1430 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Die Ges. ist Mitglied des Württembergischen Brauereiverbandes, des Deutschen Brauer- bundes, des Mittelschwäbischen Brauerei-Vereins u. des Deutschen Boykottschutzverbandes Entwicklung: 1918/19 Übernahme der Kundschaft der ehemal. Brauerei A. Widmaier in Vaihingen. 1919/20 Verkauf von 8 Anwesen u. Ankauf von 3kleinen Objekten mit Bierniederlagen sowie des Braukontingents der Brauerei Wörner in Dusslingen. 1920/21 Verkauf von 4 Wirt. schaftsanwesen u. Übernahme des grössten Teils der Kundschaft der ehemaligen Brauerei Marquardt in Tübingen. Durch G.-V.-B. v. 21./1. 1922 Interess.-Gemeinschaftsvertrag mit der Brauereiges. Rettenmeyer-Tivoli, deren Betrieb 1923 mit dem der Ges. vereinigt wurde; das Bier für beide Ges. wird nunmehr für Rechn. der Ges. in dem Brauereianwesen der ersteren hergestellt. 1925/26 Erwerb. der ehem. Brauerei Mardquardt mit Wohn- u. Wirtschaftsgebäude in Tübingen u. des Anwesens Stuttgart, Friedrichstr. 21 (das jetzige Hotel Rheinischer Hof); ausserdem wurde das Anwesen zum ,Waldhorné' in Backnang gekauft. Dagegen wurde ein kleineres Anwesen in Esslingen veräussert. 1926/27 wurde das dem Brauereianwesen in der Karlvorstadt benachbarte Anwesen Böblinger Str. 132 für Bürozwecke erworben; nach Durchführung der Liqu. der Firma Vereinigte Brauereien Ehninger & Frick G. m. b. H. in Kirchheim u. T., deren Anteilscheine sämtlich im Besitz der Ges. waren, ist an Stelle der Anteilscheine ein Teil der früheren Brauerei zur Sonne in Kirchheim u. T., in dem sich die dortige Niederlage befindet, getreten; ferner wurde ein kleines Wirtschaftsanwesen in Esslingen a. N. erworben, ein solches in Hoheneck bei Ludwigsburg abgestossen. 1929 wurde die Belieferung der Kundschaft der Gräflich von Degenfeld'schen Brauerei Eybach u. der Brauerei Karl Dölker, zur Traube, in Sulz aufgenommen und an diesen Orten Niederlagen errichtet. Kapital: RM. 4 500 000 in 1750 St.-Akt. zu RM. 80, 887 St.-Akt. zu RM. 20, 26 000 St.- Akt. zu RM. 150 u. 2457 St.-Akt. zu RM. 180. – Vorkriegskapital: M. 2 730 000. Urspr. A.-K. M. 1 050 000, erhöht bis 1905 auf M. 2 730 000, dann erhöht von 1920–1923 auf M. 36 000 000 in 1750 Aktien zu M. 600, 1400 Aktien zu M. 1200, 1 Aktie zu M. 1600, 32 000 Aktien zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.- Umstell. lt. G.-V. v. 31./3. 1925 unter Einzieh. von M. 6 000 000 nicht verwerteter St.-Akt., mithin von M. 30 000 000 auf RM. 4 500 000 in 1750 Aktien zu RM. 80, 887 Aktien zu RM. 20, 26 000 Aktien zu RM. 150 u. 2457 Aktien zu RM. 180. Lt. G.-V.-B. v. 7./1. 1930 werden die Akt. zu RM. 20, 80, 150 u. 180 in solche zu RM. 100 u. RM. 1000 umgetauscht. Anleihe: M. 700 000 in 4 % Oblig. von 1898, Stücke à M. 500 der Württ.-Hohenzollern- Brauerei. Zs. 1./4. u 1./10. Tilg. ab 1908, rückzahlbar zu pari innerhalb 35 Jahren, erste Verlos. vor 1./7. 