Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. 1653 Mülheimer Bergwerksverein in Mülheim a. d. Ruhr. Verwaltung in Essen, Viehoferstr. 111. Gegründet: 21./3. 1898; eingetr. 8./4. 1898. Zweck: Kohlenbergbau, Brikett- und Koksfabrikation. Entwicklung: Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Zeche Hagenbeck mit Kokerei für M. 6 000 000 und erwarb 1898 die Zeche Humboldt, die Zeche Wiesche sowie 600 Kuxe der Zeche Rosenblumendelle. Rosenblumendelle ist 1903 ganz mit dem Mülheimer Bergwerksverein vereinigt. Am 8./9. 1927 wurde mit der Gewerkschaft Mathias Stinnes in Essen mit Wirkung ab 1/1. 1927 auf 99 Jahre ein Interessengemeinschafts-Vertrag abgeschlossen. In Durchführ. dieses Vertrages wurde i. J. 1928 mit der betriebs- u. verwaltungstechnischen Zusammen- fassung u. Umgestaltung der Betriebe begonnen. Anfang Mai 1928 wurde die Verwaltung von Mülheim nach Essen in das Geschäftsgebäude der Gewerkschaft Mathias Stinnes verlegt. Aus dem Mülheimer Verwaltungsgebäude sind 19 Wohnungen für Werksangehörige her- gerichtet worden. Zur besseren Ausnutzung der Kohlenwertstoffe wurde am 1./10. 1927 die Kokserzeugung in der Kokerei Hagenbeck eingestellt u. die Beteilig. auf Mathias Stinnes gelegt. Am 15./7. 1928 erfolgte die Stillegung der Anlage Hagenbeck. Weiter wurden Hassnahmen getroffen, die Förderung der Zeche Humboldt auf Rosenblumendelle umzulegen u. den unrentablen Tagesbetrieb von Humboldt stillzulegen. Besitztum: Der zus.hängende Felderbesitz des Unternehmens, das zumeist Ess- u. Magerkohle fördert, umfasst 21 961 879 qm zwischen den Städten Mülheim (Ruhr) u. Essen mit 5 Schachtanlagen, die 8 Förder- u. 7 Wetterschächte aufweisen. I. Das Steinkohenbergwerk Hagenbeck mit Neu-Schölerpad. Die Zeche baut in ihrem 5 279 291 qm grossen Felde an dem sehr günstig abgelagerten Altendorfer Sattel, in der nach Norden anschliessenden Schölerpader u. in der südlich gelagerten Eesener Hauptmulde die 6 liegenden Flötze der Fettkohlenpartie mit dem bekannten Leit- föz Sonnenschein oder Dickebank. Inhalt des Feldes an Kohlen bis 900 m Tiefe 41 900 000 t. Hier von sind 13 000 000 t über der jetzigen in 400 m Tiefe gebildeten 5. Sohle vorgerichtet. Es sind 2 Schachtanlagen vorhanden. – Die Zeche wurde am 15./7. 1928 stillgelegt. II. Das Steinkohlenbergwerk Humboldt mit 5 000 036 aqm Feldesumfang grenzt südl. an Hagenbeck. Bis zu 1000 m Tiefe stehen im bisher aufgeschlossenen Felde Humboldt 12 000 000 t Magerkohlen bester Qualität an. Der Hauptschacht ist 340 m tief. Die jetzige Produktion könnte noch 20 Jahre lang von der seitherigen Tiefbausohle gedeckt werden. Die Zeche ist zur Hälfte beteiligt an der Brikettfabrik der Firma Stachelhaus & Buchloh in Manheim. Am 1./4. 1929 wurde die Zeche stillgelegt. III. Südl. von Humboldt u. westl. von Hagenbeck liegt die Zeche Rosenblumen- delle mit 6 722 190 qm Feldesumfang. Der als Fahr- u. Wetterschacht abgeteufte Schacht Kronprinz (400 m tief) ist 1903 vollständig fertiggestellt u. seit April 1903 in Betrieb. Es werden Esskohlen aus den zus. 4.72 m mächtigen, 6 bauwürdigen Flözen der liegenden Hlözgruppe gefördert. Für Förderung u. Wasserhaltung ist 1897– 1900 neben dem seither in Betrieb befindl. Schachte ein neuer Schacht abgeteuft. Die Schächte sind durch eigene Zweigbahn, an die auch die Zeche Humboldt anschliesst, mit Bahnhof Heissen der Staats- bahn verbunden Eine Brikettfabrik arbeitet mit 4 einfachen u. 2 Doppelpressen. IV. Das Steinkohlenbergwerk Wiesche mit 4 960 362 qm Feldesumfang, begrenzt westl. die Felder von Rosenblumendelle u. Humboldt. Diese Grube besitzt eine Brikett- fabrik mit 8 Pressen u. Ringofenziegelei. Der alte Schacht wurde gänzlich neu in Eisen ausgekleidet. Die Berechtsame ist durch Ankauf der südl.- gelegenen Langenfelder Holt- hauser Bänksgen u. Verein so erweitert, dass sie jetzt 35 000 000 t Kohlen enthält. V. Zeche ver. Welheim. Auf Grund des in der Generalversammlung vom 7. Sep- tember 1927 gefassten Beschlusses ist das gesamte Vermögen der Gewerkschaft ver. Welheim, Bottrop, mit Wirkung vom 1. Januar 1927 gegen nom. RM. 9 002 000 Aktien übernommen worden. Am 15. Dez. 1912 wurde mit dem Abteufen der Zeche ver. Welheim begonnen u. konnte 1914 die Förderung aufgenommen werden. Die Berechtsame beträgt 2612 505 qam. Gewonnen werden Gasflammkohlen. Es sind 2 Schächte vorhanden. Die Teufe beträgt 858 m. Schacht 1 02 Förderungen) ist einziehender, Schacht II ausziehender Schacht. Es werden 8 Flöze auf 3 Sohlen gebaut. Die Zeche hat Anschluss am Hafen der Gewerkschaft Mathias Stinnes am Rhein-Herne-Kanal. Weiter besitzt ver. Welheim eine ueuzeitliche Stromerzeugungsanlage. Vorhanden sind 845 Häuser mit 2533 Beamten- u. Arb.-Wohnungen. Der Grundbesitz betrug am 31./12. 1928: 581.14.55 ha. – Die Belegschaft einschl. Beamte betrug 1929 durch- schnittlich 6337 Mann. Beteiligungen: Die Ges. besitzt noch Kuxe der Gew. Neuschölerpad u. der Gew. lobeisen. (Die G.-V. v. 30./4. 1930 soll Beschluss fassen über Genehmig. der mit den Gew. Veuschölerpad u. ver. Hobeisen geschlossenen Verschmelzungsverträge v. 17./9. 1929.) Der Mülheimer Bergwerksverein hat sich 1905 an der Rhein.-Westf.-Bergwerks-Ges. m. b. H. beteiligt. Die Beteil. entspricht einer Feldesgrösse von rund 28 Normalfeldern u. stellt den Kohlenbesitz des Vereins auf absehbare Zeit sicher. Die Ges. ist ferner beteiligt bei der Ruhr-Gas A.-G., Essen, u. bei der Ruhr-Chemie A.-G., Holten. 1928 erwarb die Ges. )