Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. 1733 Feldmühle, Papier- u. Zellstoffwerke Akt.-Ges., Sitz in Scholwin bei Stettin, Hauptverwalt. in Stettin, Königstor 6. Die G.-V. v. 6./5. 1930 soll u. a. Beschluss fassen über Anderung des Wortes „Scholwin“ in „Odermünde“ (§ 1. Sitz d. Ges.). Gegründet: 27./8. 1885; eingetr. 4./9. 1885. Firma bis 1891: Schles. Sulfit-Cellulosefabrik Feldmühle mit Sitz in Liebau, dann bis 24./3. 1911: Cellulose-Fabrik Feldmühle; Sitzverlegung 1892 nach Cosel, 1899 nach Breslau, 1912 nach Berlin, 1916 nach Stettin. Zweck: Fabrikation von Papier, Papierstoff u. verwandten Stoffen, sowie der Betrieb aller damit im Zusammenhang stehenden Geschäfte. Die Gesellschaft ist auch berechtigt, sich bei anderen Gesellschaften, welche ähnliche Zwecke verfolgen, zu beteiligen. Besitztum: Fabrikanlagen der Ges. befinden sich in folgenden Orten: Liebau i. Schles. Die Ges. besitzt in Liebau eine Papierfabrik mit einer Masch., welche im wesentl. Ppergamyn u. Pergament-Ersatzpapiere herstellt. Die Kraft hierzu wird durch eine bampfmasch. von 300 eff. PS u. eine Wasserturbine von 45 eff. PS erzeugt. Zu dem Werk gehört eine Wohnhauskolonie, bestehend aus sechs Häusern mit 23 Wohnungen. — Odermünde: Das Werk besteht aus einer Druckpapierfabrik, einer Papierfabrik für maschinenglatte u. einseitig glatte Zellstoffpapiere aller Art, einer Zellstofffabrik nebst Bleicherei, einer Holzschleiferei, einer Sultitspiritusfabrik u. einer Atznatron- Eindickungsanlage. Die Zellstoffpapiere werden auf 5 modernen Maschinen hergestellt deren tägliche Gesamtproduktion ca. 50 000 Kkg beträgt. Von den 4 grossen Druckpapier- masch., welche eine Tagesleist. von ca. 270 000 kg Papier erzielen, ist eine Masch. für die Erzeug. fettdichter Papiere umgebaut worden. Der Druckpapierfabrik angeglied. ist die modern eingericht. Dampfholzsclileiferei mit 14 Grosskraftschleifern u. einer täglichen Erzeug. von 1d. 230 000 kg Holzschliff. Die Zellstoffabrik arbeitet für den Bedarf der beiden Papierfabriken sowie für den Verkauf von Halbstoff. Die 5 grossen Zellstoffkocher ergeben eine tägliche Ausbeute von rd. 170 000 kg. Die Sulfitspiritusfabrik verarbeitet Ablaugen der vellstoffabrik auf Alkohol. Jährl. Erzeug. rund 1 500 000 Liter reiner Alkohol. Das Werk besitzt eine einheitlich durchgeführte Kraftanl., bestehend aus 2 Kesselhäusern mit 15 grossen Dampfkesseln von je 450 qm, 2 von je 600 dm u 1 von 1000 qm Heizfläche sowie einer elektr. Zentrale, in der 7 Turbogeneratoren von insges. ca. 37 000 PS aufgestellt sind. Von hier aus erfolgt die Verteil. an die einzelnen Verbrauchsstellen (ca. 1000 Motoren). Eine eigene Hafen- u. Kaianlage gestattet Seeschiffen, direkt an der Fabrik anzulegen, u. 5 grosse Kräne vermitteln die Umlad. von Gütern auf ein über das gesamte Fabrikgelände ausgebautes Anschlussgleisnetz. Zzu dem Werk gehört eine Wohnhauskolonie, bestehend aus 30 Häusern mit 133 Wohn. In nächster Nähe des Werkes liegt die 1918 gekaufte