1909 auf 1./10. 1909. Hypoth.-Sicherheit geniessen die Oblig. nicht. Bar- abfindung der Genussrechte des Altbesitzes erfolgte mit RM. 40 für je nom. M. 500. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. im Dez. Stimmrecht: Je RM. 10 St.-A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div. an St.-Akt., dann 10 % Tant. an A.-R. (ein- schliesslich fester Vergüt. von RM. 2000). Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1929: Aktiva: Brauerei-Anwesen 2 520 000, Wirtsch.- do. u. Grundst 5 114 000, Masch. 559 000, Brauerei-, Kundengeräte u. Einrichtungen 570 000, Fässer, Tanks u. Bottiche 259 000, Fuhrpark 163 000, Kassa, Postscheck, Bankguth. u. Wechsel 67 461, Wertp. 52 693, Aussenstände für Bierlieferungen, Mieten u. a. 1 301 156, Darlehnsforder. 940 305, Hyp.-Forder. 1 393 877, Vorräte 883 929, Übergangsposten 47 936, (Bürgschaftsforder. 84 870). – Passiva: A.-K 4 500 000, R.-F. 600 000, Rückl. für Aussenstände 180 000, Grund- erwerbsteuer-Rückl. 200 000, Obligat. 75 000, Hyp. 2 102 512, langfrist. Bankdarlchen 1 470 000. Einlagen u. Kaut. 959 976, Akzepte 597 996, Kredit. 2 157 643, Übergangsposten 471 607, Vortrag vom Vorjahr 86 641, Reingewinn pro 1928/29 470 983, (Bürgschaftsverpflicht. 84 870, Sa. RM. 13 872 360. 6à Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 3 115 695, soziale Lasten 92 835, Abschr. 655 603, Gewinn 557 624 (davon: Div. 431 187, Tant. an A.-R. 3850, Vortrag 122 587). — Kredit: Vortrag vom Vorjahr 86 641, Erträgnisse aus Bier, Nebenprodukten u. a. 4 335 118. Sa. RM. 4 421 759. 8 Kurs: Ende 1913: 135.50 %; 1924–1929: 16.75, 83, 170, 228, 207, 190 %. Notiert Stutt. gart. Seit Aug. 1927 sind sämtl. RM. 4 500 000 Akt. zugelassen. – In Frankfurt a. M. ist seit Juli 1929 ebenfalls das gesamte A.-K. zugelassen. Ende 1924–1929: 17, = (85), 168, 228, 207, 190 %. Dividenden: 1912/13: 9 %; 1923/24–1928/29: 5, 10, 10, 10, 10, 10 %. Direktion: Josef Kern, Karl Grünwald, Ludwig Bader; Stellv. Hermann Kern. Prokuristen: E. Munk, R. Munz, K. Schöllkopf. Braumeister: Stuttgart: E. Kastner; Hechingen: H. Heyd. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Bank-Dir. Otto Fischer, Stuttgart; 1. Stellv. Reclts- anwalt Dr. Alfr. Schweizer, Baurat Karl Heim. Fabrikant Hugo Jacobi, Rechtsanw. Dr. Paul Scheuing, Bank-Dir. Dr. Karl Schneider, Komm.-Rat Karl Dinkelacker, Fabrikant Eberhard Körner, Stuttgart; Generalarzt a. D. Dr. Paul Distel, Schw.-Gmünd: Fabrikant Herm. Jacobi Stuttgart; Bankier Dr. Ferd. Bausback, Berlin; vom Betriebsrat: K. Hieber, W. Schumacher. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Frankfurt a. M. u. Stuttgart: Deutsche Bank u. Disconto-Ges Postscheckkonto: Stuttgart 1510. = 20 447–20 449. $£ Brauerei Englischer Garten. Wort- u. Warenzeichen: Stuttgarter Hofbräu u. St. Lutzen Bräu.