1502 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. soziale Lasten 81 186, sonstige Unk 522 233, Abschr. auf Inventarien, Geb. u. Debit. 48 664, Gewinn 49 671. – Kredit- Gewinn. Vortrag 1927/28 1810, Waren-Erträge 699 945. Sa. RM. 701 755. Dividenden: 1923/24– 1928/29: 0, 0, 0, 3, 6, 0 % Direktion: Gust. Ehlers, Friedr. Röper. Aufsichtsrat: Bank-Dir. Wilhelm Thode, Dir. Hans Horn, Kiel. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Kiel: Darmstädter u. Nationalbank. Zuckerfabrik Klein-Wanzleben vorm. Ra bbethge & Giesecke A.-G. in Kleinwanzleben, Prov. Sachsen. Gegründet: 29./5. 1885. Die Ges. ist hervorgegangen aus der 1864 gegründeten Firma Rabbethge & Giesecke in Kleinwanzleben. Zweck: Fortbetrieb u. Erweiterung der von der früheren Firma Rabbethge & Giesecke übernommenen Betriebe u. Anlagen. Zucht aller Arten von landwirtschaftl. Nutzpflanzen u. Verwertung der Zuchterzeugnisse; Herstellung von Zucker aus Rüben u. Melasse, gleich. viel mit welchem Verfahren; behufs Beschaffung der erforderlichen Rübenmenge u. für die Saatkulturen landwirtschaftl. Betrieb auf eigenen oder gepachteten Ackern. Besitztum: Der Betrieb gliedert sich in 3 Hauptabteilungen: Landwirtschaft, Zucker- fabrik u. Zuckerrübensamenzucht. Ausserdem werden Kartoffel- u. Getreidezucht sowie Futterrübensamenzucht in besonderen Tochterunternehmungen betrieben. – Der gesamte landwirtschaftl. u. industrielle Grundbesitz der Ges. umfasst etwa 2780 ha Eigentum, von denen 76 ha bebaut sind, u. etwa 3850 ha Pachtländereien. Der Grundbesitz liegt, mit Ausnahme von etwa 312 ha Eigenbesitz in Pommern, gut arrondiert in den Kreisen Wanzleben, Wolmirstedt u. Oschersleben im Bezirk Magdeburg. Die Landwirtschaft wird betrieben auf etwa 6554 ha einschliessl. 211 ha Hofraum, Wege, Gärten u. Wald. Angebaut werden Rüben, Rübensamen, Getreide u. Kartoffeln; ausserdem wird in grossem Umfange Milch- u. Mastwirtschaft betrieben. Es sind vor- handen 5 landwirtschaftl. Brennereien mit einem Gesamtkontingent von 436 243 1 Spiritus, ferner eine Rübenblättertrocknung mit einer Tagesleistung von 1000 dz. Für den Transport der Rüben u sonstigen Feldfrüchte steht eine Feldbahn von 70 km Gleislänge mit 6 Lokomotiven von zus. 460 PS u. 400 Transportwagen zur Verfügung. In Seehausen, Kreis Wanzleben. wird eine Ziegelei betrieben mit einer Leistung von 3 000 000 Steinen. — Der Betrieb der Landwirtschaft ist für die Ges. von besonderer Bedeutung als Grundlage für die Rübenversorgung der Zuckerfabrik Klein-Wanzleben u. der Bodezuckerfabrik in Oschersleben a. d. B., welche der Ges. zum grössten Teil gehört u. unter Wertpapiere u. Beteiligungen mit aufgeführt ist, sowie für die Rübensamenzucht. Die Zuckerfabrik ist eine Rohzuckerfabrik mit einer Leistungsfähigkeit von 25 000 Ztr. Rübenverarbeitung in 24 Std.; es können rid. 2 000 000 Ztr. Rüben in einer Kampagne verarbeitet werden. Die Fabrik liefert ihren Zucker auf Verwertungsvertrag an die Zucker- raffinerie Magdeburg, von deren Aktien ein Teil im Besitz der Ges. ist, u. an die Zucker- raffinerie Tangermünde. Die anfallenden Nassschnitzel werden in einer Schnitzeltrocknungs. anlage getrocknet u. die erzeugte Melasse in der als Nebenbetrieb geführten Melassefutter- fabrik weiter verarbeitet. Die Kraftanlage umfasst 13 Dampfkessel mit einer Heigzfläche von 1700 qm, 72 am Überhitzer u. 370 qm Economiser, 6 Dampfmasch. mit 1400 P8, ferner Elektromotoren von zus. 600 KW. Ausserdem ist eine Dieselmotoranlage mit 165 KW als Reserve vorhanden. Die elektrische Zentrale der Zuckerfabrik liefert gleichzeitig Strom für die landwirtschaftl. Betriebe. Das Hauptunternehmen liegt am Bahnhof Klein-Wanz- leben der normalspurigen Nebenbahn Blumenberg–Eilsleben. Es sind 6000 m eigenes Anschlussgleis vorhanden. Für den Rangierbetrieb werden 2 Lokomotiven von zus. 400 PS gehalten. 5 Die Zuckerrübensamenzucht ist im Jahre 1859 gegründet u. gilt als die älteste plan- mässige Zucht in Deutschland. Das Rübensamengeschäft hat eine sehr grosse Ausdehnung. Soweit die Statistik eine Kontrolle zulässt, hat im letzten Jahre die Ges. mit ihren Tochter. unternehmungen ca. 30 % des gasamten Rübensamenbedarfs der Welt ohne Russland gedeckt. Diesem Teil des Unternehmens dienen Laboratorien, Gewächshäuser, Magazine, Betriebsspeicher u. Lagerspeicher. – Die Ges. beschäftigt 1961 Arbeiter u. Arbeiterinnen u. 296 Angestellte, die fast ausschliesslich in der Ges. gehörenden Werkwohnungen u. Ledigenheimen untergebracht sind. 0 Entwicklung: 1902/03 hat die Gesellschaft die Zuckerfabrik Seehausen, Goedicke & Wilke käuflich erworben mit allen Ländereien von ca. 10 000 Morgen, darunter Pacht (bis 1./7. 1923) der Domäne Dreileben, des Ritterguts Eggenstedt u. der Domäne Oevelgünne: letztere ist weiter verpachtet. Die Zuckerfabrik Seehausen wurde ausser Betrieb 1920/21 Übernahme der Güter Schermeke u. Hornhausen u. des grössten Teils der Anteile der Zuckerfabrik Wrede & Sohn G. m. b. H. Oschersleben. 1929 Übernahme der Reg verarbeitung der Zuckerfabrik Irxleben; Erwerb des Rübensamengeschäfts der Firmen Ferd. Heine, Hadmersleben u. Aug. Knoche-Wallwitz G. m. b. H., Hamersleben. Beteiligungen: RM. 650 000 Anteile an der Bodezuckerfabrik G. m b. H., Oschersleben (Gesamtkap. RM. 1 000 000); RM. 343 500 Aktien der Zuckerraffinerie Magdeburg (Gesamtkap.