Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 2039 Akt.Ges. für Braunkohlenbergbau u. Industrie in Dessau, Kavalierstr. 29/30. Gegründet: 1./12. 1922; eingetr. 10./1. 1923. Firma bis März 1923: „Mars“ Grundstücks- Akt.-Ges. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1923/24. Sitz der Ges. bis 5./10. 1926 in Berlin. Zweck: Ankauf u. Betrieb von Braunkohlenbergwerken sowie der mit der Braun- kohlenverwertung in Zusammenhang stehenden Industrien, insbes. der Elektrizitäts- u. Gasversorgungsindustrie, ferner die Vorbereit., Durchführ., Abwickl. u. Finanzier. von Handelsgeschäften jeder Art im In- u. Auslande. Die Ges. besass sämtliche Kuxe der Gew. Bornsdorf. Diese Beteilig. wurde 1926 ver- äussert. (Näheres über die Gew. Bornsdorf s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1926.) Kapital: RM. 490 000 in 475 Vorz.-Akt. zu RM. 1000 u. 25 St.-Akt. zu RM. 600. Die Vorz.-Akt. erhalten 10 % kumul. Vorz.-Div., haben Liqu.-Vorrecht zu 100 % u. 10faches St.-Recht. Urspr. M. 300 000, übern. von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 15./3. 1923 um M. 79 700 000 zum Nennwert begeben, weiter lt. G.-V. v. 24./3. 1923 um M. 40 Mill., zu 2500 % übernommen. Lt. G.-V. v. 29./10. 1924 Umstell. von M. 120 000 000 auf RM. 400 000 in 20 000 Akt. zu RM. 20. Die G.-V. vom 2./7. 1928 beschloss Herabsetz. des A.-K. um RM. 100 000 u. Wiedererhöhung um bis zu RM. 200 000. Die Erhöh. ist um RM. 190 000 durchgeführt. Grossaktionäre: Die Mehrheit des A.-K. der Ges. ist im Besitz der Vereinigte Elektrizitäts- u. Gaswerke Mitteldeutschlands A.-G. in Dessau. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Die Vorz.- Aktien haben 10 faches Stimmrecht. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Bankguth. 1982, Debit. 445 545, Verlust 44 628. – Passiva: A.-K. 490 000, Papiermark-Akt.-Versteiger.-K. 1836, 20-RM.-Akt.-Versteiger.-K. 318, Sa. RM. 492 155. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 71 846, Handl-Unk. u. Steuern 2548. – Kredit: Zs. 29 766, Verlust 44 628. Sa. RM. 74 394. Dividenden: 1924–1929: Je 0 %. Direktion: Paul Knoll. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Oberbaurat Bruno Heck, Rechtsanwalt Dr. Friedrich Karl Krüger, Bergrat Friedr. von Marées, Dessau. Zahlstelle: Berlin: Centralbank A.-G. Aktiengesellschaft Sächsische Werke, Dresden-A., Bismarckplatz 2/6. Gegründet: 13./11. 1923; eingetr. 20./11. 1923. Auf Grund des am 14./3. 1924 mit dem Freistaat Sachsen abgeschlossenen Vertrages hat die Ges. mit Wirkung v. 1./4. 1923 ab die bisher von diesem betriebenen Kohlen- u. Elektrizitätsunternehmen einschl. des umfangreichen Grundbesitzes, u. zwar das Braun- kohlenwerk Hirschfelde mit den Nebenwerken Hartau u. Olbersdorf. das Braunkohlenwerk Böhlen mit den Nebenwerken Leipnitz u. Beucha, das Steinkohlenwerk Zauckerode bei Dresden. das Grosskraftwerk Hirschfelde, das Kraftwerk Pirna u. die zur Stromversorg. des Landes Sachsen u. der angrenzenden Gebiete gebauten elektr. Übertragungsanlagen mit den Verteilungsunternehmen Elektrizitätswerk Oberlausitz in Zittau u. Elektrizitätswerk Elb- talzentrale in Pirna übernommen. Ferner sind die Beteilig. des Freistaates Sachsen an Elektrizitätsunternehm. Sachsens in den Besitz der Ges. übergegangen. Zweck: Errichtung, Erwerb u. Betrieb von Unternehm., die sich mit der Gewinnung von Bodenschätzen, mit deren Ver- u. Bearbeitung, mit der Erzeugung oder Fortleit. von Energie- u. Wärmemitteln u. mit dem Absatz der gewonnenen Erzeugnisse befassen sowie die Beteil, an derartigen Unternehm. – Angestellte u. Arb. 1929: 1231 u. 4731. – Zahl der Wohnungen für die Belegschaft: 1188. 0 Besitztum: Der gesamte Besitz an Braunkohlen umfasst in Grubenfeldern von etwa 32 000 ha Gesamtfläche rd. 3½ Milliard. t gewinnbare Braunkohle. Davon entfallen 1 Md. t auf Tagebaugebiete in Ostsachsen, in der Hauptsache auf das Hirschfelder Kohlenbecken, 2 Md. t Tagebaufeld u. 500 Mill. t Tiefbaufeld in Westsachsen auf das Leipzig-Bornaer Gebiet. Der gesamte Grundbesitz beläuft sich auf über 10 000 ha land- u. forstwirtschaftl. genutzte Fläche. Davon steht der Wald mit rd. 2200 ha in eigener Bewirtschaftung. Die Felder sind verpachtet. In dem restl. Gebiet von 22 000 ha besitzt die Ges. das Abbaurecht, Teil dureh Kauf, zum Teil durch Übertragung auf Grund des sächs. Kohlen-Regal- lesetzes. Braunkohlen- u. Steinkohlenwerke: Das Braunkohlenwerk Hirschfelde ist Ende 1916 von der Braunkohlen-A.-G. Herkules durch den sächsischen Staat erworben worden. Der Betrieb erstreckt sich zur Zeit über die Fluren Hirschfelde, Türchau u. Seitendorf. Das Werk umfasst einen ausgedehnten Tagebau mit den neuesten maschinellen Ge- * 8= ―