2058 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Rheinische Stahlwerke zu Essen, Arenberghaus. Gegründet: 27./5. 1870; eingetr. 1./3. 1873. (Sitz bis 22./2. 1927 in Duisburg-Meiderich.) Zweck: Bergbau u. Herstell. von Eisen u. Stahl, Vertrieb u. Verarbeitung von Roh- stoffen u. Erzeugnissen dieser beiden Gewerbe sowie ihre Verfrachtung zu Wasser u. zu Lande, Erwerb von u. Beteiligung an anderen Unternehmungen sowie Vornahme von Rechtsgeschäften jeder Art, die mittelbar oder unmittelbar mit diesem Gegenstand des Unternehmens in Verbindung stehen. Lt. G.-V. v. 26./3. 1926 gingen die gesamten Eisenbetriebe der Gesellschaft (Eisen- werke, Eisensteingruben sowie Kalkstein-, Dolomit-, Ton- u. Quarzitbesitz einschl. der feuerfesten Steinfabrik in Wirges u. derjenigen Beteil., die für die Versorg. der Eisenbetriebe mit Rohstoffen sowie für den Vertrieb der Eisenerzeugnisse erworben oder neu geschaffen worden waren) mit Wirkung ab 1./4. 1926 auf die Vereinigte Stahlwerke A.-G. in Düsseldorf gegen RM. 68 Mill. Aktien u. RM. 7 Mill. Genussscheine dieser Ges. über. Die der Rhein- stahl A.-G. verbliebenen Anlagewerte beschränken sich auf die Betriebe des Steinkohlen- bergbaues der drei Werksabteilungen Arenberg, Brassert u. Centrum-Morgensonne sowie auf den Betrieb der Braunkohlengrube Schallmauer in Bachem bei Köln u. auf den Schiffahrtsbetrieb der Rheinreederei Joseph Schürmann, G. m. b. H., in Duisburg. – An auswärtigem Besitz sind weiter zu erwähnen: das Kinderheim Rheinstahl in Bad Kreuznach zur Aufnahme von Kindern aus der Belegschaft der Ges. u. das Heilbad Salzig bei Boppard am Rhein mit 2 Thermal-Quellen zur Versorgung der gesamten Werke mit natürlichem, gesundem Mineralwasser. Bergwerksbesitz: 1. Abteilung Arenberg (Zechen Prosper I–III u. Arenberg- Fortsetzung). Bergrevier: Essen III. Grubenabteilungen: a) Doppelschachtanlage Prosper 1/II (I. frühere Betriebsanlage Prosper I, Schacht I/IV/V) mit 3 Schächten, von denen 2 zur Materialförderung u. Seilfahrung, 1 zur Wasserhaltung, 2 als einziehende Wetterschächte u. 1 als ausziehender Wetterschacht dienen. Schacht I u. IV= 456 m tief, Schacht V= 533 m. Es sind 10 Flöze auf 2 Sohlen in Betrieb. Das Baufeld hat eine streichende Länge von 3200 m, u. eine querschlägige Ausrichtung von 2400 m. 2 Ventilatoren. Der Querschnitt des aus- ziehenden Wetterschachtes beträgt 9.6 qm u. seine Tiefe bis zur Wettersohle 328 m. In der Minute ziehen 4400 cbm ein, 5000 cbm aus. Alle 3 Schächte sind miteinander durch- schlägig. Die gesamte Förderung wird auf der früheren Anlage Prosper II herausgezogen, aufbereitet u. versandt. b) 2. frühere Betriebsanlage Prosper II (Schacht II/III/VIII) mit 3 Schächten, von denen 3 gleichzeitig zur Förderung u. Seilfahrung, 1 zur Wasserhaltung dienen. 2 Schächte ziehen die Wetter ein, 1 aus. Schacht II = 535 m tief, Schacht III u. VIII = 636 m. Es werden 11 Flöze auf 4 Sohlen gebaut. Das Baufeld ist in streichender Länge 3000 m u. in querschlägiger Ausrichtung 2500 m ausgedehnt. 2 Ventilatoren. Der Querschnitt des ausziehenden Wetterschachtes beträgt 14 qm, die Tiefe bis zur Wettersohle 350 m. Die VI. Sohle steht in Ausrichtung. In der Minute ziehen 7150 cbm ein u. 8100 cbm aus. c) Betriebsanlage Prosper III (Schacht VI/VII) 2 Schächte, Teufe 649 m, die zur Förderung u. Seilfahrt dienen. Schacht VII zieht die Wetter ein, Schacht VI aus. Schacht VI u. VII ist mit den Schachtanlagen Prosper I/II u. Arenberg-Fortsetzung auf der 443 m-Sohle durchschlägig. Es werden 5 Flöze auf 2 Sohlen gebaut. Das Baufeld ist in streichender Länge 2000 m u. in querschlägiger Ausrichtung 2400 m aus- gedehnt. 2 Ventilatoren. Der Querschnitt des ausziehenden Schachtes beträgt 14 qm, die Tiefe bis zur Wettersohle 350 m. In der Minute ziehen 5500 cbm ein, 6000 cbm aus. d) Betriebsanlage Arenberg-Fortsetzung 2 Schächte, von denen Schacht I zur Förderung u. Seilfahrt dient, während Schacht II als Förder- u. Wetterschacht benutzt wird. Es werden 7 Flöge auf 1 Sohle gebaut. Schacht I 646 m, II 556 m tief, Querschnitt des Wetter- schachtes 14 qm, streichende Länge des Baufeldes 2200 m, querschlägige Ausrichtung 1200 m, 2 Ventilatoren, einziehende Wettermenge je Minute 4260 obm, ausziehende 5500 cbm. Die Tiefe bis zur Wettersohle beträgt 350 m. Das Grubengelände ist durchschlägig mit Prosper II u. Prosper III. Nebenanlagen: Auf den Schachtanlagen Prosper I/II u. III stehen 5 ältere Koksofen- batterien mit 300 Koksöfen in Reserve. In Betrieb sind auf Arenberg-Fortsetzung 2 Koks- ofenbatterien mit 140 Öfen u. auf der neuen Zentralkokerei 4 Batterien mit 180 Öfen. Der tägl. Kohlendurchsatz auf Arenberg-Fortsetzung beträgt rd. 1000 t u. auf der Zentralkokerei 3600 t trockene Kokskohlen. Beide in Betrieb befindlichen Kokereianlagen sind mit Ein- richtungen für die Gewinnung von Teer, schwefelsaurem Ammoniak u. Rohbenzol aus- gerüstet. Die gemeinsame Benzolreinigungsanlage befindet sich auf der Kokerei der früheren Anlage II. Die Leuchtgasabgabe an das RWE, an die Ruhrgas-A.-G., sowie an die Stadt Bottrop erfolgt von der Zentralkokerei aus. Für alle Betriebe besteht eine Zentralwerk- statt, die in der Nähe der Doppelschachtanlage Prosper I/II u. der Zentralkokerei gelegen ist. Schwelanlage, 3 Ziegeleien, Sauerstoffanlage sowie Hafenanlage mit 3 Drehkränen u. einer neuen Verladebrücke mit Drehkran u. Waggonkipperkatze vorhanden. Alle Kräne sind für 12 t Last am Haken gebaut. Dampf- u. Krafterzeugung: Modernes Dampfkraftwerk Prosper II mit 2 Stück 10 000 KW Turbo-Generatoren und 1 Stück 1000 kW Gegendruck-Turbo-Generator vorhanden. Auf Prosper I, Prosper III und Arenberg-Fortsetzung ältere Turbo-Generatoren für insgesamt