1802 3 Banken und andere Geld-Institute. „Landbank“C, Akt.-Ges. in Berlin SW 11, Dessauer Str. 39/40. Gegründet: 27./7. 1895, eingetr. 9./10. 1895. Zweck: Landwirtschaftl. Siedlung. Die Landbank hat seit ihrem Bestehen bis Ende des Jahres 1929 an selbständigen Stellen 3772 begründet u. 732 Restgüter u. Vorwerke besetzt. Ende des Jahres 1929 waren noch im Siedlungsverfahren begriffen die Rittergüter: Arnimswalde-Berkenlatten, Diedrichshagen, Goerke Moddrow, Prauss. Beteiligungen: Das A.-K. der Alemannia Vereinigte Tonwerke Akt.-Ges., Berlin, be- findet sich fast ausschliesslich in den Händen der Landbank. Der Alemannia gehören die Ziegeleien Annenhof u. Reinitz bei Sagan u. die Ziegelei Richau bei Wehlau i. Ostpr. Sanierung: Die Bank hatte 1925 erhebliche Verluste erlitten. Da im Falle eines Konkurses der Bank mehrere provinz. gemeinnützige Siedl.-Ges. grosse Verluste erlitten hätten u. in eine bedrohliche Lage gebracht worden wären, so entschloss sich die preussische Regierung im Jan. 1926, der Gewähr. weiterer Kredite an die Landbank näherzutreten. Der G.-V. v. 9./10. 1926 wurde eine Zwischenbilanz per 30./6. 1926 vorgelegt u. zwecks Vermeidung einer Unterbilanz die Zus. legung des Kap. im Verh. 20: 1 auf RM. 65 000 beschlossen. Kapital: RM. 65 000 in 1000 Aktien zu RM. 20 u. 450 Aktien zu RM. 100. Da nur die öffentliche Hand beteiligt ist, so ist der Höhe des A.-K. nur nominelle Bedeutung bei- zumessen. Die Siedlungstätigkeit erfolgt auf Grund der nach den behördlichen Richtlinien zu gewährenden öffentlichen Kredite. Urspr. M. 5 000 000, Erhöhung 1897 um M. 5 000 000, 1905 um M. 5 000 000, 1911 um M. 5 000 000 auf M. 20 000 000. In der G.-V. v. 24./9. 1919 wurde beschlossen, das A.-K. um M. 5 000 000 auf M. 15 000 000 herabzusetzen u. durch Ausgabe von M. 5 000 000 5 % Vorz.-Akt. wieder auf M. 20 000 000 zu erhöhen. Die G.-V. v. 2./8. 1923 beschloss Erhöh. um M. 45 000 000 auf M. 65 000 000. In der G.-V. v. 27./3. 1926 wurde beschlossen, das A.-K. von M. 65 000 000 auf RM. 1 300 000 (50: 1) umzustellen in 5000 Vorz.-Akt. zu RM. 20, 15 000 St-Akt. zu RM. 20, 3000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 300 St.-Akt. zu RM. 2000. Die G.-V. v. 9./10. 1926, der Mitteil. gemäss § 240 H. G. B. gemacht wurde, beschloss zwecks Vermeidung einer Unterbilanz die Herabsetz. des A.-K. von RM. 1 300 000 auf RM. 65 000 durch Zusammenlegung der Aktien im Verh. von 20: 1; ferner wurde Umwandl. der ges. Vorz.-Akt. in St.-Akt. unter Fortfall der bisherigen Vorrechte beschlossen. Obligationsanleihen von 1900 u. 1907: Umlauf Ende Juni 1929 noch RM. 561 556. – Gegen die von der Ges. beantragte völlige Abwertung der Obl. wurde unter Mitwirkung des Bankhauses Gebr. Arons eine Schutzvereinigung gegründet. Vertreter der. Obligationäre: Rechtsanw. Dr. Albert Arons, Berlin. Am 28./2. 1929 hat die Aufwert.-Stelle beschlossen: Die gesetzl. Aufwert. der Obl. wird von 15 % auf 10 % des Goldwertes der Obl. herab- gesetzt. Die Aufwert.-Beträge der Obl. sind zu je einem Viertel am 2./1. der Jahre 1932, 1933, 1934, 1935 zu zahlen. Lt. Bekanntm. vom Juni 1929 wurden die Oblig. sofort mit 7¼ % für Altbesitz u. 6¼ % für Neubesitz eingelöst (Frist 15./8. 1929). – Ablös. der Altbesitz-Genussrechte erfolgt mit RM. 1 für je M. 100. Der grösste Teil der Obligat. ist bereits aufgekauft. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Halbj. Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1929: Aktiva: Kassa 7067, Wechsel 7817, Forder. (lauf, Rechn.) 2 030 159, Wertp.: a) Landesrentenbriefe 790 003, b) sonst. Eff. 263 287; Beteil. 4729, Hyp.- Schuldner u. Güterbesitz 9 356 704, Geschäftshaus Dessauer Str. 39.40 300 000, Hauseinricht. 1, transit. Debit. 64 936, (Sicherheitshyp. 15 006 407, abgetret. Hyp. an die Staatsbank 1 387 441). – Passiva: A.-K. 65 000, R.-F. 5289, Schuldverschr. 561 556, öffentl. Kredite u. Verbindlichk. 11 867 313, Rückstell.-Res. 53 319, transit. Kredit. 269 302, Überschuss aus dem Geschäftsjahr 1928/29 2926, (Sicherheitshyp. 15 006 407, abgetretene Hyp. an die Staatsbank 1 387 441). Sa. RM. 12 824 707. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Verwalt.-Unk. u. Wirtschaftskosten der Güter 769 610, Zs.-Abgaben 587 022, Überschuss 2926. Sa. RM. 1 359 560. – Kredit: Überschüsse u. Wirtschaftserträge der Güter RM. 1 359 560. Kurs: Ende 1912–1919: 100, 80, 78.50*, –, 55, 92.50, 57.25, 40 %. Notiert in Berlin; Notiz ab 22./7. 1920 eingestellt. Dividenden: 1914–1928/29: 0 % (gemeinnütz. Ges.). Direktion: Gen.-Dir. Emil Roderwald, Amts- u. Landrichter Dr. Hans Loock. Prokurist: Paul Seiler. Staatskommissare: Ministerialrat Heinrich von Both, Ministerialrat Dr. von Heusinger. Aufsichtsrat: Vors. Landeshauptmann Dr. Johann Caspari, Schneidemühl; Stellv. Guts- besitzer Ferdinand Steves, Mellentin; Rittergutsbes. Kammerpräs. Carl Weber, Hermsdorf ―