Dampfziegelei Stolzenhagen, die in erster Linie dazu bestimmt ist, den eigenen Ziegelbedarf zu decken. Die Ziegelei besitzt ein reichhaltiges Tonlager von guter Beschaffenheit u. ist auf eine Jahreserzeug. von ca. 7 Mill. Mauersteinen eingerichtet. — Hohenkrug: Das Werk besteht aus einer Papier- fabrik mit zwei Masch. zur Herstell. von Schreib- u. Normalpapieren. Eine hiervon gehört mit einer Arbeitsbreite von 320 em zu den grössten Feinpapiermasch. der Welt. Die für den Betrieb erforderliche Kraft wird durch 2 Dampfmaschinen u. 2 Wasserturbinen mit einer Gesamtleistung von etwa 1100 PS geliefert. Zu dem Werk gehören 25 Wohnhäuser mit 92 Wohnungen. – Reisholz: Das grösste, durch die Fusion mit der Papierfabrik Reisholz Aktiengesellschaft übernommene Werk besteht aus einer Druckpapierfabrik mit 3 Papier- maschinen (tägliche Gesamterzeugung 160 000 kg), darunter einem ganz modernen Schnell- läufer von 4.55 m Breite aus dem Jahre 1928. Eine eigene Dampfholzschleiferei mit sechs Schleifern, eine Kraftanlage mit 4 Dampfturbinen (Leistung ca. 10 700 PS), sowie eine Um- former- u. Schaltanlage für den Bezug elektrischen Stroms von der Überlandzentrale ver- vollständigen die technische Einrichtung. Das Werk hat Anschluss an die Rheinwerft u. Reichsbahnanschluss u. besitzt eine Wohnhauskolonie. bestehend aus 3 Häusern mit 7 Wohn. Ausserdem sind für Werksangehörige 14 Häuser mit 47 Wohnungen bei der unten erwähnten Baugesellschaft Reisholz u. bei der Industrie-Terrain-A.-G., Düsseldorf-Reisholz, gemietet.- Flensburg: Diese Papierfabrik mit 2 Papiermaschinen (tägl. Gesamterzeugung 48 000 kg Druckpapier u. Tapeten-Rohpapier) u. eigener Dampfholzschleiferei mit 2 Schleifern ist ebenso wie auch die folg. 3 Werke durch die Fusion mit der Papierfabrik Reisholz von der Feldmühle übernommen worden. Das Werk besitzt eine Kraftanlage, bestehend aus zwei Dampfturbinen (Leistung ca. 6500 PS) u. hat Reichsbahnanschluss. Zu dem Werk Flens- burg gehört eine Wohnhauskolonie, bestehend aus 8 Häusern mit 29 Wohn. — Uetersen (Holstein): Eine Druckpapierfabrik mit 2 Papiermasch. (tägl. Gesamterzeugung 70 000 kg) u. eigener Dampfholzschleiferei, bestehend aus 4 Schleifern. Das Werk besitzt eine Kraft- anlage, bestehend aus 3 Dampfturbinen (Leistung ca. 9400 Ps) u. hat Gleisanschluss u. Lade- stellen an der schiffbaren Pinnau. Zu dem Werk gehört eine Wohnhauskolonie, bestehend aus 10 Häusern mit 34 Wohnungen. – Ruhrwerke Arnsberg (Westfalen): Eine Karton- fabrik mit 2 Kartonmaschinen (tägliche Gesamterzeugung 60 000 kg Chromo-Ersatz-Karton, Holz- u. Grau-Karton), eigener Dampfholzschleiferei mit 4 Schleifern u. eigener Wasserholz schleiferei mit 3 Schleifern. Das Werk besitzt 3 Dampfturbinen von ca 6500 PS, eine Wasserkraftanlage mit einer Leistung von ca. 2500 PS u. hat Reichsbahnanschluss. Zu dem Werk gehört eine Wohnhauskolonie, bestehend aus 31 Häusern mit 91 Wohnungen. — Lohnberg a. d. Lahn. Dieses Werk, eine Zellstoffabrik, ist seit April 1926 stillgelegt.