―― Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 2063 Bergwerks-Gesellschaft Dahlbusch in Gelsenkirchen –Rotthausen. (Börsenname: Dahlbusch) Gegründet: 30./3. 1873. Die Ges. ist aus der im Jahre 1851 unter dem Namen: „Belgisch-Rheinische Gesellschaft der Kohlenbergwerke an der Ruhr' (Société anonyme Belge-Rhénan des Charbonnages de la Ruhr) in Düsseldorf mit einem Kapital von 9 000 000 Franken gegründeten A.-G. hervorgegangen. Zweck: Bergbau u. Gewinnung von Kohlen u. Mineralien, Verwertung u. Handel in diesen Erzeugnissen, insbesondere Ausbeutung der Zeche Dahlbusch im Südwesten des Stadtkreises Gelsenkirchen-Buer, deren erster Schacht 1853 durch die A.-G. Belgisch-Rhein. Ges. der Kohlenbergwerke an der Ruhr angelegt wurde. Besitztum: Die Ges. besitzt in Rotthausen [Stadtgemeinde Gelsenkirchen-Buer) Gruben- felder von zus. rd. 4 000 000 qm. Z. Zt. werden die Flöze der oberen Fettkohlenpartie gebaut. Die Felder markscheiden im Norden mit den Zechen Consolidation und Hibernia, im Osten mit der Zeche Ver. Rheinelbe und Alma, im Süden mit dem Felde von Ver. Bonifacius u. im Westen mit Zollverein. Der Kohlenreichtum beträgt bis zu einer Teufe von 1500 m nach markscheiderischen Ermittlungen rund 80 000 000 t. Die gegenwärtige Hauptfördersohle ist bei 738 m Heufe angesetzt. Die Schacht- anlage IV/VI ist ausgerüstet mit zwei Fördermaschinen für Schacht VI u. einer für Schacht IV, einer Dampfkesselanlage von zusammen 3919 qam Heizfläche, einer Kohlen- wäsche von 80 t stündl. Leistung, einem Zentralmaschinenhaus mit einem Turbo- Generator von 1990 kW, je einem Kolbenkompressor von 4000 u. 12 000 cbm stündl. Leistung u. je einem Turbo-Kompressor von 21 000 u. 38 000 cbm stündl. Leistung. Auf der Schachtanlage IV/VI befindet sich ferner eine Zentralkokerei mit zugehöriger Nebenproduktengewinnungsanlage, bestehend aus 60 Abhitzeöfen, 105 Verbund-Regenerativ- öfen u. 1 Schwachgasgeneratoranlage von 5 Generatoren mit einer tägl. Durchsatzleistung von 100 t Kleinkoks. Die Kokskohlenaufgabe erfolgt von einem Kokskohlenturm mit Misch- u. Schleudereinrichtung u. mit einem Fassungsvermögen von 2400 t, der durch eine Draht- seilbahn mit der Rheo-Wäsche der Schachtanlage II/V/VIII u. durch ein Gummitransport- band mit den Schwemmsümpfen der Wäsche des Schachtes VI verbunden ist. Die Gesamt- leistungsfähigkeit der Kokereianlage beträgt rd. 500 000 t Koks im Jahre. Die Schachtanlage II/V/VIII besitzt einen modern eingerichteten Hauptförderschacht (Schacht VIII) u. zwei parallel geschaltete ausziehende Wetterschächte (Schacht II u. Schacht V) zus. mit 3 Förder- maschinen u. 2 Ventilatoren. Der Schacht VIII besitzt eine Schachthalle in Eisen- konstruktion mit mech. Umlaufvorricht. für die Förderwagen. Er ist durch eine Ketten- bahn mit der neuerbauten Rheo-Wäsche, welche eine stündliche Leistungsfähigkeit von 125 t besitzt, verbunden. Das Zentralmaschinenhaus enthält 1 Abdampfturbine von 1250 kW Leistung, 1 Kolbenkompressor von 12 000 cbm)/std. Leistung, sowie 3 Hochdruck- Kompressoren für Gruben-Lokomotivförder, von insges. 32 ebm/min. Leistung. Die Ventilator- anlage der parallel geschalteten Ausziehschächte II u. V besitzt eine Leistung von 10 000 cbm)min. Zwischen der Schachtanlage IV/VI u. der Schachtanlage II/V/VIII befindet sich der Zentralwetterschacht Berger, welcher ausgerüstet ist mit 2 elektrisch an- getriebenen Ventilatoren von je 11 000 cbm/min. Leistung u. 1 elektrischen Fördermaschine. Grundbesitz Ende 1929: 203 ha 44 a 62 qm. Die Ges. hat für ihre Beamten 54 Häuser mit 130 Wohn. u. für Arb. 305 Häuser mif 1648 Wohn. Beteiligungen: Die Ges. hat Interesse an verschied. Kohlenhandelsfirmen u. grösseren Kohlenplatzgeschäften genommen; sie verfügt über sämtl. Aktien der Gelsenkirchener Zement- warenfabrik Ostermann & Co., A.-G. in Rotthausen (A.-K. RM. 210 000), die in der Nähe der Schachtanlage I liegt. Die Ges. ist ferner beteiligt an der Ges. für Teerverwert. m. b. H. in Duisburg-Meiderich (Kap. RM. 20 Mill., Beteilig. RM. 391 000, davon RM. 274 000 eingez.). welche die entfallenden Rohteer- u. Rohbenzolmengen weiterverarbeitet, ferner an der Rheinisch-Westfälischen Grubenholz-Einkaufs-Ges. m. b. H., Berlin (Kapital RM. 665 000, Beteiligung RM. 118 800), an den Syndikatshandelsgesellschaften, an dem West- fälischen Kohlen-Kontor Naht-Emschermann & Co., Hamburg u. an der Steenkolen-Handels- vereenig. in Utrecht. 1925 beteiligte sich die Ges. an der Gründung der Deutschen Libbey-Owens Ges. für maschinelle Glasherstellung A.-G. (Delog) (A.-K. RM. 10.5 Mill., Beteilig. RM. 3.5 Mill.). Diese Ges. befasst sich mit der Herstellung von Flachglas nach den Patenten Libbey- Owens u. hat in der Nähe der Schachtanlage I eine Glasfabrik erbaut, für welche die Dahlbusch A.-G. die erforderlichen Kokereigasmengen liefert. 1926 beteiligte sich die Ges. an der Gründung der Akt.-Ges. für Kohlenverwert. (jetzt: Ruhrgas A.-G.) (A.-K. RM. 25 Mill., Beteilig. RM. 238 500). Die Ges. trat der am 28. Oktober 1927 gegründeten Kohlechemie Aktiengesellschaft (jetzt: Ruhrchemie A.-G.), Essen, bei (A.-K. RM. 27 Mill., Beteilig. RM. 386 000 mit 33 % eingez.). Diese Ges. verfügt über die Casale- Patente zur Herstellung von künstlichem Stickstoff. Die Produktion von synthetischem Sticktoff wurde im Mai 1929 aufgenommen. Zur Zeit wird das Werk weiter ausgebaut. Nach Fertigstellung stellt sich die Erzeugungsfähigkeit auf 40 000 t N. Der Neubau wird voraussichtlich im Herbst 1930 in Betrieb kommen. Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: dem Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikat mit einer Kohlenverkaufsbeteilig. von 1 589 200 t u. einer Koksbeteilig. von 523 100 t, dem ―――――