundstücken R aus wertvollen Restaurat.-Grundst. Die pneumatische u. Tennen-Mälzerei ist für eine roduktionsfähigkeit von ca. 50 000 Ztr. Malz eingerichtet. Die Brauereieinricht. besteht